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45 Jahre Tonbandstimmen – Tradition und Innovation

Bericht über die Jahrestagung des VTF in Fulda vom 10. bis 12. Juni 2004
von Uwe Wagner



 

Wie sehr sich unsere Forschung in technischer Hinsicht verändert hat, konnte man deutlich auf unserer diesjährigen Jahrestagung sehen. Moderne Computer und spezielle Programme zur Rohmaterialerstellung haben die Spulentonbandgeräte aus Friedrich Jürgensons Entdeckerzeit ersetzt und werden die guten alten Cassettenrecorder, die so untrennbar zum Bild unserer Tagungen gehören wahrscheinlich bald verdrängen. Der eine oder andere mag das bedauern, aber genau das ist der Trend. Was aber auch nach 45 Jahren noch geblieben ist, ist die Botschaft vom Weiterleben nach dem Tode. Der Kontakt zu unseren jenseitigen Freunden ist nach wie vor Sinn und Zweck unserer Forschungsarbeit. Wenn wir uns auch heute für andere Formen der Jenseitskontakte öffnen, so gilt unser Hauptaugenmerk der technisch gestützten Transkommunikation. Für die vielen, regelmäßigen Einspieler hat sich daran nichts geändert. Dennoch suchen wir nach neuen Erkenntnissen, die unsere Forschung voranbringen können; wir schrecken dabei nicht vor Tabus zurück, wenn wir beispielsweise die Möglichkeit von eigener Medialität der Experimentatoren nicht ausschließen. Ich werde zu diesem Thema am Schluß meines Berichts noch ein persönliches Erlebnis berichten und auch, welche Fragen sich dabei stellen.

Das äußere Erscheinungsbild der Tagung war wieder von auf eine Leinwand projezierten Computerbildern geprägt. Einspielungen mit "EVPmaker" erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Trotzdem sind die herkömmlichen Einspielmethodern per Mikrofon und Kurzwellenradio längst nicht verschwunden und das aus gutem Grund: Die Lebendigkeit solcher Einspielungen hat nichts von ihrem Reiz verloren.

Wieder konnte man – wie schon seit einigen Jahren – einen frischen Wind auf unserer Tagung spüren. Dies liegt zum großen Teil an der Tagungsleitung durch unseren gerade wiedergewählten 1. Vorsitzenden Jürgen Nett. Er versteht es auf seine unnachahmliche Weise, die großen Traditionen des VTF mit den innovativen Entwicklungen einer nachrückenden Generation zu verbinden. Respekt vor den Errungenschaften der Pioniere und Unvoreingenommenheit neuen Erkenntnissen gegenüber, das ist das unverwechselbare Markenzeichen von Jürgen Netts Tagungsführung.

Auch wieder erfreulich anzumerken ist, dass die notwendig gewordene Tagungsgebühr der Besucherzahl nicht geschadet hat. Auch ist die familiäre Atmosphäre unserer Tagung nach wie vor ungebrochen. Die ausgiebigen Gespräche am Rande, auch zwischen Referenten und Tagungsteilnehmern gehören zur Tagung wie das Programm.

Das Tagungsprogramm stand ganz im Zeichen des Mottos "45 Jahre Tonbandstimmen". Neue technische Entwicklungen wurden vorgestellt und es wurde der Jürgenson-Film "Brücke zur Unsterblichkeit" von Rolf Olsen erstmals öffentlich gezeigt. Auch die Verkaufsstände mit Büchern, CDs und Filtergeräten waren immer umlagert. Das übrige Vortragsprogramm bestand aus Beiträgen zu verschiedenen Themen.

Einspielungen im großen Saal und im kleinen Kreis gehörten auch wieder zum festen Bestandteil des Tagungsprogramms. Diese sollten, wie Jürgen Nett betonte, in erster Linie demonstrativen Charakter haben, was sehr wichtig zu wissen war, denn vor allem im großen Saal mit Überakustik war es oft schwer, Stimmen eindeutig abzuhören. Dennoch boten diese Einspielungen Neueinsteigern die Möglichkeit, Einblicke in die Einspielpraxis zu nehmen.

Wenden wir uns nun wieder den einzelnen Vorträgen zu, die wie immer einzeln besprochen werden sollen. Wie immer möchte ich darauf hinweisen, dass die Kurzdarstellung den Vorträgen nicht immer ganz gerecht werden kann. Wir bieten aber auch in diesem Jahr wieder Vorträge zum Kauf an, so dass sich jeder die ihn besonders interessierenden Vorträge schicken lassen kann.

Jürgen Nett: 45 Jahre Tonbandstimmen – eine Bestandsaufnahme

Da der erste Referent wegen Krankheit ausfiel, galt es zu improvisieren. Wie sich zeigte, meisterte unser 1. Vorsitzender Jürgen Nett diese Aufgabe glänzend. Er schaffte es, zwei Stunden ohne Konzept über die Runden zu kommen.

Nachdem Jürgen Nett die Tagung eröffnet, die Teilnehmer begrüßt hatte, begann er mit seinem Referat.

In den 45 Jahren, seit die Tonbandstimmen entdeckt wurden, so begann Jürgen Nett, hat es in technischer Hinsicht viele Veränderungen gegeben. So reicht die Entwicklung von den damaligen Spulentonbandgeräten, über die Cassettenrecorder, bis hin zu modernen Laptops. Es stellt sich aber die Frage: Sind die Stimmen besser oder anders geworden, haben sie andere Aussagen? Man kann sagen, dass die moderne Technik des Filterns es möglich macht, viele Stimmen zu hören und zu verstehen, die früher unverständlich geblieben wären. Jürgen Nett betonte, dass nach seiner Meinung die Stimmen besser geworden sind, dass wir mehr verstehen.

Jürgen Nett stellte dann einen Werbefilm vor, in dem diese 45 Jahre Tonbandstimmen in Bildern dokumentiert werden. Dieser 20-Minuten-Film besteht aus mit Musik unterlegten Bildern, die vieles aus der Geschichte des VTF zeigen.

Anschließend stellte Jürgen Nett einiges aus seiner Einspielpraxis vor. Er arbeitet mit einer Infrarotstrecke und dem "EVPmaker". Mit diesem Programm wurde eine Radiosendung mit 55 tausendstel Sekunden zerhackt. Dieses Signal geht aus dem Laptop über ein Hall- und Echogerät, weiter über die Infrarotstrecke wieder zurück auf einen Lautsprecher. Das Ganze wird per Cassettenrecorder mit externem Mikrofon aufgenommen. Es wurden dann einige Stimmen, die mit dieser Versuchsanordnung eingespielt wurden, vorgeführt.

Auf die Frage, wie und mit welchen Mitteln Neueinsteiger einspielen sollten, meinte Jürgen Nett, dass wer die Technik, also Laptop und den "EVPmaker" hat, gut damit arbeiten könnte. Wer diese Technik nicht hat, kann mit einfachem Cassettenrecorder und mit einem alten Breitbandradio gut einspielen. Die so empfangenen Stimmen sind allerdings meist nur sehr kurz. Als Hintergrundgeräusch eignet sich aber auch Wasserplätschern. Das Wassergeräusch sollte allerdings etwa zwei Meter vom Mikrofon entfernt sein. Als Mikrofon empfiehlt sich immer noch das vom VTF empfohlene "Hannoversche Mikrofon". Abhören, so Jürgen Nett, sollte man mit zwei, drei Leuten, weil was der eine nicht hört, hört möglicherweise der andere. Im übrigen sollten sich möglichst viele Einspieler zusammenfinden und ihre Erfahrungen austauschen, um die Möglichkeiten der verschiedenen Einspielmethoden zu vergleichen. Auch sollten die Technikertreffen wieder aufgenommen werden, sobald dafür geeignete Räumlichkeiten gefunden wurden.

