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Bericht über die Jubiläumstagung "20 Jahre VTF"
vom 14. bis 17. Juni 1995 im Kolpinghaus Fulda

von Uwe Wagner

Wollte man Atmosphäre und Stimmung dieser Jubiläumstagung mit einem Wort beschreiben, so scheint der Begriff "Klausurtagung" am treffendsten zu sein. Zum einen galt es aus der Not, keine klingenden Namen im Programm zu haben, eine Tugend zu machen. Zum anderen gab uns dies Gelegenheit zu zeigen, daß wir über genug Referentenpotential in den eigenen Reihen verfügen, um diesen Mangel auszugleichen. Aber auch aus einem anderen Grund ist dieses Wort absolut zutreffend:

Mitglieder und Freunde des VTF nahmen die Gelegenheit wahr, ausführlich über Gewesenes und Aktuelles in unserer Organisation zu diskutieren. Ließ man das Ohr im Restaurant des Kolpinghauses herumschweifen, so konnte man fast an jedem Tisch Gesprächsfetzen erhaschen, die sich mit technischen oder ethischen Fragen zu unserem Thema befaßten. Wir haben uns ausführlich auf uns selbst und auf unsere eigene Forschungsarbeit besonnen und dabei reichlich Gesprächsstoff gehabt.

Nicht nur die herkömmlichen Einspiel- und Abhörmethoden wurden erörtert. Ausgiebig und gelegentlich auch kontrovers wurde über die neueste Entwicklung im VTF gesprochen. Von den einen als neumodischer Schnickschnack abgetan und den anderen als bahnbrechende Sensation gefeiert, so erging es den neuesten Forschungsergebnissen aus Wiesbaden. Immerhin hat Kollege Bleitgen neue Wege aufgezeigt, mit denen wir nur für uns selbst hörbare Stimmen jetzt einem breiteren Hörerkreis zugänglich machen können. Ein neues Filterprogramm macht es möglich, Rauschen und andere Störgeräusche fast gänzlich wegzufiltern. Es war teilweise verblüffend, in welch neuem Glanz da so manch altvertraute Stimme erstrahlte. Man wird diese neue Methode zum Verbessern der Hörqualität sicher noch verbessern. Hier ist der erste Schritt zur besseren Überzeugung von Kritikern, die es immer noch nicht glauben wollen, getan.

Aber auch auf anderen technischen Gebieten gab es einiges zu bestaunen. Der sogenannte "Bremer Recorder" des Kollegen Hansen bietet so ziemlich alles, was das Tonbandstimmenforscherherz begehrt, sieht man einmal vom Rückwärtslauf ab. Bemerkenswert vor allem an diesem Gerät ist sein Preis. Jedes VTF-Mitglied dürfte in der Lage sein, sich diesen Recorder leisten zu können; eine bemerkenswerte Leistung unserer Techniker.

Auch das Psychophon nach Originalplänen von Franz Seidl wird wieder gebaut. Herr Giwer aus Berlin hat noch Sperrkreise eingebaut, die Ortssender wegfiltern. Es gehört zur positiven Entwicklung der Technik, daß es das Gerät wieder gibt.

Das Vortragsprogramm bot wieder eine reiche Palette interessanter Themen, die jedoch diesmal eng mit unserer eigenen Thematik verbunden waren. Den meisten Referenten war es nicht anzumerken, daß sie keine professionellen Redner waren.

Auch in diesem Jahr wurde wieder großer Wert auf das Nahebringen der Einspielpraxis vor allem an Neulinge gelegt, wobei man sich diesmal entschloß, die Einspielungen im großen Saal zu machen.

Die Atmosphäre war gut. So mancher kam, extra zum Jubiläum, festlich gekleidet und mit Blumen. Die ganze Tagung vollzog sich in stiller Festlichkeit, die uns langjährige Tagungsteilnehmer wehmütig an längst entschwundene Tagungen mit nächtelangen Gesprächen und Einspielungen denken ließ. Aber nicht nur der VTF, auch wir selbst sind in die Jahre gekommen.

Wie gewohnt, sollen nun die einzelnen Vorträge besprochen werden, wie immer mit der kleinen Einschränkung, daß die gebotene Kürze dem einen oder anderen Vortrag Gewalt antun muß. Aber diese Kurzfassungen sollen auch dazu anregen, sich die Mitschnitte zu bestellen.


