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Tonbandstimmen - nur noch Technik?
Vortrag von Jürgen Nennstiel
gehalten auf der Jahrestagung 1998 des VTF in Fulda
Ich möchte mich selbst erst einmal vorstellen. Ich heiße
Hans-Jürgen Nennstiel, bin 55 Jahre alt. Ich arbeite seit mehreren
Jahren im Technikerteam des VTF, ja ich muß sagen, ich bin auch mit
Leib und Seele Techniker auf dem elektronischen Gebiet und Experimentator
im Bereich der Tonbandstimmen. Ich habe in diesem Jahr ernsthaft überlegt,
ob ich hier einen Vortrag halten soll. Was erwarten Sie denn von einem
Techniker der sich an das Mikrofon stellt? Ich habe mich selbst gefragt,
was ich denn erwarten würde. Natürlich neue, bessere Geräte
zum Einspielen, und irgendwann in naher Zukunft den technischen "Durchbruch"
für eine Verbindung ins "Jenseits". Wenn ich meinen Bericht daran
messe, dann kann er diese Wünsche wohl nicht erfüllen. Und deshalb
habe ich in diesem Jahr meinen Bericht unter den Titel "Tonbandstimmen
- nur noch Technik?" gestellt.
Zunächst muß ich hier sagen, daß mein Vortrag auf meinen
Erfahrungswerten beruht, daß andere Einspielerinnen und Einspieler
andere Erfahrungen gemacht haben können. Von daher sind meine Ausführungen
nicht unbedingt als allgemeingültig anzusehen.
Wenn ich unsere VTF-Post aufschlage, dann habe ich manchmal den Eindruck,
die Tonbandstimmen sind zu einem rein technischen Problem geworden. Wir
lesen da von Bits und Bytes, von Digitalisierung, von irgendwelchen Kennlinien,
von linear oder unlinear gemessenen Verstärkern und Mikrofonen. Und
ich frage mich dann, ob wir die technisch nicht vorbelasteten VTF-Mitglieder
noch erreichen. Oder haben Sie gar schon resigniert, weil Sie die technischen
Grundlagen nicht nachvollziehen können? Ich hoffe natürlich,
daß Sie das nicht getan haben. Gerade aus diesem Grund habe ich mich
entschlossen, auch in diesem Jahr einen Vortrag zu halten.
Nehmen Sie uns Techniker einfach nicht so wichtig. Genau so wenig wie
Ärzte Götter in Weiß sind, können wir Ihnen Geräte
an die Hand geben, die eine Verbindung auf rein technischen Wege ins Jenseits
ermöglichen. Wenn es nur die Technik wäre, die eine Rolle spielt,
dann müßten wir Jahrzehnte nach Friedrich Jürgenson und
den anderen Tonbandstimmenpionieren doch wohl bessere Ergebnisse vorweisen
können. Können wir aber nicht. Trotz gewaltiger Fortschritte
in der Elektronik, verglichen mit der Zeit, in der Friedrich Jürgenson
einspielte, hat es keinen entscheidenden Durchbruch gegeben, den wir alle
doch so sehnlichst erwartet haben. Sicher hat es punktuell Verbesserungen
durch Filter, empfindlichere Mikrofone, bessere Tonbandgeräte und
Kassettenrecorder gegeben. Aber einen Durchbruch, nein, den hat es nicht
gegeben. Und jetzt, wo wir im Computerzeitalter leben, da erwarten manche,
daß es damit geht. Aber ist das realistisch? Ich glaube nicht. Spätestens
in ein paar Jahren werden wir uns eingestehen müssen, die Ergebnisse
haben sich seit Friedrich Jürgenson nicht entscheidend verbessert.
Und wir müssen uns an dieser Stelle fragen, warum ist das so, können
andere Faktoren eine Rolle spielen? Was wissen wir nach unseren heutigen
Kenntnisstand von den Tonbandstimmen, und was können wir von ihnen
erwarten?
Bevor ich darauf eingehe, möchte ich hier aber auch deutlich sagen,
daß ich die Technik und Forschung für unverzichtbar halte, aber
wir sollten sie nicht über allem Anderen stellen. Ich persönlich
würde mir auch mehr nichttechnische Beiträge in der VTF-Post
wünschen. Das möchte ich nicht als Kritik sondern als Anregung
verstanden wissen, mit der Bitte um entsprechende Beiträge für
die VTF-Post, da schließe ich mich mit ein. Denn so eine Vereinszeitschrift
kann nur das veröffentlichen, was ihr an Beiträgen zugesandt
wird. In diesem Fall an unseren Vorsitzenden Fidelio Köberle. Ich
glaube, der hat manchmal so seine Sorgen, die VTF-Post für alle Mitglieder
attraktiv zu gestalten.