Es wurde dann ein kurzer Film vorgeführt, bei dem Jürgen Nett bei RTL auftreten konnte. Dieser Film war recht fair, bis auf die Stellungnahme eines Professors, die natürlich negativ war. Es wurde dann noch ein weiterer Kurzfilm von zweieinhalb Minuten vorgeführt. Jürgen Nett meinte, dass dies der fairste Bericht war, bei dem er mitgewirkt hat. Eines wurde aber deutlich: Jürgen versteht es, unsere Sache gut und sachlich zu vertreten. Er beweist Mut und Stärke in einer Medienlandschaft, die für eine sachliche Berichterstattung längst nicht immer aufgeschlossen ist.

Es war eine Glanzleistung von Jürgen Nett, diese zwei Stunden zu füllen, ohne dass es Längen gab. Seine technischen Ausführungen und seine Stimmenvorführungen waren interessant und für noch unerfahrene Einspieler sicher sehr inspirierend. Er hat es geschafft, dass unsere Forschungsarbeit immerhin wieder in den Medien ist und man darüber diskutiert. Wenn wir von einer wirklichen Akzeptanz auch noch weit entfernt sind, so hat Jürgen wieder den Schritt in die richtige Richtung gewagt.

Ulrike Keller: Licht als Sprache – in Schwingung mit Himmel und Erde – metaphysische Fotografien

Es war ein Multimediavortrag, den uns Ulrike Keller geboten hat. Eingebettet in entspannender Musik zeigte sie Fotografien mit paranormalen Extras. Obwohl ich die Bilder selbst nicht sehen konnte, will ich versuchen, ein wenig von der schönen Atmosphäre des Vortrags herüberzubringen.

Ulrike Keller begann, dass sie etwas von der Ausstrahlung, welche das Leben hat, wie sie sie erfahren konnte, erzählen wollte, von der Sprache, die diese Ausstrahlung hat. Sie berichtete, dass sie drei Kinder allein groß gezogen hat. Dabei fühlte sie sich oft überfordert. In der Natur fand sie die Ruhe, die mit nichts zu vergleichen ist. Sie suchte ein Gegenüber in den Pflanzen, suchte die Liebe, wenn sie den Schmetterlingen zusah.

So, wie sie als Kind über das Schauspiel und die Wunder der Natur erstaunt und erfreut war, so betrachtet sie heute ihre Bilder, die sie in der Natur fotografiert hat und die ihr eine Wirklichkeit jenseits der physischen Wahrnehmung zeigen. Säen und Ernten sind Sinnbild für die Gesamtheit des Lebens. Die Suche nach dem Woher und Wohin spiegelt sich in der Natur, wo die Suche nach dem Bewusstsein beginnt. Voll Erstaunen hält sie die Fotografien in der Hand, die Perlen aus Licht lassen sie erzittern. Was will der Schmetterling erzählen? Was für ein Licht strahlt er in diese Welt?

Diese Lichtschleier zu sehen, erscheinen als Resonanz auf Gedanken und Gefühle. Lebewesen strahlen, wie die heutige Wissenschaft bewiesen hat, ein sogenanntes Lebenslicht aus. Wir sind alle Lebewesen in einer Lichtwelt. Die Sonne bekommt ihre Kraft von einer größeren Sonne; unser Sonnensystem ist ein einheitliches Kraftfeld; das Lebendige nimmt diese Energien auf und gibt Energien ab. Lichtteilchen als Botschafter? Das Licht als Sprache?

Eine Lichtperle auf einer Lilie – ist das die Ausdrucksweise einer Lilie? Sind das die Perlen, die das Leben schenkt? Ist diese Schönheit zeitlos? Ist dieser Augenblick die Ewigkeit? Ist unser Körper ein Raum für das Licht? Es durchströmt alle Lebewesen eine Schwingung, Wellen, Strahlen, Ströme, bringen unsere Gefühle in Bewegung.

Die Beständigkeit liegt in der Veränderung. Wir sind über den persönlichen Ausdruck alle miteinander, durch unbeschreiblich kleine Lichtteilchen ununterbrochen in Verbindung. Die Sprache verschiedener Bewusstseinsstufen ist das Licht.

Es scheint also über das bewusste und intuitive Empfinden möglich zu sein, für uns wichtige Botschaften aufzunehmen und unbewusst; der Körper als Raum für das Licht.Wie die Sonne ihren Kern hat, so haben auch wir unsere leuchtende Innerlichkeit und sind verbunden mit dem Größten, mit allem.

Wir sind Lichtwesen mit anderen Lichtwesen, in Lichtwelten. Wir haben verschiedene Stufen, durch die wir gehen, viele Möglichkeiten, unser Bewusstsein zu entwickeln. Wir ahnen, dass es mehr Dinge gibt, als unsere Augen sehen können. Es ist schön, diese Sinne zu haben, aber wir sind auch außersinnlich. Wir haben die Fähigkeiten, auf vielen Ebenen zu entdecken.

Die Ewigkeit liegt im Augenblick, das universelle Prinzip ist die Liebe. Die göttliche Intelligenz in der Evolution möchte sich in uns entwickeln. Wir sind Schöpfer unseres Himmelreichs, also sind wir wir selbst. Wachsen wir auf, um zu sehen, innerlich und äußerlich und halten wir für wahr, was wir hören, vertrauen wir dem Klang der Dinge. Die Lernerfahrung jedes Einzelnen wird jedem, der sich dafür nach und nach öffnet, zur Verfügung stehen.

So weit einige Auszüge aus einem sehr besonderen Vortrag. Er war sehr meditativ und suggestiv. Daher habe ich mich entschlossen, auch diesen Vortrag als Tonmitschnitt anzubieten. Wenn man auch die Bilder nicht sieht, so haben wir doch schöne und tiefgreifende Gedanken gehört. Wir alle danken Ulrike Keller für eine so schöne Stunde.

Salvatore Rizzo: Vorstellung der "Ghost Station", eine besondere Einspielanlage

Er gehört zu denjenigen, die noch richtige, technische Forschung betreiben. Seine "Ghost Station" ist eine von ihm entwickelte neuartige Einspielanlage.

Salvatore Rizzo berichtete zunächst, dass ihn das Radio seit frühester Kindheit fasziniert hat. Später ist er Funkamateur geworden, interessierte sich dann auch für Esoterik. So stieß er schließlich auf das Buch "Sprechfunk mit Verstorbenen" von Friedrich Jürgenson. Er hat es gelesen und wieder weggelegt und meinte, so etwas wäre nichts für ihn. Einige Jahre später stieß er auf die Website des VTF und wurde von dem Thema fasziniert. Schließlich begann er selbst zu experimentieren und konnte sich von der Echtheit des Phänomens überzeugen.

Seine Liebe zur Elektronik bewog ihn schließlich, selbst technische Geräte zu bauen. Er begann damit, ein Gerät zu entwickeln, welches verschiedene Module enthält: Das Psychofon nach Franz Seidl, das erweiterte Psychofon und das Psychofon nach Bernd Giwer. Hinzu kam ein normaler UKW-Empfänger, ein Mikrofonvorverstärker, ein kleiner, hochverstärkender Minispion. Es gibt noch weitere Anschlüsse an der Station, an die zwei weitere Signale angeschlossen werden können. Dazu kommt ein Mixer und ein Lautsprecherverstärker.

