Bewährtes erhalten - sich öffnen für NeuesBericht über die Jahrestagung des VTF in Fulda vom 21.5. bis 23.5.99von Uwe Wagner
Alfons Steiner: "Eigene Erfahrungen bei meiner Rückführung in Hypnose"
Es lag so etwas wie Vorabendstimmung in der Luft. Man fühlte das Auslaufen eines Zeitabschnitts und gleichzeitig war schon das Heraufdämmern einer neuen Zeit spürbar. Dies Gefühl wurde nicht nur durch das Heranbrechen des neuen Jahrtausends bewirkt, sondern auch durch das bevorstehende 25jährige Vereinsjubiläum, welches ja auch einen Generationswechsel in der Führung mit sich bringen wird. Auch mich erfaßte diese Stimmungsmischung aus Abschied und Neubeginn. Noch vor Jahresfrist hätte ich nicht geglaubt, genau wieder hier zu sitzen und meine Chronistentätigkeit wieder aufzunehmen. Aber ich bin zu sehr mit der Geschichte des VTF verwachsen, um mich den Herausforderungen der Zukunft verschließen zu können. Aber auch die Zeichen der neuen Epoche des VTF waren unübersehbar. Die nachrückende Generation schickt sich an, die Herausforderungen der Zukunft beherzt anzupacken und dennoch das positive Erbe unserer fast 25jährigen Geschichte mit hinüber zu nehmen. Dies alles geschieht in einer familiären Atmosphäre, in der die alten Kämpfer auch weiter mit ihrem Rat aus langjähriger Erfahrung gefragt sind. Die diesjährige Jahrestagung zeigte einmal mehr, daß das Vereinsleben nach wie vor äußerst lebendig ist und daß es noch genug Kräfte gibt, die hart daran arbeiten, daß unsere Forschung lebendig bleibt und mit neuen Impulsen versehen wird. Dies findet seinen besonderen Niederschlag in dem neuen Forschungszentrum in Wiesbaden, mit dessen Aufbau unser Kollege Theo Bleitgen betraut wurde. Hier soll nicht nur eine Bestandsaufnahme des bisher Erreichten gemacht, vielmehr sollen auch neue Wege für eine systematische Grundlagenforschung gefunden werden. Man will eine Begegnungsstätte schaffen, wo sich Techniker treffen, ihre Erfahrungen austauschen und über neue Entwicklungen reden können. Aber auch die Tagung selbst bot ein bunt schillerndes Bild zahlreicher Aktivitäten. Der Flohmarkt, der bereits zum zweiten Mal angeboten wurde, war ohne Zweifel wieder ein starker Publikumsmagnet. Auch die Einspielungen in kleinen Gruppen gehörten wieder zum festen Bestandteil des Tagungsprogramms. Das Vortragsprogramm bot ein reichhaltiges Themenspektrum und wahrte damit die Bildungstradition unserer Tagungen. Bedauerlich war nur, daß es keine Erfahrungsberichte gegeben hat und nur wenige Stimmen vorgeführt wurden. Dies sollte nach Möglichkeit wieder ein Bestandteil des Programms sein. Es gehört, wie die esoterischen Vorträge, einfach zu einer Tagung des VTF. Es ist nur zu hoffen, daß es nicht daran liegt, daß sich niemand bereit findet, über seine Erfahrungen zu sprechen und auch Stimmen vorzuführen. Wie gewohnt, sollen nun die einzelnen Vorträge in Kurzform wiedergegeben
werden und wie gewohnt, weise ich darauf hin, daß dies nur eine subjektive
und mitunter oberflächliche Darstellung sein kann. Einen wirklichen
Eindruck kann nur der Mitschnitt der Vorträge bieten, der ja zum Kauf
angeboten wird. Die Kurzform soll ja nur der Information und vielleicht
dem Neugierigmachen dienen.
Natürlich ist er uns kein Unbekannter, gehörte er doch zum Kreis der Tonbandstimmenpioniere um Franz Seidl. Für viele Jahre hat er die Stimmenforschung in Österreich mitgeprägt. Alfons Steiner berichtete in seinem Vortrag über seine eigenen Erfahrungen mit Rückführungsexperimenten in Hypnose. Er selbst stand den Ergebnissen dieser Experimente mit nüchterner Skepsis gegenüber. Zunächst teilte Alfons Steiner mit, daß die Annahme, die Reinkarnationslehre sei ausschließlich im Bereich des Buddhismus und Hinduismus vertreten, irrig sei. Schon bei den alten Griechen war der Glaube an Wiedergeburt bekannt und auch in der Anfangszeit des Christentums hat sie eine Rolle gespielt, bis sie von der Römisch-Katholischen Kirche, nachdem sie einige Zeit lang toleriert worden war, auf dem Konzil zu Konstanz in Bann getan wurde. In der ursprünglichen Lehre war der Begriff Karma völlig frei von moralischen Bewertungen, vielmehr stellt er die Willensäußerung des Menschen dar, wie sie in der Aufeinanderfolge von Wiederverkörperungen zum Ausdruck kommt. Erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts wurde der Begriff Karma mit negativen Attributen wie Schuld und Sünde belastet. Betrachtete man Karma bislang als Lernprozeß, dem man willentlich und wissentlich folgt, wurde er nun als Folge von Fehlverhalten gedeutet und der Wiedergeborene muß sich einem ihm vorbestimmten Schicksal unterwerfen, um Schuld abzutragen. In neuerer Zeit werden Reinkamationsmodelle diskutiert, die von einer fragmentarischen Reinkarnation der Seele ausgehen. Eine Seele zerteilt sich in kleinste Fragmente, die sich in allen Zeitaltern und über die Grenzen der Universen hin inkarnieren, die sich aber alle einem höheren Selbst unterordnen, welches offensichtlich von den Verkörperungen unberührt bleibt. Alfons Steiner kam dann auf seine eigenen Erfahrungen mit Rückführung in Hypnose zu sprechen. Anläßlich eines Vortrages über Reinkamation in der