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Die Sprachsynthese-Methoden

Akustisches Rohmaterial für Einspielungen maschinell erzeugt


Gewobbelte Radios


Eine "Spirit Box" (P-SB7)

Parallel zur Entwicklung der computergestützten Sprachsynthese-Methoden ab 1989 hat der Elektronik-Ingenieur Peter Stein (Dänemark) auf analogem Wege versucht, ein zufälliges akustisches Rohmaterial zu erzeugen, indem er die Empfangsfrequenz eines Radioempfängers mit Hilfe einer kleinen elektronischen Schaltung gewobbelt hat, d.h. automatisiert oszillierend verändert hat. Diese Methode hat später, im Jahr 2002, Frank Sumption (USA) (externer Link) aufgegriffen und dahingehend variiert, dass er die Empfangsfrequenz von UKW/FM-Radios nicht oszillierend variierte, sondern zufällig. Anstelle des Wobbbelgenerators benutzte er eine elektronische Schaltung, die zufällige Spannungsschwankungen erzeugte, mit denen er die Abstimmung des Empfängers veränderte. Dadurch wurden die empfangbaren Radiosender in schneller, zufälliger Reihenfolge abwechselnd hörbar, und in diesem "Kauderwelsch" entstanden dann unter günstigen Bedingungen Stimmen, die intelligent und bezugnehmend auf die Fragen anwesender Personen reagierten. Frank Sumption baute zig dieser Geräte und gab sie an Interessierte in aller Welt weiter. Diese "Frank's Box" genannten Geräte erlangten eine gewisse Berühmtheit, so dass in der Folge auch andere Experimentatoren damit begannen, ähnliche Geräte zu bauen, die sie dann unter der Bezeichnung "Ghost Box" oder "Spirit Box" verkauften. Teilweise wurden die Geräte dazu stark vereinfacht - im simpelsten Fall wurden handelsübliche Taschenradios (z.B. das Sangean-Radio DT-250) durch Unterbrechen einer Leiterbahn so modifiziert, dass der automatische Sendersuchlauf nicht mehr stoppte und "endlos" weiterlief, während aus dem Lautsprecher stakkatoartig die Wortfetzen der empfangenen Sender zu hören waren, was dann als akustisches Rohmaterial für Einspielungen diente. Es dauerte natürlich nicht lange, bis auch entsprechende Smartphone-Apps entwickelt wurden, die eine Anzahl von Webradio-Stationen auf ähliche Weise "scannten", so dass sich der typische "Ghostbox-Sound" ergab. Mittlerweile existieren Unmengen solcher "Ghostbox-Apps" und auch -Programme für Windows, so dass es unmöglich ist, an dieser Stelle eine auch nur annähernd vollständige und aktuelle Übersicht zu geben. Findige Experimentatoren (hauptsächlich aus den USA) bauten die "Ghostbox"-Methode weiter aus und kombinierten z.B. Smartphones, auf denen "Ghostbox-Apps" liefen, mit allerlei Effektgeräten zur Erzeugung von Hall (Reverb) oder zur Rauschunterdrückung (Noise Gate) und belegten diese Gerätekombinationen dann mit Namen wie "The Portal" oder "Wonder Box". (Dass paranormale Stimmen durch dosiertes Hinzufügen von Hall deutlicher hörbar werden können, ist übrigens bereits eine Erkenntnis aus der frühen Tonbandstimmenforschung.) Wer sich hier betätigen will, wird mit Hilfe von Google alle nötigen Informationen finden.


(Erstellt: 02.11.2001 • zuletzt aktualisiert: 30.04.2018)