Die Idee zu dieser Anlage kam ihm, als er vergeblich nach einem passenden Hintergrund auf der Kurzwelle suchte. Abhilfe konnte er nur durch das Abstrahlen mehrerer Quellen schaffen. Dies hätte bedeutet, dass verschiedene externe Geräte zugeschaltet werden müssten. Und so war die Idee entstanden, ein Gerät zu entwickeln, in das die verschiedenen Quellen integriert werden.

Das Psychofon nach Franz Seidl erschien ihm als sehr geeignet, weil es als Breitbandempfänger verschiedene Sendereinstreuungen hat. Der Nachteil ist, dass am Abend zu starke Sender durchkommen. Die zweite Version des Seidl-Psychofons hat einen etwas geringeren Empfangsbereich, die Stimmen sind aber genauso gut. Aber auch bei diesem Gerät können starke Sendereinstreuungen störend wirken. Das dritte Psychofon nach Bernd Giwer bietet ein nicht ganz so chaotisches Sendergemisch. Lokale Sender dringen weniger stark durch. Der integrierte FM-Empfänger wurde dahingehend verändert, dass der Frequenzbereich nach oben etwas erweitert wurde. Der Minispion, ein im Handel erhältliches, stark verstärkendes Mikrofon, welches eigentlich nur mit Batterie zu betreiben ist, wurde so umgebaut, dass es in die Gesamtkonstruktion integriert werden konnte. Das Gerät kann man sowohl mit einem Aufnahmegerät als auch mit einem Lautsprecher verbinden. Der wichtigste Teil der Konstruktion ist der Mixer. Hier kommen alle Signale zusammen und werden untereinander vermischt. Es besteht außerdem die Möglichkeit, zwei externe Signale über den Mixer zu schicken.

Salvatore Rizzo betonte, dass ein solch aufwendiges Gerät nicht notwendigerweise zur Ausrüstung beim Einspielen gehört, es ist seine eigene Entwicklung als Technikliebhaber. Seine Einspielungen macht Salvatore Rizzo nur mit einem Laptop, weil ihm die mechanischen Geräte nicht liegen. Er geht beim Einspielen systematisch vor, entscheidet sich für eine Methode und legt sich einen Fragekatalog zurecht. Seine maximale Einspieldauer sind etwa zwei Minuten. Anschließend hört er abschnittweise ab und filtert dann mit dem Programm "CoolEdit". Diese zwei Minuten Einspielung können bis zu 16 Stunden Arbeit bedeuten. Die gesamte Einspielung wird von ihm sorgfältig protokolliert.

Salvatore Rizzo ist sehr experimentierfreudig. Immer neue Software, neue Geräte probiert er aus. Zur Zeit experimentiert er mit Ultraschall. Er hat ein Gerät, mit dem der Ultraschallbereich hörbar gemacht werden kann. In dem so zu hörenden Rauschen sind oft Stimmen eingebettet.

Salvatore Rizzo teilte noch mit, dass alle technischen Unterlagen wie Schaltpläne, Fotos und Kommentare auf einer CD bei ihm kostenlos erhältlich sind, ein frankierter Rückumschlag genügt.

Wir konnten hier ein echtes Nachwuchstalent zu bewundern, der frischen Wind in die Stimmenforschung bringt. Es ist einfach wunderbar, dass es auch wieder junge Leute gibt, die sich mit solchem Eifer der Forschung widmen und die unsere Überzeugung vom Weiterleben teilen.

Ursula Nagel: Kinesiologische Tests mit dem Publikum

Bereits bei der letzten Herbsttagung konnten wir Frau Nagel sehr interessant erleben. Bei ihren zweiten Auftritt standen ihre medialen Durchgaben im Mittelpunkt, die sie für Teilnehmer aus dem Publikum bekam.

Sie berichtete zunächst, dass sie von Beruf Parapsychologin und lebensberatende Psychologin ist. Sie ist in zwei Arztpraxen beratend tätig. Die Ärzte fordern sie immer dann an, wenn sie sagen: Es gibt Hintergründe, die wir so nicht herausfinden. Es gibt heute sehr viele Stressfaktoren, sei es familiärer Art, beruflich oder alte Dinge aus früheren Leben, die uns daran hindern, frei zu leben. Über die Kinesiologie hat man einen Weg gefunden, dass man über bestimmte Gehirnpunkte den sogenannten Entkoppelungsprozeß machen kann. Man kann Stressfaktoren auflösen. Wenn Stressfaktoren auftreten, kann man beide Gehirnhälften zusammenführen, so dass man wieder normal arbeiten und sich gut fühlen kann. Ein großes Problem sind Altlasten, die wir mit uns herumschleppen, aus der Kindheit, aber auch aus früheren Leben in anderen Familien. Es ist allerdings nicht immer leicht, an diese Altlasten heranzukommen, denn der Zugang zum Unterbewussten ist äußerst schwierig. Mit der Kinesiologie ist dies aber möglich, denn der Körper lügt nicht, also wird er uns die Zeichen geben und es gilt für uns, diese Zeichen herauszufinden.

Kommt man mit der Kinesiologie nicht weiter, versucht sie über das automatische Schreiben oder auch über die Gedanken, Kontakt zur geistigen Welt herzustellen. In der Regel ist jeder, der von uns gegangen ist, auch bereit, mit uns zu reden. Es kann aber sein, dass, wenn jemand noch nicht lange verstorben ist, er noch nicht antworten kann, dann wird aber sein Schutzengel für ihn antworten. Es gibt aber auch Situationen, wo Verstorbene sagen: "Ich will nicht". Das sind die Situationen, wo man nach dem Grund fragt, warum er oder sie nicht möchte. Wenn man dann eine Blockade auflöst oder einen Stressfaktor entwertet, hat es meistens mit einem Verstorbenen zu tun. Der Verstorbene hat auch nach seinem Übergang die Möglichkeit, wenn er einen kanal sucht, Dinge oder Probleme mit der Familie zu klären.

Frau Nagel berichtete, dass sie oft gefragt wird: "Warum passiert mir gerade dies oder das?" Wir kommen mit unserem Lebensmuster hierher, was wir aber nicht kennen. Bis zu dem Zeitpunkt, wenn wir inkarnieren, wissen wir alles, denn wir suchen es uns selbst aus. Wenn wir dann geboren werden, wissen wir nichts, das ist auch richtig, denn wir wollen herausfinden, woran wir arbeiten müssen, was für uns wichtig ist. Das Wichtigste ist der emotionale Bereich – Liebe, Zorn, Wut. Wer nur unter Streß steht, nur Wut im Bauch hat, dem kann es nicht gut gehen.

Frau Nagel ging dann dazu über, Kontakte mit der geistigen Ebene herzustellen, unter Beteiligung aus dem Publikum. Sie wies jedoch darauf hin, dass es keine Durchgaben allzu persönlicher oder intimer Art geben wird. Die geistige Welt hat klar gesagt, wenn es ein größeres Publikum gibt, sind die Durchsagen sehr allgemein. Sie wies auch darauf hin, dass eigentlich jeder in der Lage ist, gedanklichen Kontakt zur geistigen Ebene herzustellen. Die meisten haben nur deshalb damit Schwierigkeiten, weil sie mit zu vielen Gedanken belastet sind. Aber auch unser Mangel an Vertrauen, unsere Zweifel stehen uns im Wege. Doch jeder kann es und ist in der Lage dazu.