österreichischen parapsychologischen Gesellschaft lernte er einen Mann kennen, der Rückführungsexperimente in Hypnose durchführte. So entschloß er sich, sich selbst in Hypnose rückführen zu lassen. Da er sich besonders für altägyptische Kulturen interessierte, vermutete er, daß eine frühere Existenz in jener Zeit zu suchen sein könnte. Andererseits meinte er, daß wenn er praktisch das von ihm gesammelte Wissen in der Hypnose wiedergäbe, er dies als Kundgabe des Unterbewußten abtun könnte. Bei den nun geschilderten Rückführungsexperimenten wurde die Versuchsperson zunächst vor die Geburt geführt, um Fragen nach einem Jenseits zu beantworten. So erklärte die Versuchsperson, daß sie Licht sehe, von Freunden umgeben sei. Auf die Frage nach einem Körper kam die Antwort ja und er sähe milchig aus. Auf die Frage ob es Natur gibt, sprach die Versuchsperson von Farbenspielen. Um nun frühere Existenzen aufzuspüren, wurde durch gezieltes Abfragen von Jahreszahlen immer weiter in die Vergangenheit zurückgegangen. Inzwischen war man in der Zeit vor Christi Geburt angekommen, etwa 2010. Man lokalisierte eine Existenz etwa in Nepal, wo die Versuchsperson mitteilte, Sohn eines Mönchs zu sein. Bei den folgenden Schilderungen der Jahreszahlen wurde jedoch nicht, wie zu dieser Zeit eigentlich richtig gewesen wäre, rückwärts, sondern vorwärts gezählt. Bei einem weiteren Versuch wurde wieder diese Frage nach der Existenz 2000 vor Christus gestellt, und es kam die gleiche Antwort 2010 bis 2050. Auf Nachfragen wiederholte die Versuchsperson, daß die Zeitrechnung genau so war. Diese Zeit wäre nach Mondumläufen berechnet worden, und zwar vom Zeitpunkt an, als eine Sonnenfinsternis und eine Mondfinsternis aufeinander folgten. Hierzu teilte Alfons Steiner mit, daß er versucht habe, das Datum eines solchen Ereignisses herauszufinden, aber Astronomen hätten ihm erklärt, daß es nicht bekannt sei, ob es jemals ein solches Zusammentreffen von Sonnen- und Mondfinsternis gegeben hätte. Bei weiteren Versuchen wurde Alfons Steiner noch weiter in die Zeit vor Christus zurückgeführt und schilderte eine Existenz in einem Teil des alten Ägyptens, die ihm im Wachbewußtsein nahezu unbekannt war. In der Hypnose schilderte er aber, daß er dort Priester gewesen wäre und verbrannt worden sei, weil er sich gegen die Gesetze der Priesterschaft vergangen habe. Hier ergaben sich aber schon historische Widerspruche, die sich nach wissenschaftlichen Unterlagen nicht klären lassen. Die Versuchsperson wurde nun gefragt, ob ihr Menschen aus jener Zeit bekannt seien, die im 20. Jahrhundert leben. Die Antwort lautete: "Ja, mir sind drei bekannt, aber ich darf die Namen nicht nennen". Bei einem weiteren Versuch wurde die Versuchsperson gebeten, die ihr bekannten Personen zu beschreiben, was sie auch tat. Alfons Steiner erklärte, daß er beim Abhören der Tonbandmitschnitte der Sitzungen die genannten Personen aufgrund ihrer Beschreibung genau erkannt habe. Mit diesem Wissen ging man wieder in das Experiment und bekam wieder die Antwort: "Ich darf die Namen nicht nennen". Erstaunlich war, so erklärte Alfons Steiner, daß er in diesen Sitzungen keine Namen, wie beispielsweise von Pharaonen jener Zeit oder von Göttern, die ihm im Wachbewußtsein sehr wohl bekannt sind, genannt habe. Man setzte die Versuchsreihe noch weiter fort und die Versuchsperson wurde noch weiter in die Vergangenheit geführt. Hier erklärte sie, Sternenpriester gewesen zu sein. Auch bei diesem Experiment wurde nach einer Person, die heute lebt, gefragt, was bejaht wurde. Alfons Steiner ermittelte die Person und konnte sie zu einem ebensolchen Rückführungsexperiment überreden. Dabei brachte auch diese Versuchsperson Kundgaben aus eben jener Zeit, in der auch er Sternenpriester gewesen war. Aber auch hier wurde die Namensnennung verweigert, obwohl beide ihre Identität im Wachbewußtsein kannten. Alfons Steiner erklärte, daß es für ihn faszinierend gewesen sei, in das Niemandsland zwischen Wissen und Glauben zu reisen. Dennoch blieb er in einem Punkt skeptisch. Er hatte den Verdacht, daß der Hypnotiseur, etwa ab dem zweiten Versuch, seine Aussagen unbewußt beeinflußte. Daher sprach er einen ihm bekannten Arzt an, der sich ebenfalls in der Hypnose auskannte. Der erklärte sich bereit, das Experiment zu wiederholen. Zu Steiners Erstaunen kamen aber auch bei dieser Sitzung die gleichen Aussagen. Als Fazit seiner Erfahrungen stellte Alfons Steiner fest, daß man mit Rückführungen in Hypnose die Reinkarnationshypothese nicht beweisen kann. Gegenargumente gibt es reichlich, wie das Hellsehen in die Vergangenheit oder unerforschte Teile des Unterbewußtseins. Es bleibt also weiterhin jedem überlassen, ob er an die Reinkarnation glauben will oder nicht. Der interessante Vortrag von Alfons Steiner vermittelte uns zum einen
eine faszinierende Welt, die an mystischer Spannung kaum zu überbieten
ist. Zum anderen aber wurde auch deutlich, wie schwierig es ist, eine der
Grundhypothesen fast jeder esoterischen Richtung einer stichhaltigen Beweisbarkeit
zuzuführen. Alfons Steiner hat es verstanden, uns diese Doppelgesichtigkeit
dieser Frage vor Augen zu führen.