Was weiß ich nach meinen Experimenten und dem heutigen Kenntnisstand
über unsere Tonbandstimmen?
1. Unabhängig von der Deutung der erhaltenen Stimmen, der Frage
nach "echten Stimmen", also der nicht "natürlich" entstandenen Informationen,
wird jeder, der sich ernsthaft und vorurteilsfrei mit den Tonbandstimmen
befaßt, und natürlich auch selbst einspielt, anerkennen müssen,
daß das Phänomen "Tonbandstimmen" real existiert. Es ist also
keine Spinnerei, die sich in den Köpfen von esoterisch veranlagten
Personen abspielt.
2. Um Tonbandstimmen einzuspielen, müssen wir akustische und/oder
elektromagnetische Schwingungen anbieten, oder anders ausgedrückt,
Sprache, Gesang, Geräusche usw. Wir nennen es Rohmaterial. Daraus
folgt logischerweise: ohne Rohmaterial keine Stimmen.
3. Ich selbst habe keine sogenannten "direkten Stimmen", das heißt,
ohne Vorhandensein von Rohmaterial, erlebt. Stimmen, die ich direkt aus
dem Lautsprecher während der Einspielung höre, aber durch Anbieten
von Rohmaterial erzeugt habe, sind für mich keine direkten Stimmen.
Ich höre zwar öfter Stimmen direkt aus dem Lautsprecher, dies
beweist aber günstigstenfalls, das Einspielungen auch ohne Mikrofon
möglich sind.
4. Stimmen entstehen nicht durch zusätzliche neue Silben und Wörter,
sondern durch Veränderung von angebotenem Rohmaterial.
5. Die Klangcharakteristik der Stimmen ist abhängig vom Rohmaterial.
Vereinfacht ausgedrückt: Ist das Rohmaterial beispielsweise eine weibliche
Radiosprecherin, werden Stimmen auch einen weiblichen Klangcharakter haben.
Ähnlichkeiten mit Stimmen Verstorbener sind auf das Rohmaterial zurückzuführen.
6. Deshalb halte ich die Identifizierung einer Stimme durch Vergleichen
mit einer zu Lebzeiten aufgezeichneten Orginalstimme für illusorisch.
Dabei kann bestenfalls herauskommen, daß es keine Übereinstimmung
gibt, ganz abgesehen davon, daß heute die Spracherkennung selbst
bei 2 Orginalstimmen noch mit Fehlern behaftet ist.
7. Ich selbst halte Theorien, wonach sich Stimmen durch Änderung
des Luftdrucks am Mikrofon bilden, also wie bei der menschlichen Sprache,
für falsch. Das heißt natürlich nicht, daß das Mikrofon
keine Rolle spielt sondern es hat eine sehr wichtige Funktion beim Einspielen.
Es soll ja unser akustisch abgestrahltes Rohmaterial einschließlich
zusätzlicher Nebengeräusche und Schall, wieder aufnehmen, und
das möglichst ohne Verfälschungen in guter Qualität.
8. Das Verwenden von sogenannten Konserven zum Einspielen von Stimmen
hat sich bei mir nicht bewährt. Stimmen wurden bei einem Vergleich
mit der Konserve auch hier gefunden. Unterschiede zwischen Konserve und
Einspielung habe ich nur dann gefunden, wenn zusätzliches elektroakustisches
Rohmaterial hinzukam, wie beispielsweise Geräusche über das Mikrofon.
Nun gibt es Vermutungen, die besagen, "dann hat sich die Konserve während
der Einspielung auch geändert". Ich kann zwar nicht das Gegenteil
beweisen, halte aber diese Theorie für äußerst unwahrscheinlich.
Viel wahrscheinlicher ist die Vermutung, daß sich die Stimmen auf
der Konserve während Herstellung manifestiert haben, und zwar nicht
während eines einfachen Kopiervorganges für eine Vervielfältigung,
sondern bei der erstmaligen Anfertigung einer Konserve, beispielsweise
bei der Aufnahmen eines Radiosenders.