Im Rahmen der Beantwortung von Fragen wies Frau Nagel darauf hin, dass man sich vor negativen Astralwesen in Acht nehmen muß. Es gibt aber ein Gesetz in der geistigen Ebene: Wenn man fragt, "Kommst du im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes?" oder "Kommst du aus dem Licht und der Liebe?", und die Wesenheit ist negativ, muß sie verschwinden.

Auf die einzelnen Kontakte soll hier nicht näher eingegangen werden, da sie in erster Linie für die Betroffenen von Interesse waren.

Frau Nagel demonstrierte dann noch einen kinesiologischen Test. Näheres dazu können Sie in meinem ausführlichen Bericht über Ursula Nagel im Herbsttagungsbericht in P 113 nachlesen.

Auch beim zweiten Mal war es wieder sehr interessant, Frau Nagel zu hören. Wir alle konnten viele Anregungen mitnehmen. Es lohnt sich auf alle Fälle, sich den Mitschnitt zu bestellen. Wir alle würden uns freuen, Ursula Nagel wieder bei uns begrüßen zu können.

Alfons Steiner: Mediale Malerei

Die Vorträge von Alfons Steiner zeichnen sich immer durch große Kompetenz und fundiertes Fachwissen aus. So hatte unser langjähriger Freund aus Wien auch diesmal ein interessantes Thema zu bieten.

Das Thema mediale Malerei, so Alfons Steiner, bietet die verschiedensten Möglichkeiten der Auslegung. Bei der Beschreibung der Erlebnisse der Maria Magdalena Hafenscheer wollte er sich auf ihre eigene Deutung beschränken. Inspirationen und eine innere Stimme könnten auch Ursachen haben, die jenseits des wissenschaftlich Erfassbaren liegen.

Die Bilder der Maria Magdalena Hafenscheer stellen insofern eine besonderheit dar, da sie im Gegensatz zu älteren ähnlichen Bildern bei ihrer Malerei kontrolliert wurde und man zweifelsfrei festgestellt hat, dass es sich bei ihren Bildern tatsächlich um mediale Malerei handelt.

Das Leben der Maria Magdalena Hafenscheer war ein durchaus Durchschnittliches. Zwar interessierte sie sich für Malerei, war aber im Wachbewusstsein nicht imstande, frei nach dem Gedächtnis oder nach einer Vorstellung zu malen. Im fünfundvierzigsten Lebensjahr nahm sie, einem inneren Drang folgend, Papier und Bleistift zur Hand und es entstanden, wie sie sagte, ohne ihr Zutun, zu ihrer größten Verwunderung Zeichnungen, und zwar Blumen, arabeskenartige Verschnörkelungen.

Im Juli 1937 begann ihre Medialität durchzubrechen und sie begann mit einfachen Zeichnungen, die mit Latus und Ludwig signiert wurden. Wie sie schilderte, waren Latus und Ludwig Leit- und Führungsgeister. Nach dem Krieg begann sie wieder zu zeichnen, jetzt mit Farbstiften, wieder signierten Latus und Ludwig. Im Januar 1946 wurde ihre Hand anders als sonst geführt, wie sie selbst schilderte. Auf die Frage nach der Persönlichkeit kam der Name Salomon. Dieser löste Latus und Ludwig ab, wurde zum Helfer bei der Entstehung prophetischer Bilder und ihrer geistigen Führer.

In der Diktion des Spiritismus ist keine Medialität ohne Schutz- oder Führergeist möglich. Frau Hafenscheer war mit verschiedenen Formen der Medialität begabt: Sie war Malmedium, Schreibmedium und hatte die Gabe der geistigen Eingebung. So fragte Frau Hafenscheer also nach der Persönlichkeit von Salomon, der ihr mitteilte, dass er ihr Schutzgeist sei.

Studiert man die Unterlagen über die Entstehung der Bilder der Frau Hafenscheer, so führte Alfons Steiner weiter aus, wird man feststellen, dass das mediale Zeichnen und Schreiben immer mehr abgelöst wurden durch das innere Wort, visionäre Schauungen, die dann in mediale Bilder umgesetzt wurden. So zeigt sich bei Frau Hafenscheer immer deutlicher die Entwicklung vom Malmedium zur Malmystikerin. Bemerkenswert bei Frau Hafenscheer ist, dass sie beim Malen der Bilder nie in einem schlafähnlichen Zustand war. Sie sagt selbst von sich, dass es ein ganz sicheres und selbstverständliches Arbeiten war, mit einer gewissen Vertiefung, einer raschen, energischen Handführung. Sie fühlte aber, dass sie geführt wurde.

Alfons Steiner zeigte anschließend 17 Bilder von Maria Magdalena Hafenscheer. Sie hat insgesamt 28 Bilder gemalt. Alfons Steiner führte dazu aus: Die Bilder zeigen Himmlisches und Dämonisches, Licht und Finsternis, Tugenden und Laster. Alle Bilder bestehen aus Symbolen, die in den Bildern enthalten sind. Die Deutung der Symbole erfuhr sie durch innere Schau und mediale Kundgaben.

Alfons Steiner betonte, dass er sich bei der Deutung der Symbole an die der Frau Hafenscheer gehalten hat, Interpretationen einer religiösen Mystikerin. Diese Bilder einer Kunstrichtung zuzuordnen scheint unmöglich, da es sich primär um religiös-symbolische Darstellungen handelt.

Religiöse Erfahrungen, in welcher Form auch immer, bleiben Einzelerfahrungen. Ob andere Personen oder Personengruppen diese Erfahrungen annehmen oder ablehnen, bleibt jedem einzelnen selbst überlassen. Alfons Steiner persönlich neigt zu der Auffassung, man sollte die Bilder mit ihren Symbolen und Aussagen global sehen und verstehen als eine Mahnung an die Menschheit, die anzunehmen oder abzulehnen jedem persönlich überlassen bleiben muß.

Alfons Steiner hat uns mit seinem Vortrag einen besonderen Aspekt medialer Kunst vor Augen geführt, ein Thema, das in all seinen Facetten und Spielarten immer Stoff für Diskussionen bietet, uns aber auch zeigt, auf wie vielfältige Weise eine Einwirkung aus einer anderen Seinsebene möglich ist.

Renate Scheller: Paramahansa Yogananda – Faszination eines Yogilebens

Nachdem uns Renate Scheller in den letzten Jahren über ihre in ihren Büchern veröffentlichten Erlebnisse berichtet hat, wandte sie sich nun einer der schillerndsten Figuren der Esoterik und des Spiritualismus zu. Für viele Esoteriker und spirituell Interessierte gehört die "Autobiografie eines Yogi" von Paramahansa Yogananda auch heute noch mit zu den wichtigsten Werken der Esoterik.

Renate Scheller berichtete zunächst, dass sie die Lektüre der "Autobiografie eines Yogi" schon deshalb so fasziniert hat, weil sie viele der darin geschilderten Phänomene selbst in Indien erlebt hat. Diese Biografie ist ein spiritueller Schatz, eine Botschaft der Hoffnung für alle Wahrheitsuchenden, der Beginn eines großen Abenteuers. Yogananda trug zur Auslösung der spirituellen Revolution im Westen bei. Sein Buch ist eine Quelle der Inspiration und ein Meisterwerk spiritueller Literatur.