Ich erinnere mich gut daran, daß unser Referent uns vor einigen Jahren einen sehr schönen Vortrag über das Thema Trauer gehalten hat. Heute sollten einige andere Aspekte seiner Arbeit angesprochen werden. Herr Annussek teilte zunächst mit, daß er sich anläßlich des Todes seines Vaters erstmals intensiv mit dem Thema Tod befaßt habe. So hat er auch Sterbebegleitung gemacht und sich mit Nahtoderlebnissen beschäftigt. Aus solchen Erlebnissen lassen sich sehr viele beweiskräftige Argumente für ein Leben nach dem Tode schöpfen, vor allem dann, wenn der Erlebende Dinge sieht oder hört, die sich später nachprüfen lassen. Herr Annussek wandte sich dann seinem heutigen Themenschwerpunkt zu, nämlich der Frage nach der Einstellung zum Tod und den damit verbundenen Bestattungsritualen. In der modernen Gesellschaft ist der Tod das letzte große Tabu. Er erfährt eine kollektive Verdrängung in unserer Gesellschaft. Es gibt keine allgemein gültigen Trauerrituale mehr. Das Sterben geschieht heute zumeist in Krankenhäusern und ist daher anonym. Viele Menschen könnten aber ebensogut zu Hause sterben, was für sie leichter wäre. Aber wir haben den Umgang mit dem Tod verlernt. Es ist für Angehörige, die einen Sterbenden begleiten, wichtig, sich nicht gleich nach dem Hinscheiden in irgendwelche Aktivitäten zu stürzen. Man sollte bei sich bleiben und versuchen, zu Ruhe und Einkehr zu finden. Viele, die Sterbebegleitung gemacht haben, berichten, daß sie nach dem Eintritt des Todes das Gefühl gehabt hätten, daß die Seele zwar nicht mehr im Körper, aber immer noch im Zimmer gewesen sei. Darum sollte man dies als einen Augenblick der Gemeinschaft ansehen und nicht gleich in Aktivitäten ausbrechen. Herr Annussek befaßte sich dann ausführlich mit den Bestattungsformen und einigen kulturhistorischen Aspekten verschiedener Bestattungsformen. Bis vor etwa einhundert Jahren war die Feuerbestattung in Deutschland nicht verbreitet. Sie wurde zunächst von Freidenkern aus antikirchlichen Gründen vorgenommen. Nachdem die Kirche die Feuerbestattung anfänglich mißbilligt hatte, hob sie das Verbot 1964 auf. Jeder, der eine Feuerbestattung wünscht, muß dies ausdrücklich bekunden, oder der nächste Angehörige, wie beispielsweise die Witwe eines Verstorbenen, kann das tun. In seinem kulturhistorischen Abriß zeigte Herr Annussek auf, daß in vielen Kulturen die Angst vor einer Wiederkehr der Toten sehr verbreitet war. Entsprechend waren auch die Bestattungsrituale, wie Zerstückelung oder Fesselung von Leichen. Mit dem Durchsetzen des Christentums kam immer mehr der Gedanke der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten in die Begräbnisbräuche. Für lange Zeit gab es beispielsweise sogenannte Sterbehäuser, wo sich dem Tode nahe Menschen hinbegaben und von Freunden oder einfach nur Vorübergehenden dort besucht werden konnten. Ab dem sechsten Jahrhundert kamen wieder zunehmend abergläubische und heidnische Vorstellungen, die sich mit den christlichen Vorstellungen vermengten und die Bestattungsbräuche wieder veränderten. So wurde beispielsweise gepredigt, daß nur ein ordentlich bestatteter Leichnam auferstehen könnte. Dieser Glaube konnte auch von gebildeteren Predigern nicht mehr ausgerottet werden. Zum Abschluß seines Referats berichtete Herr Annussek noch, was in der Bibel zum Thema Weiterleben der Seele und die Auferstehung zu finden ist. Hier wird klar, daß von vielerlei Aktivitäten der Seele nach ihrer Trennung von Körper etwas zu lesen ist. Es ist klar zu erkennen, daß an vielen Stellen von einem Zwischenreich die Rede ist, in das die Seele gelangt, um dort auf die Auferstehung zu warten. Die Bibel spricht davon, daß es einen himmlischen Auferstehungsleib gibt, der unverweslich und unsterblich ist. Es gibt in der Bibel keinen Hinweis darauf, daß die Art der Bestattung einen Einfluß auf den Auferstehungsleib hat. All dies bestätigt unsere Vorstellung, die wir aus unseren Erfahrungen
gewonnen haben. Die Seele verläßt den Körper, und was danach
mit ihm passiert, kann ihrem Bestand nichts mehr anhaben.
Er gehört zur Gruppe der Techniker und hat sich in jüngster Zeit mit einigen Neuentwicklungen an der technischen Forschungsarbeit beteiligt. Sein Romcorder bot die Möglichkeit, verschiedene Einspielmethoden zu kombinieren. Er ist es aber auch, der sich immer wieder Gedanken macht, wie der Faktor Mensch bei der technischen Entwicklung mit einbezogen werden kann. Jürgen Nennstiel berichtete, daß er seit nunmehr 10 Jahren beim VTF ist und aus seiner Sicht sagen kann, daß an den Tonbandstimmen ewas dran ist. Er wies darauf hin, daß er hier nur seine Erfahrungen mitteilt und keinen Anspruch erhebt, daß diese allgemein gültig sein müßten. Die Frage nach der Realität der Tonbandstimmen, so Jürgen Nennstiel, ist nicht so leicht zu beantworten. Die meisten Menschen wissen heute noch immer nicht, was Tonbandstimmen sind, und die davon gehört haben, teilen sich in diejenigen, die sie kategorisch ablehnen und diejenigen, die es für möglich halten, daß sie existieren. Von Wissenschaftlern und Technikern kommen zumeist ablehnende Aussagen. Diese Menschen verfügen jedoch über keinerlei eigene Erfahrungen, kaum einer von ihnen hat je eine Einspielung gemacht oder auch nur an einer teilgenommen. Diese Erfahrung ist aber unverzichtbar für die Bewertung dieses Phänomens. Die Menschen, die sich aufgrund eigener Erfahrung ein Urteil gebildet haben, sprechen den Tonbandstimmen durchaus eine Realität zu. Für uns, die wir uns der Erforschung dieses Phänomens verschrieben haben, stellt sich die Frage der Realität oder Beweisbarkeit nicht, da wir ja die Stimmen täglich bei unseren Einspielungen erleben. Für uns stellt sich jedoch die Frage der inhaltlichen Realität der Tonbandstimmen. Da ist erstmal die Frage, ob das, was ich da gehört und ausgewertet habe, eine Tonbandstimme ist. Hält man sie für eine echte Tonbandstimme, stellt sich nun