Der VTF ist 20 Jahre jung - Gegenwart und Zukunft des VTF

Vortrag von Fidelio Köberle

Vom ersten Tag seines Bestehens bis zu seinem 20jährigen Jubiläum führt Fidelio Köberle den VTF. Er hat ihn durch grandiose, aber auch durch stürmische Zeiten geführt. Nicht immer waren Amt und Stellung für ihn bequem. Oft hat er auch Stärke und Rückgrat zeigen müssen, um den VTF davor zu bewahren, in die Hände von Scharlatanen und Betrügern zu fallen. Die Basis war oft zu leicht bereit, den Wundertätern samt ihren verschlossenen Apparaten Glauben zu schenken.

Dabei hat Fidelio Köberle keineswegs immer als weiser Mann über diesen Versuchungen gestanden, auch er hat, wie wir alle, aus Schaden klug werden müssen. Aber gerade das macht ihn menschlich und glaubwürdig. Wenn er warnt, weiß er, wovon er redet.

Wegen der grundsätzlichen Bedeutung seiner Ausführungen erscheinen diese wiederum hier wörtlich.

"Als wir vor 20 Jahren den VTF gründeten, gab es dazu keinesfalls nur Zustimmung bei den ernstzunehmenden Fachleuten. Prof. Hans Bender, der bekannte Parapsychologe, etwa meinte, es entspräche nicht der Würde des Todes, ein Telefon zum Jenseits für jedermann etablieren zu wollen. So etwas sollte doch einigen wenigen vorbehalten bleiben.

Das ist nicht nur die Ansicht von Prof. Bender gewesen, sondern auch vieler anderer, auch heute noch. Diese Breitenwirkung, die wir angestrebt haben, behagt den Leuten nicht. Sie befürchten daß so Kaffeekränzchengeschichten daraus würden, und das sei auch der Stimmenforschung abträglich. Aber im übrigen möchten sie gerne dieses etwas Erhöhte des Todes beibehalten sehen, es darf nichts Alltägliches werden, daß man mit den Toten spricht.

Der renommierte Diplom-Physiker Burkhard Heim hielt den Zeitpunkt für verfrüht, damals 1975. So unfertig, wie wir waren, sollten wir doch nicht massiv an die Öffentlichkeit treten; und er ließ durchblicken, daß von ihm wichtige Hinweise und Hilfen zu erwarten seien. Hätten wir uns damals von ihm aufhalten lassen, dann gäbe es bis heute keinen VTF, denn von ihm kam nichts, kein Wort.

Sogar unser Wiener Freund Franz Seidl war skeptisch. Er befürchtete Vereinsmeierei, durch die die eigentliche Forschung erstickt werden könnte. Als er aber erkannt hatte, daß bei uns seriös gearbeitet wird, kam er dann doch zu uns und wurde von uns wegen seiner großen Leistungen zum Ehrenmitglied ernannt.

Die Pioniere der Tonbandstimmenforschung wie Friedrich Jürgenson, Konstantin Raudive, Franz Seidl und Leo Schmid haben ihre Bücher geschrieben - und damit hatte es sich. Ihnen war es nicht im Traum eingefallen, einen Verein zu gründen, der die Stimmenpraxis an der Basis betreut. Das soll kein Vorwurf sein, im Gegenteil: Wenn sie sich mit Vereinsarbeit belastet hätten, hätten sie keine Kraft und keine Zeit gehabt, ihre Bücher zu schreiben. Wir sind ja heilfroh, daß wir sie haben.