Von frühester Jugend an war der spätere Mönch Yogananda von der Sehnsucht nach Gott erfüllt und seine spirituellen Lehrer prophezeiten, dass er eines Tages ein Werkzeug Gottes sein würde. Da er aus wohlhabenden Verhältnissen stammte, musste er sich später zwischen irdischem Besitz und spiritueller Weisheit entscheiden. Nach dem erfolgreichen Abschluß seines Studiums wurde er Mönch und gründete eine spirituelle Gruppe, mit dem Ziel, eine Schule für streng nach dem Zölibat lebende Studenten zu gründen. Schließlich konnte er ein Ashram gründen, in dem unter anderem Kinder aus armen Verhältnissen ausgebildet wurden, in Verbindung mit spirituellen Unterweisungen. Auch Mahatma Ghandi besuchte das Ashram und äußerte sich sehr anerkennend über die Arbeit dort.

Yogananda träumte davon, in den Westen zu gehen. 1920 bekam er eine Einladung zu einem Kongreß nach Boston. In Amerika angekommen, entwickelte er eine rege Reisetätigkeit und hielt zahlreiche öffentliche Vorträge, denn die Menschen waren mit dem yogischen Leben nicht vertraut, aber Yogananda beschrieb es ihnen auf eine leicht verständliche Weise. So wurde er zu einem der ersten Pioniere Indiens in Amerika. Nach 15 Jahren kehrte er nach Indien zurück.

Renate Scheller schilderte dann zahlreiche Begebenheiten aus der "Autobiografie eines Yogi". Da waren Heilige, die Wunder wirken konnten, Phänomene wie Levitation gab es und soll es auch noch heute geben. Im Mittelpunkt von Yoganandas Leben stand immer die Suche nach Gott und das Einswerden mit ihm durch Yoga und Meditation. Sein Ziel war es, östliche und westliche Religion einander näherzubringen. So zählt Christus genauso zu den überragenden Heiligen wie die bedeutenden indischen.

Renate Schellers Vortrag war sicher sehr interessant, aber ihre gesundheitlich bedingten Probleme brachten es mit sich, dass vieles für die Zuhörer unverständlich blieb. Auch musste sie ihren Vortrag vorzeitig abbrechen, da die Zeit überschritten war. Sie hat mir aber versichert, dass sie ihren gesamten Vortrag im kommenden Jahr als Broschüre mitbringen und kostenlos verteilen will.

Dr. hc. Harald Richter: Reise ins Jenseits zum Zentrum des Ewigen

Um es gleich zu sagen: Dieser Tagungsbeitrag sorgte für Aufsehen, allerdings in negativer Hinsicht.

Anfangs mochte man noch glauben, dass wir etwas dem Vortragstitel Entsprechendes hören würden, denn Herr Dr. Richter fing vielversprechend an, brach aber nach kurzem ab, um sein eigentliches Thema zur Sprache zu bringen. So schockierte er die Zuhörer mit der Mitteilung, dass die meisten Medien Schwindler seien, was das Auditorium so nicht hinnehmen mochte. So wogten die Emotionen hoch, denn die meisten hatten den Auftritt von Tony Stockwell im letzten Jahr noch gut in Erinnerung, dessen Integrität über jeden Zweifel erhaben ist. Daher reagierte man mit großem Unmut auf derart haltlose Behauptungen.

Ich kenne Herrn Dr. Richter seit vielen Jahren und weiß, dass er großen Anteil am Geschick des VTF nimmt. Um so unverständlicher ist es, dass er so unsensibel und mit wenig Fingerspitzengefühl dieses Thema behandelte. Unverständlich ist auch, dass er ein Vortragsthema ankündigte, um dieses zu verlassen. Die Zuhörer fühlten sich verschaukelt und mit Recht, wie ich leider sagen muß. In einer Zeit, wo wir uns auch mit den Möglichkeiten medialer Durchgaben beschäftigen, hätte man etwas mehr Feingefühl erwarten dürfen.

Wenn man so etwas zu berichten hat, fühlt man sich in der Rolle des Chronisten nicht sonderlich wohl. Trotzdem muß man objektiv sein und das unschön nennen, was nun einmal unschön war.

Dr. med. Walter van Laack: Nah-Todeserfahrungen aus medizinischer Sicht – Vorhof zum Himmel oder Hirngespinste?

Auch er gehört inzwischen schon zu unseren Stammreferenten, dessen Vorträge sehr geschätzt sind. Seine andere Sicht der Welt beeindruckt und überzeugt durch gut fundierte Argumente. In diesem Jahr brachte er uns das Thema Nahtodeserfahrungen auf eine besondere Weise näher, nämlich aus medizinischer Sicht.

Verfolgt man die Berichte in den Medien zum Thema Nahtodeserfahrungen, so begann Dr. van Laack, so kommt so ziemlich unisono zum Ausdruck: Das Gehirn ist mehr und mehr entschlüsselt, wir finden im Gehirn immer mehr Zentren, die wir immer genauer lokalisieren können mit verschiedenen Verfahren. Und weil wir das können, stellen wir fest: Alles, was wir tun, alles, was wir sehen oder fühlen, ist medizinisch erklärbar. Es gibt sogar übergeordnete Zentren, auf die wir überhaupt keinen Einfluß haben und wir, die wir Träger dieses Gehirns sind, hätten keinerlei Einfluß auf diese Zentren, die uns quasi fremdbestimmen, dass wir nur etwas vorgegaukelt bekommen, was wir als mystische Erfahrung akzeptieren. Bestimmte Hirnforscher sind sogar der Meinung: Der Mensch hat kein eigenes Ich, der Mensch hat keinen eigenen Willen, der Mensch hat demgemäß auch keine eigene Schuld. Alles, was wir tun, ist durch autonome Zentren in unserem Hirn organisch erklärbar und fremdbestimmt und wir erkennen das, was wir tun, erst später und beziehen es fälschlicherweise auf uns, weil wir sagen, es ist ein Geist, der wir sind.

Es gibt viele namhafte Hirnforscher, die das verbreiten, aber es gibt mindestens ebenso viele Forscher, die das Gegenteil sagen, und zwar gut begründet. In den Medien kommen diese Forscher allerdings kaum zu Wort.

Nahtodeserfahrungen (NTE) sind kein Phänomen unserer Zeit. Sie gibt es, solange es Menschen gibt. Man muß sogar davon ausgehen, dass sogar große Religionen erheblich beeinflusst, wenn nicht sogar initiiert sind durch NTEs.

Wenn jemand eine Nahtodeserfahrung hatte, dann hat er etwas erfahren, was ihn in seinem tiefsten Inneren nachhaltig, und zwar auf Lebenszeit, bewegt. Dies ist wichtig, um eine Abgrenzung zu machen zu anderen Erfahrungen, die wir manchmal fälschlicherweise als Nahtodeserfahrungen bezeichnen, die aber nur Teile einer solchen Erfahrung sind, die auch am Hirn unter Umständen provoziert werden können, die aber letztlich nicht das komplexe Bild einer NTE ausmachen.

Dies zeigt, dass eine solche Erfahrung, wie vieles andere auch, aus zwei Teilen besteht, die sich einander bedingen. Es muß also zwischen diesen Realitäten Verbindungen, Schnittstellen geben. Diese Schnittstellen kommen überall im Leben vor. Eine dieser Schnittstellen ist sicher unser Gehirn, ein Mittler zwischen einem echten, körperunabhängigen Geist und dem, was dieser Geist in unserem Körper macht. Selbstverständlich gibt es auch autonome Vorgänge im Gehirn, aber nicht alles, was gemacht wird, erfolgt autonom durch das Gehirn. Der Geist spielt mal weniger, mal häufiger eine wichtige Rolle mit. So, wie das Gehirn eine Schnittstelle ist, so ist auch das Nahtodeserlebnis eine Schnittstelle zwischen zwei Realitäten. Aus diesem Grunde muß es Anteile von beiden Realitäten haben. Es muß Anteile der geistigen Realität haben, die uns vielleicht jenseits des Todes tatsächlich erwartet, und es muß Anteile der materiellen Realität haben, denn auf diese materielle Realität baut das NTE auf. Darum ist es durchaus möglich, die materiellen Anteile eines solchen Erlebnisses zu provozieren, was aber nichts über die Komplexität einer NTE aussagt.