die Frage nach der gehörmäßigen Deutung des Gehörten. Hier ergibt sich die erste große Schwierigkeit: Oft wird eine Stimme von unterschiedlichen Personen auch unterschiedlich verstanden. Hat man eine Stimme nun eindeutig dem Wort nach verstanden, so wirft sich die Frage nach der inhaltlichen Aussage auf, welchen Informationswert sie hat. Bei Verwendung von Rohmaterial durch die Jenseitigen läßt sich oft beobachten, daß nur wenige Worte umgeformt und für eine Aussage benutzt werden, während das meiste des Rohmaterials für die Aussage einer Tonbandstirnme erhalten bleibt. Wir stehen also immer wieder vor dem Problem, wie bei einem Puzzle: Was gehört wie zusammen? Man sollte es daher vermeiden, Aussagen in einer Einspielung allzu wörtlich zu interpretieren. Oft kann man erst im Nachhinein feststellen, welcher Teil der Aussage wirklich auf jenseitige Einwirkung zurückzuführen ist. Jürgen Nennstiel ist davon überzeugt, daß die Verursacher der Tonbandstimmen nur sehr begrenzte Möglichkeiten haben, um die Kommunikation wirklich zu steuern. Die Rolle, welche der Mensch hier spielt, ist vermutlich noch völlig unerforscht. Oft wird ja die Frage gestellt, warum beispielsweise in Tonstudios keine Tonbandstimmen auftreten. Die Antwort könnte lauten: Hier erwartet dies niemand. Könnte also allein das Erwarten oder für möglich halten von paranormalen Einwirkungen diese auch hervorbringen? Um paranormale Tonbandstimmen einspielen zu können, so Jürgen Nennstiel, müssen auch die physikalischen Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Zum einen sollten möglichst hochwertige Recorder und Mikrofone verwendet werden, da minderwertige Geräte Rauschen erzeugen, welches die Aufnahme verzerren könnte. Zum anderen sollten möglichst nur Cassetten verwendet werden, die nicht länger als 30 Minuten pro Seite sind. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Rohmaterial. Ohne Rohmaterial gibt es wahrscheinlich keine Stimmen. Aber auch das bloße Aufnehmen oder Überspielen per Kabel von Rohmaterial dürfte wenig erfolgversprechend sein. Erst durch das Zuschalten eines Mikrofons werden paranormale Einspielungen möglich. Auch ein schalltoter Raum, in dem man mit Mikrofon einspielt, wird vermutlich keine Stimmen bringen. Die Jenseitigen benötigen ein Rohmaterial, aus dem sie sozusagen ihre Übermittlungen formen können. Bei der Auswahl des zu verwendenden Rohmaterials gibt es praktisch keine Grenzen, alles ist möglich und kann Stimmen bringen. Man sollte jedoch möglichst neben etwaiger Konserven auch Rohmaterial anbieten, welches aus Live-Geräuschen, wie etwa Wasserplätschern oder anderen Umweltgeräuschen besteht. Auch ein Gemisch verschiedener Geräuschquellen kann hilfreich sein, meinte Jürgen Nennstiel. Wir müssen verschiedene vorhandene Realitäten schaffen, um eine neue Realität, nämlich die paranormalen Stimmen, möglich zu machen. Die sorgfältige Auswahl des Rohmaterials ist also von größter Wichtigkeit. Wenn sie, zusammen mit den anderen Faktoren, stimmt, schaffen wir die bestmöglichen Voraussetzungen, um brauchbare und wertvolle Informationen aus einer anderen Daseinsebene zu erhalten, die es uns ermöglichen, Beweise dafür zu bekommen, daß es eine Existenz des Menschen nach seinem physischen Tod gibt. Jürgen Nennstiels Vortrag hat uns deutlich gemacht, daß sich
unsere Techniker durchaus tiefgründige Gedanken über unsere Forschung
machen, die weit über das Lösen technischer Probleme hinausreichen.
Die Wechselwirkungen zwischen Mensch und technisch-paranormalem Phänomen
sind noch lange nicht erforscht und sind vielleicht der Schlüssel
für weitere Fortschritte in unserer Forschung.
Und wieder konnten wir ein neues Gesicht am Rednerpult unserer Tagung sehen. Es ist erfreulich, daß sich Nachwuchskräfte aus unseren Reihen finden, die unsere Tagung mit einem Referat bereichern. Einleitend gab Herr Reis eine Definition des Begriffs Zeit, den man in subjektive und objektive Zeit unterteilen kann. Unter subjektiver Zeit kann man das persönliche Empfinden von Zeitabläufen verstehen. Objektive Zeit dagegen ist meßbare Zeit, entweder von Meßinstrumenten oder auch von biologischen Abläufen in der Natur. Um sich mit dem Thema Zeitreisen und Tonbandstimmen befassen zu können, so Gerhard Reis, ist es notwendig, gewohnte Vorstellungsmuster über Bord zu werfen und sich der Phantasie zu öffnen. Allgemein geht man ja davon aus, daß Zeit sich immer in einer Vorwärtsrichtung bewegt. Alle Gebilde, die mehr als drei Dimensionen umfassen, gelten in der modernen Physik als Hyperraum, also als etwas, das über unserem gewohnten, dreidimensionalen Lebensraum steht. Dieses theoretische Modell läßt sich nicht mehr rein physikalisch, sondern nur noch aus Schlußfolgerungen von Anomalien nachweisen. Wir können einen Hyperraum auch als ein Durchgangsuniversum verstehen, das für einen solchen Realitätswechsel in Anspruch genommen wird, in dem die Zeit, wie wir sie verstehen, nicht existiert. Daher ist es schwierig, die Wechselwirkungen zwischen unserer Realität und multidimensionalen Räumen nachzuempfinden. Gerhard Reis stellte dann die Frage, ob es vorstellbar sei, daß man eines Tages von der Erde aus Reisen durch Zeit und Raum machen könnte. Im Augenblick ist das zwar noch nicht möglich, aber, so führte Herr Reis aus, es werde in verschiedenen Instituten dieser Welt an Zeitmaschinen gearbeitet, was immer man darunter verstehen mag, und zwar mit Erfolg. Könnte dies bedeuten, so fragte unser Referent weiter, daß es eines Tages möglich ist, heute noch bestehende Paradoxa aufzuheben, wenn Zeitmaschinen und Zeittunnels keine Fiktion mehr sind? Das UFO-Phänomen, mit all seinem unmöglichen Szenario, könnte eine mögliche Antwort darauf sein. So wäre es beispielsweise denkbar, daß die seit Jahrhunderten gesichteten Phänomene Reisende aus der Zukunft sein könnten, unsere Nachfahren, die inzwischen über diese Möglichkeiten verfügen. Diese