Apropos Bücher: Jürgensons Buch "Sprechfunk mit Verstorbenen" ist 1967, also lange vor der Vereinsgründung, bei Hermann Bauer in Freiburg erschienen, und zwar als Buch mit festem Einband. Die Auflage wird vielleicht 2000 Stück betragen haben. Als diese Auflage verkauft war, hatte Bauer kein Interesse an einer Neuauflage. Durch unsere Initiative - ich habe Jürgenson sehr beknien müssen, daß er das Buch noch einmal unverändert auflegen ließ, und wir haben auch mit dem Bauer-Verlag ein bißchen kämpfen müssen, daß er die Druckstöcke herausgab für die geplante Taschenbuchausgabe - gibt es das Buch nun bei Goldman als Taschenbuch mit einer Gesamtauflage von etwa 30.000 Stück. Die letzte Auflage allerdings war dann nur dadurch zustande gekommen, daß ich die Hälfte übernahm. Immerhin: Es wurden in den letzten 20 Jahren viele tausend Leser durch das wunderbare Buch Jürgensons auf die Tonbandstimmen aufmerksam gemacht, die ohne den VTF kaum etwas von ihnen erfahren hätten. Rechnen Sie einmal ein bißchen hoch, 30.000 Käufer, das sind wahrscheinlich 60.000 Leser, wenn man für jedes Buch zwei Leser annimmt, Ehemann und Ehefrau oder Vater und Kind oder Freund. Daran sehen Sie, daß man jede Chance nutzen sollte, um Breitenarbeit zu machen, ganz egal wie. Und dieses Buch mit der Empfehlung des VTF, die ich mit hereingebracht habe, weil ich für das Vorwort kein Honorar verlangt hatte, hat uns viele Mitglieder gebracht. Die Hälfte der neuen Mitglieder ist durch das Buch auf uns aufmerksam geworden.

Beim Seidl-Buch ist es ähnlich. Der Frech-Verlag war nach Ausverkauf der ersten Auflage nicht mehr bereit, eine Neuauflage zu machen. Ich ließ auf eigene Kosten dort eine Neuauflage drucken, so daß Seidls wertvolle Gedanken nicht so bald verlorengehen können. Ohne die Existenz des VTF hätte ich allerdings dieses Risiko nicht eingehen können.

Der VTF ist die einzige namhafte Instanz, welche die Tonbandstimmen über diese 20 Jahre hinweg am Leben halten konnte und sie davor bewahrt hat, zur "Transkommunikation" zu verkommen. Mit diesem Sammelsurium von angeblichen Jenseitskontakten, einer toller als der andere, haben wir nichts zu tun. Deren Blamagen brauchen uns also nicht zu kümmern und sie können uns auch nicht ernsthaft schaden, weil sie eben unter diesem Etikett propagiert werden.

Neuerdings wirft sogar das Jenseits angeblich mit Geld um sich. So fallen jetzt Maggy Harsch-Fischbach in Luxemburg alte Münzen und Schmuck von oben kommend in den Schoß, also: toller geht's wirklich nicht! (Anmerkung: Aus der griechischen Mythologie wissen wir, daß Gottvater Zeus auf ebendemselben Wege mit seiner Geliebten Danae verkehrte, die ihm daraufhin den Göttersohn Perseus gebahr. Man befindet sich also in Luxemburg in bester Gesellschaft.) So etwas fällt nun, Gott sei Dank, ins Gebiet der Transkommunikation und belastet uns nicht. Wir waren, sind und werden immer seriös bleiben und keine billigen Tricks anwenden, um die Öffentlichkeit damit hinters Licht zu führen. Die Tonbandstimmen sind an sich schon heikel genug, so daß ihre Absicherung unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt.

Für jede Arbeit, also auch für unsere Forschung, braucht man geeignetes Handwerkszeug. Bisher lieferte uns die Industrie gut brauchbare Cassettenrecorder, ich denke da vor allem an Philips. Das ist seit kurzem leider nicht mehr der Fall. Es fehlt entweder die Repetiertaste, die für uns so wichtig ist, oder es fehlen Geschwindigkeits- und Klangregulierung. Im Rahmen unserer intensiven Bemühungen im technischen Bereich, gekennzeichnet durch regelmäßige Treffen in unserem Technologiezentrum Köln, konnten wir es erreichen, daß ein norddeutscher Kollege, Horst Hansen, der gleich sprechen wird, den "Bremer Recorder" in Serie baut, der alles enthält, was wir brauchen.

Ein Berliner Kollege hat jetzt das Psychophon nach Franz Seidl zu neuem Leben erweckt und sogar verbessert.

Ein ganz entscheidender Fortschritt, ja ein Quantensprung, ist die Stimmenfilterung mittels Computer. Durch sie wird es möglich, alle irgendwie durch Rauschen oder andere Störungen belasteten Stimmen zu säubern und klar und deutlich für jedermann verstehbar zu machen. Das kann tausende von Stimmen aus dem Dornröschenschlaf wecken, die bisher in unseren Schubladen schlummerten. Ganz wichtige Informationen können erst jetzt endlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Auch bei Neueinspielungen müssen wir nun nicht mehr so heikel sein, wir haben ja jetzt den Filter.