Herr Dr. van Laack analysierte im folgenden einige der wichtigsten Gegenargumente aus der Medizin.

Sind Nahtodeserlebnisse nur Halluzinationen? Wir kennen die fast immer gleichen Bilder; die Betreffenden sehen Licht, gehen durch einen Tunnel und so weiter. Sind das nur Halluzinationen? Was aber sind Halluzinationen? Halluzinationen sind krankhafte Sinnestäuschungen, für die nicht unbedingt äußere Reize verantwortlich sind, die also so auftreten können, sie sind immer krankhaft. Wenn dem so ist, müsste jemand, der an einer Geisteskrankheit leidet, mehr zu dieser Art Halluzinationen neigen. Tatsache aber ist, dass Geisteskranke (Herr Dr. van Laack wollte lieber von Gehirnkranken sprechen) keineswegs mehr zu NTEs neigen als Gesunde.

Eine Halluzination setzt immer die volle Intaktheit eines Sinnesorgans voraus. Jemand der blind ist, kann keine optische Halluzination haben und jemand der taub ist, kann keine akustische Halluzination haben. Wir wissen aber von vielen Nahtodeserlebnissen, dass auch Blinde oder Taube die gleichen NTEs haben mit inhaltlichen Grundmustern wie jeder andere auch und auf einmal Dinge sieht, die er aufgrund seines nicht mehr intakten Sehorgans nicht mehr hätte sehen können.

Nehmen wir beispielsweise eine akustische Halluzination, das sogenannte Stimmenhören. Eine solche Halluzination hat nie einen Bezug zur aktuellen Realität. Bei einem NTE hört der Betreffende zum Beispiel, dass ein Krankenwagen kommt, hört das Martinshorn, hört die beteiligten Leute sprechen, kann nachher sogar wiedergeben, was gesprochen wurde. Das ist ein Bezug zur Realität, denn das passiert in diesem Moment. Bei einer Halluzination hört der betreffende auch Stimmen, aber nicht die, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt tatsächlich da sind und es ist auch nicht der Inhalt, der tatsächlich gesagt wurde. Er hört irgend etwas, ohne Realitätsbezug.

Es wird auch argumentiert, dass es sich bei der außerkörperlichen Erfahrung bei einer NTE um einen Doppelgängerwahn handelt. Bei dieser Form der Halluzination sieht man sich selbst auf sich zukommen. Bei der NTE ist man eine geistige Person, die die eigentliche materielle Person daliegen sieht, und die eigentliche materielle Person ist im Gegensatz zum Doppelgängerwahn die unbeteiligte Person, die leblos daliegende Person und sämtliche Aktivitäten gehen von der neuen, von der entfernten Person aus. Die Aufmerksamkeit geht vom Geistigen aus, nicht mehr vom Materiellen, während beim Doppelgängerwahn die Aufmerksamkeit weiter vom physischen Körper ausgeht.

Das bedeutet: Für Halluzinationen wird ein intaktes Gehirn benötigt, geschädigt irgendwo, aber letztlich in seiner Funktion intakt. Eine Halluzination beim Hirntod, bei der Nulllinie gibt es nicht. NTEs dagegen gibt es auch ohne jede Hirnaktivität.

Dr. van Laack führte dann einen Filmausschnitt vor, in dem eine Frau ihr NTE schilderte, welches sie während einer Operation hatte. Sie konnte genau beobachten, was mit ihrem Körper gemacht wurdde. Dann kam sie auf ein Licht zu und sah verstorbene Verwandte als Lichtwesen. Dr. van Laack stellte dazu fest, dass die Aktivität von der anderen Persönlichkeit, die sie nun war, ausging, sie sah dieses Wrack, wie sie sagte, da liegen. Beim Doppelgängerwahn der Halluzination ist es umgekehrt. Die eigentliche Person läuft immer noch herum und sieht ein geistiges Etwas auf sich zukommen. Diese Frau sah Lichtwesen, es waren ausnahmslos verstorbene Personen, nicht ein Lebender war dabei. Wenn das so ist, ist es überall so, egal in welcher Kultur, egal wo auf der Welt. Und die Frau wollte nicht zurück in ihren Körper.

Es wird auch argumentiert, so Dr. van Laack, dass NTEs auf Sauerstoffmangel im Gehirn zurückzuführen seien. Selbstverständlich treten bei einem Sauerstoffmangel eine Reihe der Ereignisse in ähnlicher Form auf wie bei NTEs, aber sind deswegen NTEs delirante Zustände? Sauerstoffmangel und Kohlendioxydüberschuß ahmen Teile von NTEs nach, aber sie erklären nicht NTEs. Deliranten sind immer desorientiert, während der NTEler immer voll orentiert ist. Deliranten verbinden keine tiefen Gefühle, keine emotionalen Gefühle im Sinne von Erhabenheit, von Liebe und geliebt werden. Aber das ist eins der klassischen Elemente der NTE. Während der Delirant nur bruchstückhafte Erinnerungen hat, hat der NTEler sehr präzise und detailgetreue Erinnerungen. Der NTEler ist aktiv und agiert in einer neuen Realität. NTEs treten nicht nur bei Sauerstoffmangel auf, sondern auch nachgewiesenermaßen bei Sauerstoffüberschuß.

Es bleibt aber eine wichtige Frage: Warum haben nicht alle Menschen NTEs? Tatsächlich berichtet nur ein Drittel der Menschen in Todesnähe über ein NTE. Sind dies also doch nur Träume Einzelner?

Die Antwort ist ein klares Nein. Warum sollen zwei- bis dreijährige Kinder, die an der Schwelle des Todes stehen, dieselben Erlebnisse schildern können wie Erwachsene, wenn es Träume sein sollen? Wir wissen heute aus vielen Untersuchungen, die auch in Schlaflabors stattfinden, dass Träume, je nach Altersausprägung, sehr unterschiedlich sind. Zwei bis drei Jahre alte Kinder träumen nur Bruchstückhaftes. Erst im Alter von acht bis zehn Jahren lernt man zusammenhängende Erlebnisse zu verarbeiten und in Träumen umzusetzen. Es gibt aber nachweislich zwei und drei Jahre alte Kinder, die dieselben Grundmuster in NTEs beschreiben wie jeder Erwachsene auch. Das ist mit einem Traum überhaupt nicht zu erklären.

Dr. van Laack zeigte sich davon überzeugt, dass grundsätzlich jeder in Todesnähe ein NTE hat. Man muß sich aber darüber Gedanken machen, warum nicht jeder über ein solches Erlebnis berichten kann. Dafür gibt es ein paar klare Begründungen.

Der Tod ist ein Prozeß und keiner weiß von uns, wann üblicherweise im Rahmen eines solchen Prozesses eine solche NTE bei jedem Menschen auftritt. Man kann es mit einer Geburt vergleichen, wo es auch unterschiedlich lange dauern kann, bis das Kind da ist. Bei einigen, die einen Herzstillstand hatten, war vielleicht einfach, wie bei der Geburt auch, der Abstand zum eigentlichen Todeseintritt immer noch zu groß, so dass einfach noch keine NTE eintrat. Er hätte also in dem Prozeß des Sterbens noch weiter fortschreiten müssen, er wurde zu früh zurückgeholt. Er hätte sie bekommem, vielleicht zu einem Zeitpunkt, wo er nicht mehr rückholbar gewesen wäre.