Hypothese wird durch zahlreiche Forschungsergebnisse seriöser Wissenschaftler gestützt, die besagen, daß Zeitreisen grundsätzlich machbar sind. Immer mehr Physiktheoretiker entwickeln technisch nachvollziehbare Zeitmaschinenfunktionsmodelle. Auch die immer rasanter verlaufende technische Entwicklung läßt eine solche Möglichkeit immer wahrscheinlicher werden. So wird es wahrscheinlich schon im nächsten Jahrhundert möglich sein, zuverlässige Zweiwegverbindungen zu anderen Realitäten und Dimensionen zu schaffen, und zwar durch verbale und bildliche Kontakte oder Zeitsonden und Ähnliches. Vermutungen werden immer mehr zur Gewißheit, daß UFO-Zeitreisende bereits seit Menschengedenken unter uns weilen und uns beobachten. Nach Aussagen einiger Wissenschaftler ist es möglich, durch die Zeit zu reisen, ohne den zeitlichen Ablauf der Geschichte durcheinanderzubringen. Für diese Zeitreisenden gäbe es keinen Unterschied zwischen Vergangenheit und Zukunft, sie leben nur im Jetzt, sind aus der Zeit ausgestiegen. Dennoch gibt es bei möglichen Zeitreisen noch zahlreiche Probleme, die zu berücksichtigen sind. Wäre das alles so ohne weiteres möglich, so wären auch Eingriffe in die Vergangenheit denkbar. Hierzu schilderte Herr Reis einige Beispiele die zeigen, daß wir doch noch sehr wenig darüber wissen, nach welchen Prinzipien, möglicherweise auch ethischen, Zeitreisen durchgeführt werden müssen, wenn sie denn überhaupt ohne Begrenzungen möglich sind. Daß es aber zeitliche Anomalien geben könnte, erläuterte er an zwei Beispielen. Bei dem einen brauchte ein Pilot erheblich weniger Zeit, um sein Ziel zu erreichen, und bei einer anderen Begebenheit benötigten drei Frauen mit ihrem Auto eine erheblich längere Zeit für ihre Fahrt, ohne daß es hierfür normale Gründe gegeben hat. Auch für unsere Arbeit mit den Tonbandstimmen, so Gerhard Reis, müssen wir mit dem Faktor Zeit rechnen. Es ist durchaus denkbar, daß Zeit in der anderen Dimension, mit der wir sprechen, eine völlig andere oder gar keine Bedeutung hat. Auch wäre es theoretisch denkbar, daß wir bei unseren Einspielungen gelegentlich mit Zeitreisenden sprechen. Diese Möglichkeit wollte er aber nur als hypothetische Denkbarkeit in seine Überlegungen einbeziehen. Wenn wir davon ausgehen, daß wir bei unseren Forschungen mit bewußten Wesenheiten sprechen, so ist klar, daß unser Bewußtsein den physischen Tod überlebt. Das Bewußtsein reicht also weit über das stoffliche Sein einer dreidimensionalen Welt hinaus. So ist es nur folgerichtig, sich vorzustellen, daß wir mit unserem Bewußtsein die Grenzen von Raum und Zeit überwinden können. Möglicherweise sind unsere jenseitigen Freunde dazu längst in der Lage. Zum Abschluß seines Vortrages wandte sich Herr Reis der Frage zu, welchen Nutzen wir persönlich von der Möglichkeit von Zeitreisen haben könnten. Dazu erläuterte er, daß es in der heutigen Medizin bereits Therapieformen gibt, bei denen der Patient per Visualisierung aufgefordert wird, die Zeit anzuhalten, um sich durch mentale Bilder seinen gesunden Körper vor Augen zu führen. Möglicherweise könnte man später, wenn Zeitreisen möglicherweise auch auf geistigem Wege möglich wären, Heilung aus der Zukunft holen. Die in der Gegenwart angewandte Therapie würde schließlich irgendwann, vielleicht auf halbem Weg, mit der aus der Zukunft rückwärts wirkenden geistigen Heilbehandlung zusammentreffen und somit zur wesentlichen, raschen Genesung beitragen. Was ursprünglich nur in den Köpfen von Phantasten angesiedelt
zu sein schien, bekam bei diesem Vortrag ganz reale Konturen. Ich bin sicher,
daß die zukünftige Physik noch manche Überraschung bereithalten
wird. Der Einstand von Gerhard Reis als Referent unserer Tagung war jedenfalls
gelungen.
Bereits zum dritten Mal durften wir Herrn Dr. Dreizehnter auf unserer Tagung begrüßen. Gleich zu Beginn erklärte er, daß das Thema Wiedergeburt einerseits sehr faszinierend, andererseits aber auch sehr umstritten ist. Der Gedanke der Wiedergeburt, so führte Dr. Dreizehnter aus, ist aus vielen Kulturen bekannt, wobei sich diese Vorstellung in zwei Kategorien unterteilt: zum einen die Reinkarnation, also der Mensch kehrt immer wieder als Mensch im menschlichen Körper zurück, und zum anderen die Seelenwanderung, was nichts anderes bedeutet, als daß die Seele sich auch in Tieren oder Pflanzen wiederverkörpern kann. Beide Lehren sind bei vielen Völkern bekannt, wobei sie sich im Detail in den verschiedenen Überlieferungen unterscheiden. Sowohl im frühen Christentum als auch in der jüdischen Mystik spielt die Wiedergeburtslehre eine Rolle. In westliche Regionen kam die Wiedergeburtslehre erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts mit der Theosophie und Anthroposophie. Hier, wie auch in der heutigen Esoterik, werden aber hauptsächlich indische Lehren übernommen, in deren Vorstellung sich die einzelnen Leben wie auf einer Perlenkette aneinander reihen. Ziel der ständigen Wiedergeburten ist eine Verbesserung und Reinigung der Seele und das Abtragen von Karma. Neben den Lehren der Reinkarnation und der der Seelenwanderung gab es noch eine dritte, die aber heute nicht mehr existiert, sie stammt aus der Antike und fand sich auch im frühen Christentum wieder. Das ist die zyklische Vorstellung. Danach kehrt alles, also die gesamte Erde in Zyklen, nachdem alles zugrunde gegangen ist, wieder zurück und fängt von vorne an. Auch diese zyklische Lehre wurde, wie auch die Reinkarnationslehre später von der Kirche verworfen und unter Bann gestellt. Heutzutage lehnt sowohl die Kirche als auch die Wissenschaft die Wiedergeburt ab. Die Wissenschaft mit der Begründung, daß es dafür keine empirischen Beweise gibt. Dabei, so meinte Dr. Dreizehnter, gibt es zahllose Berichte, die für die Möglichkeit der Wiedergeburt sprechen. Dr. Dreizehnter warf dann die Frage auf: Was kann mir das Wissen, wer oder was ich in einem früheren Leben