9. Diese Annahme wird auch dadurch unterstützt, daß ich,
und ich glaube das ergeht Ihnen als aktive Einspielende genauso, kein "unbelastetes"
Rohmaterial, beispielsweise vom Radio, für eine Konserve mehr aufnehmen
kann. Es scheint also so, daß, wenn es uns erst einmal gelungen ist
eine Verbindung zu anderen Daseinsebenen aufzubauen, wir diese nicht einfach
wie mit einem Schalter wieder abschalten können. Tonbandstimmen unterliegen
nicht unserer Logik, andere Daseinsebenen schon gar nicht.
10. Tonbandstimmen manifestieren sich im elektromagnetischen und akustischen
Schrott. Das ist beispielsweise Fading oder Schwund beim Radio, insbesondere
im Kurzwellenbereich. Sender fallen stärker oder schwächer ein,
verschwinden im Rauschen, tauchen wieder auf, drehen auf dem Übertragungsweg
ihre Phase, sind mehr oder weniger mit Verzerrungen behaftet. Akustischer
Schrott sind Geräusche jeder Art: Rauschen, leise Sprache und Musik
im Hintergrund, in der Regel über Mikrofon aufgenommen. All diese
Dinge können für sich allein, aber besser in Kombination, ein
sinnvolles Rohmaterial ergeben. Sie haben etwas Dynamisches an sich. Hilfreich
kann auch das Schneiden von Rohmaterial sein. Nicht geeignet ist alles
Gleichförmige, beispielsweise Tongeneratoren für sich allein,
selbst wenn ich viele unterschiedliche Töne gleichzeitig anbiete,
Rauschen für sich allein, also alles was keine große Dynamik
aufweist.
11. Brauchbares Rohmaterial steht also im Widerspruch zu unserem normalen,
erlernten Hörempfinden. Und weil die Umformung in Stimmen oft sehr
unvollkommen und mehrdeutig ist, haben wir natürlich unsere Schwierigkeiten
damit. Da hilft leider wohl nur, daß wir unsere Ohren trainieren.
Wir sollten hier auch nicht zuviel Hoffnung in die heutige Filterung mittels
Computer setzen. Manche Stimme war auch bei mir nach dem Filtern schlechter
als vorher. Ich hatte zwar den Schrott weggefiltert, aber leider auch einen
Teil der Frequenzanteile, die die Stimmen ausmachten. Es gibt da sicher
kein Patentrezept; jede Stimme muß für sich behandelt werden.
Ich persönlich benutze seit ein paar Jahren ein Digitales Filter,
was mir sehr gute Dienste leistet. Es hat den Vorteil, daß ich es
ständig während meiner Abhörtätigkeit benutzen kann
ohne die Abhörcassette in den Computer einlesen zu müssen. Es
wird einfach an den Kopfhörerausgang des Kassettenrecorders geschaltet
und ist dann betriebsbereit.
12. Natürlich hat so ein Computer auch seine Vorteile, beispielsweise
beim Schneiden einer Stimme, beim Kopieren, beim Archivieren und vielen
anderen Dingen. Nur sollten wir keine Wunderdinge erwarten. Wer bisher
im Bereich der Tonbandstimmen ohne ihn ausgekommen ist, wird das auch weiterhin
können.
13. Tonbandstimmen manifestieren sich, wie schon erwähnt im elektroakustischen
Schrott. Die Umformungen sind relativ kurz. Die Länge einer zusammenhängenden
Aussage scheint zum einem von dem in diesem Augenblick vorhandenen Rohmaterial,
zum anderen von Faktoren abzuhängen, die außerhalb der Technik
liegen. Realistisch gesehen können wir Umformungen einzelner Silben,
Wörter und kurzer, in Ausnahmefällen auch längerer Sätze
erwarten, wobei wir bei zunehmender Länge natürlich mit zunehmenden
Ungenauigkeiten rechnen müssen.
14. Tonbandstimmen versuchen das angebotene Rohmaterial sinnvoll in
Ihre Aussagen mit einzubeziehen. Wenn wir beispielsweise als Rohmaterial
einen Radiosender benutzen, werden wir feststellen, daß nur einzelne
Teile in einem Satz umgeformt sind, alles zusammen aber erst einen Sinn
ergibt. Das ist aufgrund der Kürze der Einwirkungszeit auch notwendig.