Es kann aber auch sein, dass jemand eine NTE hatte, sich aber daran nicht erinnern kann. Kritiker werden hier einwenden, es handele sich eben doch um einen Traum. Beim sogenannten Schlafwandeln steigt derjenige aus dem Bett, läuft herum und tut irgendwelche Dinge. Weckt man ihn später, kann er sich an das Aufstehen nicht erinnern. Niemand wird aber auf die Idee kommen, er sei nicht schlafgewandelt. Ein Grund für das Nichterinnern einer NTE könnte auch darauf beruhen, dass ja das Gehirn auf der materiellen Seite mitwirkt und dass unter Umständen der Teil des Gehirns, der beim Vergessen mitwirkt bei der NTE besonders aktiv war. Es gibt also verschiedene Argumente und alle Argumente sprechen keineswegs dagegen, dass NTEs reale Ereignisse sind, nur deshalb, weil sie nur ein Drittel wirklich erinnert.

Ein wichtiger Bestandteil einer NTE ist die OBE (Out of Body Experience = außerkörperliche Erfahrung). OBEs können auch ohne Todesnähe auftreten, sie sind allerdings ein fester Bestandteil jeder NTE. Kritiker sagen: OBEs können durch Stimulation des Gehirns provoziert werden. Tatsächlich können aber nur Doppelgängerwahne provoziert werden. Es ist keineswegs so, dass ein Mensch durch Provokation seinen Körper verlassen, in den Nebenraum gehen kann und dort etwas sieht. Künstlich provozierte OBEs sind immer mit Ängsten verbunden und die Körperwahrnehmung der Betroffenen ist immer gestört, bei einem NTEler nicht. Im Gegenteil: Menschen mit einer OBE während einer NTE sind in ihrer Leistungsfähigkeit niemals eingeschränkt, ganz im Gegenteil: Sie sind auf der Höhe ihrer Kraft; Geist und Hirn vollbringen offenbar zu diesem Zeitpunkt Höchstleistungen. Nur bei den echten OBEs im Rahmen einer NTE können Menschen Dinge beschreiben, die sich auch außerhalb des eigentlichen Handlungsraumes befinden.

Dr. van Laack fasste noch mal die wichtigsten Fakten zusammen: Blinde oder Taube beschreiben detailliert und korrekt ihre Umwelt, was sie während ihres normalen Lebens nie hätten tun können; Kinder sehen verstorbene Angehörige, aber ausschließlich verstorbene Angehörige; der NTEler ist Zeit seines Lebens, sofern er es erinnert, emotional zutiefst beeindruckt.

Dann befasste sich Herr Dr. van Laack noch mit einigen Argumenten der Psychologie und der Parapsychologie. Zunächst die reine Psychologie:

Typisch sind folgende Aussagen: NTEs sind Wunschbilder, NTEs sind Archetypen eines kollektiven Unbewussten, es sind Rückerinnerungen an frühe Kindheitsstadien, NTEs haben eine Psychodynamik. Zu den Wunschbildern wird argumentiert: Der Betreffende hat den Wunsch nach einer Imagination an schöne Begebenheiten seines Lebens. Er baut also Erinnerungen im Rahmen einer Imagination auf. Dieses Argument zielt auf den sogenannten Lebensfilm, der zu jeder NTE gehört. Da dieser Lebensfilm jedoch sowohl positive als auch negative Bilder enthält, passt es nicht in die Vorstellung von Wunschbildern.

NTEs als Archetypen eines kollektiven Unbewussten? Nach C. G. Jung sind Archetypen komplexe Muster von Erfahrungen und Informationen, eine Ansammlung all dessen, was jemand im Laufe eines Lebens an Erfahrungen gemacht hat. Auf dieses Muster hat man während einer NTE Zugriff. Es gibt aber bei dieser Theorie ein Problem: Archetypen können die Entkörperlichung, die außerkörperliche Wahrnehmung überhaupt nicht erklären. Dr. van Laack erläuterte dazu noch, dass Jung selbst im Jahr 1944 ein Nahtodeserlebnis hatte und dies in einem Brief an eine Freundin niederschrieb. Darin sprach er davon, dass es eine jenseitige Realität gäbe.

Bei der Psychodynamik wird davon ausgegangen, dass der dem Tode Nahe sozusagen die Flucht vor der Zukunft des Todes ergreift und sich automatisch in seine Vergangenheit zurückversetzt. Diese Flucht in die Vergangenheit versetzt ihn in einen Zustand der Freude und macht ihm seine Lage so erträglich. Auch hierbei gilt ganz klar: Die Lebensrückblicke zeigen positive und negative Bilder aus dem zurückliegenden Leben. Auch finden sich in diesen Lebensfilmen oft Perspektiven für ein Leben nach der Rückkehr in den Körper, was natürlich nicht zur Fluchthypothese passt. Gegen die Fluchttheorie spricht auch, dass viele während einer NTE sich gegen die Rückkehr in ihren Körper sträuben.

Dr. van Laack befasste sich dann noch mit der Haltung der Parapsychologie zu den NTEs. Die Parapsychologen scheiden sich ja bekanntermaßen in Spiritisten und Animisten. Der Spiritist hat mit den NTES keine Probleme, da er ja von der Weiterexistenz des feinstofflichen Körpers ausgeht. Bei den Animisten ist es schon weit komplizierter. Er konstruiert ein waghalsiges Gedankengebäude aus Telepathie, Hellsehen und Telekinese.

Als Fazit führte Dr. van Laack aus: NTEs sind ein biologisch angeregtes Programm. Es findet im Hirn etwas tatsächlich statt, was dort ansatzweise als Programm vorhanden ist. Mit Hilfe des Programms bereitet das Gehirn den beinahe Sterbenden wie eine Art "Flugsimulator" darauf vor, dass er nach dem Tod den Körper verlassen wird. Auch die NTE ist eine Schnittstelle zwischen Körper und Geist, es ist eine Mischung aus geistiger Einwirkung, die vom Körper unabhängig ist und sich eines erblich bedingten, im Hirn mit sitzenden biologischen Programms bedient. Das Nahtodeserlebnis ist wie der Tod auch eine Schnittstelle. Der Tod ist die Schnittstelle zwischen zwei Leben und das Nahtodeserlebnis ist ein Programm, das darauf vorbereitet. Und – die Liebe ist die Schnittstelle zwischen Mensch und Gott.

Es gab wohl keinen Zuhörer, der nicht von diesem Vortrag berührt und aufgewühlt war. Wir haben schon viel über Nahtodeserlebnisse gehört, aber Herr Dr. van Laack hat es verstanden, das Thema so klar und verständlich zu bringen, daß manche Frage, die sich dem einen oder anderen noch gestellt haben mag, klar und schlüssig beantwortet wurde.

Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass Herr Dr. van Laack auch in diesem Jahr sein Honorar dem VTF gespendet hat. Auch erwähnen möchte ich noch, dass er schon für das nächste Jahr zur Jubiläumstagung sein Kommen zugesagt hat.

Prof. Dr. phil. Walter Frank: Die Chinesen und ihre Jenseitsvorstellungen – Bericht aus mehreren China-Aufenthalten

Auch er ist ein langjähriger Stammgast unserer Tagungen. In diesem Jahr bekamen wir einen sehr interessanten Lichtbildervortrag des viel gereisten Mannes geboten.