Es ist also keine Übertreibung, wenn ich sage, daß der VTF in seinen 20 Jahren nie so lebendig und jung war wie heute. In so kurzer Zeit haben wir bekommen: das "Hannoversche Mikrofon", den "Bremer Recorder", das "Berliner Psychophon" und die sensationelle Filtermethode. Es geht jetzt stetig weiter, denn unsere Technikerkollegen bleiben weiter aktiv.

Es ist noch allerlei zu tun, zum Beispiel brauchen wir einen Recorder, der das Abhören im Rückwärtslauf erlaubt. Das ist keine große Sache, das kann jeder Techniker, und wir brauchen nur jemanden, der es macht. Ich nehme an, daß unsere beiden professionellen Herren (Hansen und Giwer) sich drum streiten werden, wer es machen darf.

Eine relativ große Zahl von Technikern arbeitet an sogenannten Schneidegeräten verschiedener Art, welche unverdächtiges Sprachrohmaterial liefern sollen. Die Schneidetechnik muß ich hier kurz erklären für die, die sie noch nicht kennen. Man nimmt irgendein akustisches Material, nehmen wir an Sprache, kann eventuell aber auch bestimmte Musik sein oder irgendwelche Geräusche. Wenn wir Sprache nehmen, und wir schneiden sie in Bruchstücke und verwürfeln sie durch einen Zufallsgenerator, dann müssen diese Bruchstücke sehr kurz sein, damit man keine ganze Silbe mitbekommt. Die Schneidegeräte arbeiten mit hoher Schneidezahl, so daß also das von vornherein ausgeschlossen ist. Aber mit welcher Schnittzahl sollen wir arbeiten? Und da brauchen wir eben viel Erfahrung, die mit den verschiedenen Geschwindigkeiten oder Frequenzen gesammelt werden. Dazu brauchen wir Geräte mit einem Impulszähler. Das ist noch ein Problem, aber ich nehme an, daß unsere Techniker das schaffen werden.

Daß unabhängig voneinander alle unsere Techniker oder fast alle auf dieses sogenannte dynamische Prinzip gestoßen sind, also das mit dem Schneiden, ist sicher kein Zufall. Sie alle vermuten, wie ich auch, daß das Schneiden Stimmen provozieren könnte, das Schneiden an sich, das Rohmaterial, das durch Schneiden mit einer bestimmten Frequenz gewonnen wird. Der dabei entstehende akustische Stroboskopeffekt muß untersucht werden: Welche Schnittfrequenz bringt die meisten und besten Stimmen?

Wir haben in Köln einen kurzen Versuch gemacht: Ich bat unseren Technikerkollegen, der mit einem Computer schneidet, "Schneide doch mal so kurz, daß man gerade noch den Stimmcharakter der Konserve, auf die wir zurückgegriffen haben, noch erkennen kann, daß dies noch die Stimmen Friedrich Jürgensons ist".

Er ging bis auf eine hundertstel Sekunde runter und wir haben damit eine Einspielung gemacht. Da kamen sehr wenige Stimmen, das war enttäuschend. Dann sagte ich ihm: "Geh noch ein bißchen runter, bis an die untere Grenze". Dann sind wir bei einhundertzwanzigstel stehengeblieben. Man konnte noch hören, daß es Jürgenson war. Bei einhundertzwanzigstel haben wir enorm viel Stimmen bekommen. Warum bei einhundertstel nicht und warum bei einhundertzwanzigstel doch?

Das alles muß noch untersucht werden. Aber solche Zufallsentdeckungen sind unser Brot. Es ist nichts entstanden durch logisches Schlußfolgern, sondern alles, was wir an Technik haben, angefangen vom Tonbandgerät, ist eine Zufallsentdeckung. Und wir technisches Fußvolk, wozu auch ich gehöre, sind diejenigen, die unseren Technikern die Vorgaben geben müssen. Die bauen uns dann die Geräte dazu.

Da gibt es noch andere Dinge, wie etwa das Fahren eines batteriebetriebnenen Radiogerätes mit halber Spannung. Das haben wir einmal gemacht, auch in Köln. Das Gerät, das 6 Volt brauchte, wurde mit 3 Volt betrieben. Ich fordere unsere jenseitigen Freunde auf, sich dazu zu äußern, da kommt sofort, umgeformt aus einer Fremdsprache: "Stefan Jung, wir wollen Freunde grüßen", sofort nach meiner Aufforderung. Das ist kein Zufall, das zeigt mir: da ist auch was dran.