war, eigentlich nützen? Dazu meinte er, daß dieses Wissen vor allem bei Krankheiten oder psychischen Störungen durchaus von Nutzen sein kann. Man kann diese Leiden durch gezielte therapeutische Maßnahmen, wie unter anderem Rückführungen möglicherweise heilen. Wir verstehen diese Welt, in die wir immer wieder hineingeboren werden, als Ort des Lernens und des Abtragens von Schuld, die wir in früheren Leben auf uns geladen haben. Und in der Tat haben viele Beschwernisse, die uns zu schaffen machen, ihre Ursache in früheren Leben. Dr. Dreizehnter erklärte, daß es auch mit Hilfe der Astrologie möglich sei, einen Einblick in frühere Leben zu bekommen. Man kann herausfinden, mit wem man in diesem Leben schon in früheren Leben zusammengetroffen ist. So habe er festgestellt, daß die meisten Ehepaare sich schon über viele Jahrhunderte kennen und immer wieder zusammenkommen, um bestimmte Probleme zu lösen. Solche karmischen Verknüpfungen kann es auf den verschiedensten Ebenen geben. Geleistete Schwüre oder Versprechen bleiben über den Tod hinaus gültig. Auf diese Weise können ganze Familien oder auch ganze Völker miteinander karmisch verknüpft sein. Auch beschränken sich frühere Existenzen keinesfalls nur auf diese Welt, sondern viele Menschen haben schon auf anderen Welten gelebt. So viele Beweise oder Hinweise es auch gibt, die für die Wiedergeburtslehre sprechen, so müssen doch die Denkmodelle überdacht werden. Viele Vorstellungen, beispielsweise aus Indien, wonach die letzte Inkarnation nie eine Frau sein darf, weil die Frau als etwas Minderwertiges gilt, sind gesellschaftlich bedingt und haben mit einer kosmischen Wahrheit nichts zu tun. Zunächst einmal müssen wir uns darüber klar werden, daß unsere Individualität nur bedingt besteht. Der Begriff des einzelnen Individuums ist noch gar nicht so alt, sondern erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts anerkannt worden. Wir müssen also davon ausgehen, daß unsere Persönlichkeit eine multidimensionale ist. Zwar haben wir ein Ich-Bewußtsein, damit wir leben können und eine Identität haben, sind aber unendlich verknüpft und verbunden mit dem gesamten Kosmos, mit allem, was existiert und auch mit anderen Menschen. Die ganze Natur ist eigentlich in uns und wir sind mit ihr verbunden. Nun gibt es verschiedene Denkmodelle, um sich diese multidimensionale Persönlichkeit des Menschen klarzumachen. So läßt es sich beispielsweise denken, daß es für jeden Menschen eine Art hohes Selbst gibt, eine Urenergie. Diese Energie lebt in einer ganz anderen Dimension und wird selbst nie ein Mensch. Aber diese Energie schickt Energien aus, die zu Indivien, also Menschen in unserer dreidimensionalen Welt, werden. Jedes dieser einzelnen Individuen hat zwar das gesamte Potential seines hohen Selbst, aber, da es Mann oder Frau ist, an verschiedenen Punkten dieser Erde lebt, also gesellschaftlich eingeengt ist, entwickelt es nur ganz bestimmte Aspekte dieses hohen Selbst. Ziel des Ganzen ist es, daß auf diese Weise sämtliche Aspekte dieses hohen Selbstes ausgelebt und erfahren werden. Das bedeutet, daß wir als Individuum nicht wiedergeboren werden, jeder Mensch ist einmalig. Aber unsere Energieanteile gehen in andere Körper über, die dann nicht wir selbst, sondern vielmehr unsere Geschwister sind. Diese widersprüchlichen Reinkarnationsmodelle kommen, so Dr. Dreizehnter, durch das zu Ende gehende Fische-Zeitalter und das Heranbrechen des Wassermann-Zeitalters zustande. Die Energien und die Menschen dieser Welt werden sich verändern. Es wird zukünftig nicht mehr darum gehen, Karma abzutragen, sondern nur noch darum, neue Erfahrungen zu sammeln und unser Wissen zu erweitern. Wenn wir uns unserer multidimensionalen Persönlichkeit bewußt
werden, werden wir auch in der Lage sein, uns selbst und unsere Umwelt
positiv zu verändern, um in diese neue Zeit zu passen.
Einmal im Jahr, nämlich auf jeder Mitgliederversammlung, hören wir ihre Stimme, wenn sie den Kassenprüfbericht verliest. Dabei wird aber die Aufmerksamkeit kaum so ungeteilt sein, wie bei ihrem Referat über Reiki, eine der weit verbreitetsten esoterischen Bewegungen unserer Zeit. Reiki, so begann Carola Welsch, ist eine sehr alte Heilkunst, die in Japan im 19. Jahrhundert von Dr. Mikao Usui, einem christlichen Mönch, wiederentdeckt wurde. Reiki ist ein japanisches Wort, wobei die Silbe Rei für universelle Lebensenergie steht. Ki ist ein Teil des Rei und ist die vitale Lebensenergie, die durch unseren Körper fließt. Ki kennen die Christen als Licht, die Hindus als Prana. Sie wird auch als Bioplasma oder kosmische Energie bezeichnet. Diese universale Energie ist unerschöpflich und unermeßlich. Und doch erhält jedes einzelne Lebewesen die Segnungen dieser Kraft. Ein verstärkter Reiki-Kanal zu sein, ist von jedem leicht zu erlernen. Spezielles Wissen ist nicht erforderlich und bedarf lediglich der sogenannten Einweihungen und der Kraftübertragung durch einen dazu ermächtigten Reiki-Meister. Nach der ersten Einweihung strahlen Schwingungen aus den Händen, wenn sie auf kranke Stellen gelegt werden. Da sie eine göttliche Kraft ist, gehört sie allen, die bereit sind, das Geschenk der heilenden Hände anzunehmen. Eigentlich sind wir alle mit dieser universellen Energie geboren, doch im Lauf unseres Lebens verstopft und verschmutzt dieser Kanal. Im Usui-System des Reiki wird die heilende Energie durch das Auflegen der Hände, spontan und ohne Konzentration empfangen. Sie entfaltet genügend Heilkraft, wobei der Heiler nur den Kanal bildet, durch den die Energie auf den zu Heilenden fließt. Durch die Übertragung von Reiki werden die Selbstheilungskräfte geweckt, denn jeder heilt nur sich selbst. Warum brauchen wir Reiki? Carola Welsch führte dazu aus, daß wir in einer Zeit leben, die Raubbau an den Vitalkräften unseres Körpers betreibt. Die Folge davon ist eine zunehmende Wehrlosigkeit gegen schwächende