Prof. Frank teilte zunächst mit, dass er, um das Thema Jenseitsvorstellungen in China gebeten, sehr leichtfertig ja gesagt habe. In jeder Gesellschaft, für die die Wiedergeburt selbstverständlich ist, macht man sich über das Jenseits keine langen Gedanken. Wenn man den Körper verlässt, gelangt man in das Zwischenreich und bleibt dort, bis man sich irgendwann wieder verkörpert. Die einzigen, die sich darüber Gedanken gemacht haben, waren die Tibeter, wo es das Buch der Toten gibt, wo im einzelnen geschrieben steht, was im einzelnen passieren kann.

Im heutigen, kommunistischen China, so Prof. Frank, kommen die alten Überlieferungen wieder. So gehört die Ahnenverehrung längst wieder zum täglichen Leben, was selbst höhere Funktionäre einräumen und zugeben, in einem Tempel gewesen zu sein.

In all diesen Gesellschaften und Völkern, so Prof. Frank, die mit dem wirklichen Sein, dem Kern desLebens, noch in Verbindung stehen in ihrem Bewusstsein, ist es ganz selbstverständlich, dass wir nicht nur fünf äußere Sinne haben, sondern auch innere Sinne, die den äußeren entsprechen: Neben dem Sehen gibt es das Hellsehen, neben dem Hören das Hellhören und neben dem Fühlen das Hellfühlen. Diese Dinge sind eigentlich selbstverständlich und deswegen wird darüber eigentlich nicht geredet.

In China gibt es, wie in anderen asiatischen Ländern auch, keine Probleme mit dem Nebeneinander der verschiedensten Religionen. Auch gibt es keine akademische Trennung verschiedener Religionen, es vermischt sich alles ein wenig.

Religion und Alltag sind auch im heutigen China nicht voneinander zu trennen. Wenn ein Chinese mit seinen Ahnen sprechen will, geht er in einen Tempel, wo ein Medium sitzt. So ein Medium ist kein Berufsmedium, sondern ist im Alltag vielleicht ein Rechtsanwalt. Der opfert seine Freizeit, geht in den Tempel, versetzt sich in Trance und da können dann die Nachkommen Fragen an die Ahnen stellen, sofern diese Ahnen bereit sind, zu antworten. Dabei geht es dann meist um sehr praktische Dinge, dass man zum Beispiel darum bittet, einem Mädchen durchs Abitur zu helfen. Die Religion ist zum Nutzen der Menschen da und nicht die Menschen zum Nutzen der Religion.

Prof. Frank erklärte, dass das, was wir über unsere Massenmedien über China erfahren, oft nicht den tatsächlichen Verhältnissen entspricht. Die jungen Leute, die heute in der Regierung sind, gehen mit religiösen Fragen völlig anders um, als man uns erzählt. So werden religiöse Heiligtümer wie Tempel oder budhistische Klöster restauriert. Auch wurden bei der letzten Volksversammlung die Menschenrechte und das Recht auf Grundbesitz wieder in die Verfassung aufgenommen.

Prof. Frank vermittelte uns ein doch etwas anderes Chinabild, als wir es aus vielen Fernsehberichten kennen. Es war interessant und lehrreich, diesem so vielfältig orientierten Mann wieder zuzuhören. Auch sein umfangreiches Wissen über asiatische Religionen hat sicher bei Manchem Wissenslücken schließen können. Wir freuen uns, dass auch Prof. Frank sein Kommen im nächsten Jahr zugesagt hat.


* * *

Wir können wieder, trotz kleinerer Pannen, auf eine schöne Tagung zurückblicken. Ich möchte an dieser Stelle wieder all denen danken, die zum guten Gelingen beigetragen haben.

An erster Stelle geht mein Dank an unseren 1. Vorsitzenden Jürgen Nett, der die Tagung wieder souverän und frisch moderiert hat. Zu danken ist ihm aber auch für das, was er hinter den Kulissen an Vorarbeit zu leisten hatte und das neben der anstrengenden Berufstätigkeit.

Mein Dank gilt aber auch den anderen Helfern aus dem Vorstand. Jutta Liebmann, Carola Zimmermann und Karin Dorner mussten sich um die Eintrittskasse und den Bücherstand kümmern und da danke ich besonders Karin Dorner, die auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Vorstand fleißig mitgeholfen hat.

Zum Schluß geht mein Dank an unsere Referenten, die uns wieder über die vielfältigsten Themen informiert haben.

Leider konnte in diesem Bericht nicht jeder Vortrag immer gebührend gewürdigt werden, was teilweise daran lag, dass hier optische Informationen geboten wurden. Es ist eben schwer, einen Lichtbildervortrag wie den von Herrn Prof. Dr. Frank in rechte Worte zu fassen, wenn man die Bilder nicht sehen kann. Ich empfehle daher, sich selbst ein akustisches Bild zu machen, denn die Mitschnitte liegen in guter Qualität vor.

In meiner Schlussbemerkung möchte ich, wie im ersten Teil angekündigt, ein eigenes Erlebnis berichten.

45 Jahre Tonbandstimmen war ja das Thema unserer Tagung. Diese 45 Jahre waren von technischen Entwicklungen und Veränderungen geprägt, die sich auch immer in unserer Forschung niedergeschlagen haben. Bis in die neunziger Jahre dominierten die Cassettenrecorder, und viele möchten sie auch heute nicht missen. Aber zunehmend sind es digitale Medien, die für unsere Forschung genutzt werden. So ist für die jüngeren Forscher ein Laptop nicht mehr wegzudenken. Bei all der Technik sind wir aber der Frage "Wie kommen die technischen Kontakte zustande?" noch nicht sehr viel näher gekommen und auch ich kann hier nur ein Erlebnis schildern, was zum Nachdenken anregen soll:

Vor einiger Zeit ist eine Schulfreundin von mir verstorben. Meine Frau hat sich darangemacht und eingespielt. Sie rief mich und sagte: "Ich glaube, ich habe Gabi". Nun passierte etwas Eigenartiges: Die Stimme war ein bisschen schwer zu hören, ein wenig in Geräuschen eingebettet. Ich konnte zunächst den Text nicht verstehen, was ich aber konnte, war, ich erkannte die Stimme, irgendwie an ihrem Klang, wusste, dass es die Freundin war. Erst später verstand ich den Text, sie sagte nur: "Ich bin doch da".

Was folgt daraus? Zunächst einmal ist es bemerkenswert, dass hier eine Originalstimme erkannt wurde, und zwar wie ich meine, nicht mit dem Gehör, ich spürte mehr als ich hörte, dass es die Stimme war. Das andere ist: Offensichtlich hören wir nicht nur mit den Ohren, sondern wir spüren auch die Anwesenheit, vielleicht mit unserem unsterblichen Geist.

Wie gesagt, das sind nur Gedanken, die ich aber sehr anregend finde und deshalb ist es gut, dass wir auch die Möglichkeit prüfen, dass wir auch bei der technischen Transkommunikation Medialität einsetzen, die wir nicht notwendigerweise brauchen, die aber möglicherweise vorhanden ist.

Die gesamte Transkommunikation ist im permanenten Stadium der Forschung, darüber sollten wir uns im Klaren sein. Gesicherte Erkenntnisse gibt es nur wenige. Nur eines steht fest: Unsere "Toten" leben und wir können mit ihnen sprechen.


(Erschienen in der VTF-Post P 115, Ausgabe 2/2004, und P 116, Ausgabe 3/2004)