Die Techniker kriegen den Auftrag: "Nun macht mal was draus", eventuell variabel, die Spannung stufenlos regelbar, das Netzteil kann man eventuell auch wobbeln oder variieren, regelmäßig oder unregelmäßig. Vielleicht braucht man noch ein Zusatzgerät, das dafür sorgt, daß unregelmäßig geschwankt wird und so weiter. Da ist also noch eine Menge zu tun von seiten der Technik.

Trotz des enormen Entwicklungsvorsprungs in Form der Computerfilterung sind wir noch lange nicht am Ziel - leider. Was wir schließlich unbedingt brauchen, ist ein Gerät bzw. eine Methode, die jederzeit und überall genügend Stimmen bringt, so daß wir Live-Einspielungen wagen können in der Öffentlichkeit, also etwa bei einer Fernsehsendung, bei einer Rundfunksendung, vor Journalisten, die über das Phänomen berichten wollen. Die sind immer unzufrieden, wenn sie von mir nur Stimmen vorgeführt kriegen, die wir schon haben. Sie wollen alle mal ihre Oma hören und so weiter und haben da übertriebene Vorstellungen, denen ich nicht entsprechen kann, weil die Methode das nicht hergibt. Aber ich kann mir denken, daß wir irgendwann zu einem Gerät kommen, bei dem wir mit ziemlicher oder sogar absoluter Sicherheit sagen können, wenn wir eine Einspielung von einer Minute machen, haben wir mindestens eine gute Stimme auf dem Band. Notfalls müssen wir sie noch filtern, dann steht der Computer für zweieinhalbtausend Mark daneben und es wird gefiltert. Und dann sind die Leute zufrieden. Die Techniker müssen von uns instruiert werden, aufgrund unserer Erfahrungen, wie so ein Gerät eventuell aussehen könnte.

Aber so weit sind wir noch lange nicht. Jetzt haben wir genug damit zu tun, die alten Stimmen wieder zu aktivieren, denn da sind wertvolle Informationen drin, wertvollere als die lauten Stimmen, die wir immer vorführen, so daß sich dies wirklich lohnen dürfte und wir hoffen, daß wir viele Kollegen finden, die sowieso schon mit Computern arbeiten, daß die sich das Programm kaufen was dazu entwickelt worden ist und jetzt - für sagen wir mal zehn Mark - eine Stimme filtern. Die zehn Mark sollte uns die Stimme wert sein, dann sortieren wir auch aus und geben nicht "Wald und Wiese" zum Filtern weg. Wenn es nämlich nichts kostet, können die Filterer sich vor Arbeit nicht retten.

Ich sagte eben, alles ist durch Zufall entstanden. Damals, als Jürgenson seine ersten Stimmen bekam, dachte kein Mensch daran, das Tonbandgerät zu benutzen, um mit dem Jenseits Kontakt aufzunehmen. Es war reiner Zufall, daß das bei ihm entstand. Oder: der Ein- und Ausschalteffekt ist eine Entdeckung von uns Fußvolk, eine Zufallsentdeckung, die der einfache Einspieler gemacht hat.

Wir sehen also ganz deutlich, wir sind "voll im Streß". Es gibt weder Resigantion noch Stillstand. Mit unseren 20 Jahren haben wir keine Alterserscheinungen zu verzeichnen. Wer so voller Elan und Aktivität ist, um den braucht uns nicht bange zu sein. Sorgen wir alle, liebe Zuhörer, dafür, daß es weitergeht. Erlahmen wir nicht in unserem Eifer, die Kontakte mit unseren Freunden "drüben" zu intensivieren. Nicht nur wir selbst haben geistigen Gewinn dadurch, sondern auch den vielen Menschen, die nach dem Sinn des Lebens fragen, können wir Antworten bieten. Nehmen wir es bitte ernst, daß uns das Schicksal diese schöne Aufgabe vor die Füße gelegt hat. Es wäre wirklich eine Sünde, dieses Geschenk zu mißachten, aus Bequemlichkeit oder aus Angst vor dem negativen Urteil der Mitmenschen. Wir tragen alle bei zur Schaffung einer besseren Welt, die nur von innen kommen kann."


(Quelle: VTF-Post P 80, Heft 3/95)