Einflüsse. Reiki stärkt die Vitalorganisation des Menschen, füllt verbrauchte Energiereserven auf und reinigt die Strömungsbahnen. Reiki bringt Körper, Seele und Geist ins Gleichgewicht. Carola Welsch berichtete nun, wie dieses 2500 Jahre alte Wissen wiederentdeckt wurde. Dr. Mikao Usui, ein christlicher Theologe war der Leiter einer kleinen christlichen Universität in Japan. Durch Fragen seiner Schüler nach der Erfahrbarkeit von Heilungen, wie sie Jesus ausgeführt hat, wurde Dr. Usui dazu inspiriert, selbst nach den Quellen dieser Urkraft zu suchen. Zunächst ging er nach Amerika und erwarb an der Universität von Chicago den Doktorgrad in alten Sprachen. In seiner Doktorarbeit hatte er das Geheimnis, wie Jesus die Kranken geheilt hat, zu ergründen gesucht. Doch er fand nicht, was er suchte. Aus alten buddhistischen Schriften erfuhr er, daß auch Buddha über diese Heilkräfte verfügt habe. So entschloß sich Dr. Usui, nach Japan zurückzukehren, um alles über das Heilen im Buddhismus herauszufinden. Dr. Usui studierte sieben Jahre die alten buddhistischen Schriften, bis er endlich in einer alten Niederschrift eines Buddha-Jüngers die Beschreibung fand, wie Buddha geheilt hatte. Aber es fehlte ihm noch die Kraft, selbst heilen zu können. So beschloß Dr. Usui, auf einen heiligen Berg zu steigen, um dort zu meditieren. Am 21. Tag seiner Meditation hatte er dann jenes Erlebnis, welches die Wende bringen sollte. Ein Lichtstrahl kam vom Himmel und Dr. Usui fiel zu Boden. Dann sah er in einer Vision jene Symbole, die ihm zeigten, wie Buddha und Jesus geheilt hatten. Diese Symbole prägten sich ihm tief ein. Als er erwachte, fühlte er sich frisch und ausgeruht und stieg vom Berg. In einer Herberge, wo er sich niederließ, um sich mit einem Frühstück zu stärken, begegnete er einer jungen Frau, deren Gesicht geschwollen war. Auf Befragen erklärte sie, sie habe Zahnschmerzen. Dr. Usui fragte sie, ob er ihr Gesicht berühren dürfe, was sie auch erlaubte. Wenige Minuten später waren ihre Schmerzen fort. Während der folgenden sieben Jahre arbeitete Dr. Usui in einem Bettlerviertel und heilte dort Kranke, damit sie, wieder genesen, außerhalb des Viertels leben und arbeiten könnten. Doch nach Monaten waren sie wieder da und erklärten, daß sie lieber so leben wollten, wie sie es gewohnt waren. Dr. Usui erkannte, daß es ihm zwar gelungen war, die physischen Symptome zu heilen, ihnen aber keine neue Lebenseinstellung zu vermitteln vermochte. So verließ er das Bettlerviertel und begann seine Lehrtätigkeit. Er gab denen, die mehr wissen wollten die Reiki-Lebensregeln weiter, um damit auch ihre Denkweise zu heilen. Als Dr. Usuis Leben sich dem Ende zuneigte, übertrug er einem seiner Schüler, Dr. Hayashi, seine Aufgabe und weihte ihn zum Reiki-Meister. Dr. Hayashi gründete in Tokio eine Klinik, in der nach der Reiki-Methode geheilt wurde. Hawayo Takata, eine Schülerin von Dr. Hayashi, die aus Hawaii stammte, wurde von ihm zur Reiki-Meisterin geweiht. Sie sollte die Nachfolge von Dr. Hayashi nach dessen Tod werden. Sie brachte Reiki in die westliche Welt. Heute wird das Usui-System der Reiki-Lehre in der ganzen Welt ausgeübt. Um Reiki zu erhalten, so führte Carola Welsch weiter aus, braucht man keine bestimmten Vorkenntnisse. Man sollte ein offenes Herz haben, den Wunsch es erhalten zu wollen und sich selbst das Versprechen geben, Reiki auch anzuwenden. Die Reiki-Heilkraft wird in zwei Graden vermittelt: Im ersten Grad werden vier sogenannte Einweihungen beziehungsweise Kraftübertragungen vom Reiki-Meister vorgenommen, um bei den Schülern den inneren Heilungskanal wieder zu öffnen. Der Teilnehmer erhält die Grundausbildung und erlernt die Handpositionen, um sich selbst und anderen Reiki zu geben. Wenn der erste Grad abgeschlossen und Reiki im Leben aktiv genutzt wurde, kann man mit dem zweiten Grad die Verbindung mit Reiki und dem eigenen spirituellen Wachstum vertiefen. Neben der Heilung durch Handauflegen, beinhaltet die Einweihung auch die Fernheilung. Die hierzu benötigten Mantras werden nur mündlich weitergegeben. In der praktischen Ausübung wird der Reiki-Gebende immer darauf bedacht sein, auch den Ursachen der Erkrankungen auf den Grund zu gehen, denn Selbstheilung des Reiki-Empfangenden ist oberstes Prinzip. Dabei muß der Empfangende erkennen, daß er alles vermeiden muß, was den Einklang mit den kosmischen Gesetzen stört. Reiki, so erklärte Carola Welsch, kann natürlich eine ärztliche Versorgung und medikamentöse Behandlung nicht ersetzen, es wird aber immer Linderung verschaffen und die Selbstheilungskräfte stärken. Neben der Heilbehandlung kann Reiki in vielen Bereichen des Lebens zum Einsatz kommen, wie Carola Welsch weiter ausführte. So werden beispielsweise Pflanzen durch die Behandlung mit Reiki in ihrem Wachstum gefördert. Aber auch bei alltäglichen Konfliktsituationen ist Reiki sehr hilfreich, weil es immer harmonisierend wirkt. Zum Schluß ihres Vortrages wies Garola Welsch darauf hin, daß man sehr genau darauf achten sollte, daß man auch bei einem wirklich qualifizierten Reiki-Meister seine Einweihung erhält. Achtzig bis neunzig Prozent aller Reiki-Meister verfügen nicht über die notwendige Qualifikation. Im Anschluß an diesen Vortrag gab es noch eine rege Diskussion
über dieses Thema, bei dem so mancher zu bedenken gab, daß man
ähnliche oder gleiche Erfahrungen mit herkömmlichen esoterischen
Modellen machen könne, die man aus Büchern doch preiswerter erhalten
könnte. Hierzu soll nur angemerkt werden, daß es wohl die Bestimmung
eines jeden einzelnen ist, welchen der zahlreichen Wege er beschreiten
möchte. Entscheidend ist das Ergebnis, das heißt: Kann der Ausübende,
welcher Richtung auch immer, sein Wissen und seine positiven Kräfte
nutzbringend für seine Mitmenschen anwenden? Denn nicht nur die Verwirklichung
des eigenen Selbst muß das Ziel sein, sondern Linderung von Leiden
jeglicher Kreatur.