Dadurch erklärt sich auch die oft falsche Grammatik, aber auch die
schon von Jürgenson beschriebene Mehrsprachigkeit. Bei mir selbst
sind es englische Silben und Worte; es ist die einzige Fremdsprache, die
ich lückenhaft beherrsche. Tonbandstimmen sind wie Reisende, die auf
eine günstige Gelegenheit warten, um Ihr Ziel zu erreichen. Übersetzt
heißt das, Sie nutzen die gegebenen Möglichkeiten, um auf dem
elektroakustischen Wellen Ihre Informationen an uns zu übermitteln.
Dabei bleibt Vieles fehlerhaft. Das Ganze ist wie ein Mosaik, bei dem uns
oft viele Teile fehlen.
Ich habe im Laufe von nun 8 Jahren Experimenten mit den Tonbandstimmen
wohl alle erdenklichen technischen Anordnungen ausprobiert. Angefangen
von den Mikrofonstimmen, Radiostimmen, Schneidung von Rohmaterial durch
Computer und den von mir entwickelten RomCorder, mit allen nur denkbaren
Geräuschen, Tongeneratoren, Invertierungsfiltern, in der die Sprache
gedreht wird, usw., allein oder in Kombination untereinander. Stimmen,
oder Versuche einer Umformung des Rohmaterials gab es immer. Doch je weiter
ich mich von der natürlichen Sprache entfernte, beispielsweise durch
Zerhacken mittels Computer oder RomCorder, desto unnatürlicher wurden
die Stimmen, desto schwerer wurde die Interpretierbarkeit. Ich selbst gehe
nun den Weg zurück zu den Radiostimmen, allerdings in einer modifizierten
Version.
Wenn wir einen Radiosender, beispielsweise auf Kurzwelle, als Rohmaterial
anbieten, dann haben wir einen guten Träger, der paranormale Informationen
transportieren kann. Hier sind bei günstigen Bedingungen alle Voraussetzungen
in natürlicher Weise erfüllt, die an ein brauchbares Rohmaterial
zu stellen sind, und wir bieten sozusagen unser Rohmaterial "live" an,
also keine Konserve. Natürlich muß man etwas Geduld aufbringen
und nach einem entsprechenden Sender oder Sendergemisch suchen, aber Geduld
ist wohl eine Voraussetzung bei unseren Einspielungen. Wenn dann noch ein
gutes, empfindliches Mikrofon, ein brauchbarer Kassettenrecorder und hochwertiges
Bandmaterial zur Verfügung stehen, dann sind von der technischen Seite
schon gute Voraussetzungen vorhanden.
Ich selbst arbeite, wie bereits kurz angedeutet, mit einer erweiterten
Radiomethode, die ganz gute Ergebnisse erbringt. Ich benutze 2 Radioempfänger
im Kurzwellenbereich, die auf die gleiche Frequenz eingestellt sind. Der
1. Empfänger ist ein hochwertiges Gerät, das den eingestellten
Sender durch Filter gut von den anderen Sendern trennt. Der 2. Empfänger
ist nicht so tennscharf, aber das ist gewollt, weil dadurch andere Sender
zum Teil mit durchschlagen, also elektroakustischen Schrott liefern. Dieser
2. Empfänger arbeitet in etwa so, wie der frühere Volksempfänger.
Viele, die den 2. Weltkrieg miterlebt haben, werden sich vielleicht erinnern.
Der Vorteil dieses Empfängers gegenüber einem Psychofon ist der
der Abstimmbarkeit und der Selektion, wobei, wie schon gesagt, die Selektion
nicht so perfekt ist, daß andere Sender total ausgeblendet wären.
Was ich über diese beiden Empfänger empfange, führe ich
einem kleinem Mischpult zu. Dieses Mischpult ist mit meinem digitalen Filter
verbunden und das Sendergemisch aus beiden Empfängern wird nun über
einem Lautsprecher, der an dem Filter angeschlossen ist, abgestrahlt. Da
der 1. trennscharfe Empfänger ein relativ stabiles Signal liefert,
pendelt sozusagen der 2. nichttrennscharfe Empfänger mit seinem Signal
und elektroakustischen Schrott in das relativ konstante Signal. Dadurch
ergibt sich in günstigen Augenblicken ein ausgezeichnetes Rohmaterial.
Eine Neuentwicklung, ich nenne sie mal RomCorder II, in die ich viel
Zeit und natürlich auch Geld investiert habe, möchte ich aber
auch noch kurz vorstellen. Grundlage war meine Entwicklung des RomCorder
I. Während im ersten RomCorder, vereinfacht gesagt, ein Speicherbaustein
seine Arbeit tut, sind es nun 5 Speicherbausteine, die parallel, das heißt
gleichzeitig ihre Arbeit verrichten. Wenn ich nun beispielsweise einen
Radiosender allen 5 Bausteinen gleichzeitig zuführe und zerschneide,
dann wird das Ergebnis jeden einzelnen Bausteins einem gemeinsamen Verstärker
zugeführt. Jeder Baustein kann für sich getaktet, die Taktzeit
separat eingestellt werden. Als Ergebnis erhalte ich in einer Zeiteinheit,
vereinfacht ausgedrückt, anstatt einer fünf Schnittkanten.
Das ergibt ein Signal, welches sowohl viele Schnittkanten als auch Amplituden,
also Lautstärkeschwankungen enthält. Dadurch ergibt sich ein
harmonisch anzuhörendes Rohmaterial. Ich benutze dieses Gerät
oft in Kombination mit der zuvor beschriebenen Radiomethode.
Ich möchte damit meine Ausführungen zur Technik beenden, die
ich nur ansatzweise darlegen möchte; darüber könnte man
sicher ein komplettes Buch schreiben. Ich möchte aber nun noch Faktoren
ansprechen, die bei unseren Einspielungen "jenseits" der Technik liegen,
von ihr nicht zu erfassen und zu bewerten sind.
Während meiner Experimente mit den Tonbandstimmen wurde mir immer
deutlicher bewußt, auch durch Aussagen in den Einspielungen, daß
es da vieles gibt, was durch die Technik allein nicht zu erklären
ist. Technische Anordnungen, die bei Versuchen brauchbare Ergebnisse geliefert
hatten, versagten plötzlich. Technik, die ich schon verworfen hatte,
brachte bei neuen Versuchen brauchbare Ergebnisse. Es fehlte einfach die
Reproduzierbarkeit von Ergebnissen. Selbst einzelne Geräte versagten
manchmal während oder nach einer Einspielung ihren Dienst, wenn ich
dann den Fehler suchen wollte funktionierten sie wieder. Einspielungen,
die ich abends, noch besser nach Anbruch der Dunkelheit, durchführe,
bringen bessere Ergebnisse als während des Tages. Die Sonne mit Ihrer
Helligkeit und Wärme wirkt sich negativ aus. Günstig scheint
auch trockenes Wetter zu sein, besonders dann, wenn ich die Einspielzeit
so in die Abendstunden lege, daß sich Tau auf dem Rasen gebildet
hat. Weitere positive Elemente sind der Wind. Das alles scheint keinen
Sinn zu ergeben, besonders dann nicht, wenn man die Tonbandstimmen nur
unter technischen Gesichtspunkten betrachtet. Aber meine Erfahrungen sind
so, und sie werden durch Aussagen in den Einspielungen gestützt.
Über einen Faktor, der zugleich der wichtigste aber auch der am
schwersten nachvollziehbare ist, habe ich noch nicht gesprochen. Das ist
der Faktor Mensch. Welche Rolle spielen wir selbst in diesem System? Wie
können wir unser Ich, unsere Gefühle, unsere Sehnsucht, Liebe
und Haß einordnen? Haben wir die Rolle eines Mediums? Oder anders
ausgedrückt: Findet die eigentliche Verbindung auf einer geistigen
Ebene statt, bei der wir selbst als Transformator für unsere materielle
Ebene dienen? Manches deutet darauf hin. Es gibt auch in meinen Einspielungen
Aussagen, die in diese Richtung gehen. Da ist vom menschlichem Körper,
besonders der Psyche und den Nerven, die Rede, und es gibt Aussagen, daß
Genußgifte eine negative Rolle spielen. Da kommt sicher die Frage
auf: "Aber wir können doch nicht alle ein Medium sein?!". Ich weiß
zwar nicht im einzelnen, welche Fähigkeiten so ein Medium auszeichnet,
aber wir alle haben Fähigkeiten in uns, die über unsere bisher
genutzten hinausgehen, besonders außerhalb unserer physikalischen
Existenzebene. Aber diese Fähigkeiten müssen ausgebildet und
trainiert werden. Und genau das tut jeder aktiv Einspielende. Vielleicht
können wir uns als Tonbandstimmenmedien ansehen?
In der Regel mache ich direkt nach einer Einspielung eine erste Auswertung
der Stimmen. Tags darauf kontrolliere ich dann noch einmal und ich stelle
dann oft fest: manches höre ich genauso wie gestern, manches kann
ich aber nicht mehr nachvollziehen. Das geht natürlich allen Einspielenden
so. Als Erklärung bietet sich eine Überforderung während
des Abhörens an. Aber ist es allein damit zu erklären? Ich spiele
maximal 5 Minuten ein und höre dann ab. Ich mache meine Notizen. Am
nächsten Tag höre ich wieder die Einspielung ab und muß
vieles von meinen Aufzeichnungen streichen weil es sich als falsch erweist.
Ist es wirklich falsch? Oder hat es sich nicht auf meinem Tonband materialisiert?
Aber warum habe ich es dann einen Tag vorher direkt nach der Einspielung
gehört? Mit einer Überlastung meines Gehörs allein ist das
nicht zu erklären. Haben wir vielleicht eine gewisse Hellhörigkeit
entwickelt, die noch eine Zeitlang nach unseren Einspielungen anhält?
Sind die Informationsstrukturen noch eine Zeitlang in uns gespeichert?
Sind es direkte geistige Informationen, die uns aus geistigen Daseinsformen
erreichen ohne unsere physischen Sinne, in diesem Fall unsere Ohren, gebrauchen
zu müssen?
Ich weiß, das ist Theorie und nicht beweisbar. Aber was ist schon
bei den Tonbandstimmen im wissenschaftlichen Sinn beweisbar? Eigentlich
dürfte es sie ja gar nicht geben. Die Wissenschaft und die Technik
hat uns bisher die Fragen "Woher kommen die Stimmen?", "Wie und wo entstehen
die Stimmen?" nicht beantworten können. Und wir müssen uns fragen:
Können sie das überhaupt leisten? Ich glaube nicht. Vielleicht
sollten wir für uns auch die Frage zulassen: Sind alle Dinge zuerst
geistiger Natur, bevor sie sich auf unserer physischen Ebene materialisieren?
Das würde natürlich heißen, unsere Tonbandstimmen könnten
sich schon auf der geistigen Ebene manifestieren. Das würde für
die Wissenschaftler und uns Techniker aber auch bedeuten: Das Tonbandstimmenphänomen
entzieht sich der Nachweisbarkeit. Die sogenannte Durchbruchstelle würde
aus unserer materiellen Welt auf die geistige Ebene verlagert. Und geistige
Dinge, beispielsweise unsere Gedanken, sind mit unseren physikalischen
Meßgeräten nicht meßbar, denn sie sind ja nicht materieller
Natur.
Und wenn wir soweit gehen, kommen wir nicht darum herum, auch die Schöpfung
in unsere Überlegungen mit einzubeziehen. Nun können wir an Gott
glauben oder auch nicht, aber daß es eine universelle Macht gibt,
nennen wir sie nun Gott oder wie auch immer, steht für mich außer
Frage. Und dieser Gott, bleiben wir einmal bei diesem Namen, scheint Grenzen
in seinem System gesetzt zu haben, Grenzen auch in der Kommunikation mit
anderen Daseinsebenen. Und doch scheint diese Grenze kein undurchdringlicher
Vorhang zu sein. Es scheint so, daß wir, wenn wir es aufrichtig wünschen,
diesen Vorhang kurzfristig und bruchstückhaft lüften können.
Und Gott wird diese Möglichkeit wohl nicht ausschließlich in
die Hände der Technik gelegt haben.
Ich glaube auch - und da schließe ich mich mit ein -, daß
wir unsere Einspielergebnisse oft zu gering bewerten. Wahrscheinlich erahnen
wir noch nicht einmal die Schwierigkeiten, die einer Kommunikation von
unser materiellen Ebene zur vermutlich geistigen Ebenen im Wege stehen.
Um so dankbarer sollten wir sein, über die Tonbandstimmen, trotz
aller Schwierigkeiten, Hinweise auf geistige Existenzen und ein Überleben
des körperlichen Todes zu erhalten.
Wenn ich die Ergebnisse meiner Einspielungen als Ganzes bewerte, glaube
ich, daß unsere Bewußtsein, unsere Seele, auch ohne unseren
Körper existieren kann und auch existiert. Unser Körper aber
ist ohne unsere Seele nicht lebensfähig. Wenn sich die Seele vom Körper
trennt, tritt also das, was wir als Tod bezeichnen, ein. Doch die Seele
lebt in anderen Daseinsformen weiter.
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