Messen wir dem Faktor Mensch zu wenig Bedeutung bei? Überschätzen wir die Technik?" Der VTF hat seinem unermüdlichen Einsatz sehr viel zu verdanken. Er hat die Technik ein gutes Stück weitergebracht. Das Filtern von Stimmen per Computer kann man ohne Übertreibung als bahnbrechende Errungenschaft für die Tonbandstimmenforschung bezeichnen. Dabei geht es ihm immer auch um ein Stück Aufklärung. In seinen zahlreichen Artikeln und Vorträgen hat er uns mit dem technischen Wissen versorgt, was wir benötigen, um das paranormale Einwirken auf unsere Technik besser verstehen zu können. Sein Wissen liefert uns aber auch Gegenargumente für skeptische Anfeindungen, an denen es nach wie vor nicht fehlt. Wir können die Einwendungen unserer Widersacher nur entkräften, wenn wir selbst technische Zusammenhänge verstehen gelernt haben. Aber auch der Faktor Mensch rückt bei seinen Überlegungen immer mehr in den Mittelpunkt, wie er auch in seinem diesjährigen Referat zeigte. Dieses Anliegen ist quasi sein zweites Standbein in der Forschung geworden. Ich will die kleine Überraschung hier nicht unerwähnt lassen, die uns, meiner Frau und mir, von Theo Bleitgen bereitet wurde. Zu Beginn seines Referates stellte er uns eine sensationell deutliche Sprachausgabe für den Windows-PC vor, die uns als Sehbehinderten eine große Hilfe sein könnte. Für diese Demonstration danke ich Dir, lieber Theo sehr herzlich, auch in meiner Eigenschaft als Behindertenreferent, denn es werden sich vermutlich auch noch andere unserer Schicksalsgefährten im VTF dafür interessieren. "Die Technik ist nicht alles". Dieser Satz aus den Reihen einiger Techniker immer wieder geäußert, kommt uns Technikern, wie Theo Bleitgen ausführte, immer dann in den Sinn, wenn wir uns wieder mal so richtig festgefahren haben und nicht weiterkommen. Dann fragt man sich, ob es nicht noch andere als technische Voraussetzungen gibt, die das Zustandekommen der Tonbandstimmen beeinflussen. Man sollte diesem Satz sicher keine übertriebene Bedeutung beimessen, sollte aber doch überlegen, ob wir unsere Forschung nicht auch auf diesen Bereich ausdehnen müssen. Seit Friedrich Jürgenson die erste, unfreiwillige Einspielung gemacht hat, als er eigentlich nur Vogelstimmen aufzeichnen wollte, wissen wir, daß es auch möglich ist, ohne die Bereitschaft des Menschen Tonbandstimmen einzuspielen. Welche Konstellation in Bezug auf Mensch und Technik bei einer Einspielung vorhanden sein muß, entzieht sich unserer Kenntnis. Welche Prozesse dabei in uns ablaufen, konnte mit meßtechnischen Geräten nicht ermittelt werden. Wir können eine Einspielung nur aufzeichnen und anschließend bewerten. Wer bereit ist, die Phänomene, mit denen wir uns befassen, einfach zu akzeptieren, der sollte erkennen, daß es eigentlich überhaupt keine besonderen Phänomene sind, die wir versuchen zu enträtseln, sondern daß es ganz normale Ereignisse und Bestandteile des Universums sind, die lediglich unseren normalen Sinnesorganen entzogen sind. Wenn man auch feststellen kann, daß der menschliche Faktor bei der Tonbandstimmenforschung gebührend berücksichtigt wurde, so konnte doch keine Erklärung für die teilweisen, extremen Schwankungen bei den Einspielergebnissen gefunden werden. Um dies auf wissenschaftliche Weise klären zu können, fehlen dem VTF sowohl die Mittel als auch das Fachwissen. Zur Weiterentwicklung unserer spirituellen Einsichten brauchen wir keine technische Forschung; hier reicht es, das Unbekannte und Geheimnisvolle in den Bereich des Möglichen zu ziehen und sich darauf einzustellen. Jeder, der in der praktischen Arbeit mit den Tonbandstimmen steht, hat sich für die Einwirkungen aus einer jenseitigen Dimension geöffnet. Man kann die zufällige Entdeckung der Tonbandstimmen durch Friedrich Jürgenson durchaus als ein Jahrhundertereignis ansehen. Um so bedauerlicher ist es, daß diese Entdeckung nicht in das Bewußtsein einer breiten Öffentlichkeit gedrungen ist. Ebenso bedauerlich ist es, daß die Wissenschaft sich weigert, die Sache ernst zu nehmen und sie nach wie vor abqualifiziert. Auch ist es äußerst bedauerlich, daß die Religionsgemeinschaften, wenn sie diese Stimmen schon nicht leugnen, sie als Kundgaben einer bösen Geisterwelt abtun, obwohl seit Jahren bewiesen ist, daß es sich hier um den eindeutigen Kontakt mit Verstorbenen handelt. Hier hat das erlösende Wort des Papstes endlich Klarheit geschaffen und dient vielen Menschen als eine neue Ausgangsbasis, um sich mit einem so umstrittenen Thema in der Öffentlichkeit ohne Scheu befassen zu können. Dabei ist die Tatsache, daß Menschen mit einer spirituellen Dimension, also den Verstorbenen, in Kontakt treten können, keinesfalls eine Errungenschaft unserer Tage. Seit alters her haben Menschen mit guten Geistern kommuniziert, dies hauptsächlich durch Medien. Erst als die technischen Voraussetzungen vorhanden waren, also die elektromagnetische Tonaufzeichnung möglich war, wurden auch die Tonbandstimmen entdeckt. Dadurch wurden alle anderen Kommunikationswege zwangsläufig in den Hintergrund gedrängt. Diese Tonbandkontakte machten es erstmals möglich, das akustische Umfeld, in dem sie eingebettet waren, zu untersuchen und diese Durchsagen anderen Menschen zugänglich zu machen. Das Tonband ist auch heute noch die verbreitetste Methode, die es allen Menschen ermöglicht, eigene Erfahrungen mit den Jenseitskontakten zu machen. Aber es gibt inzwischen auch noch andere Formen der Aufzeichnung. Diese müssen von uns untersucht und zu Vergleichszwecken herangezogen werden, um ihre Brauchbarkeit für unsere Forschung zu untersuchen. Speziell in der Grundlagenforschung stellt sich die Forderung nach einer konsequenteren Handhabung beispielsweise digitaler Aufzeichnungs- und Speichermethoden. Denn erst durch ihre Ergebnisse und den daraus gezogenen Rückschlüssen wird es möglich, neue Einspielmethoden zu entwickeln. Dazu gehört auch eine bessere Organisation des vorhandenen Technikerpotentials und eine Zentralisierung der wichtigen Grundlagenforschung. Letzteres schon deshalb, weil es dem Verein finanziell unmöglich ist, jeden einzelnen Techniker mit dem dazu erforderlichen Instrumentarium ausstatten zu können. Jeder Techniker und Experimentator des VTF soll aber die Möglichkeit erhalten, zur Überprüfung der eigenen Ergebnisse eine technische Ausrüstung benutzen zu können, die von den einfachsten Geräten bis hin zur professionellsten Technik reicht. Die Tonbandstimmenforschung ist schon seit längerem an einem Punkt angelangt, wo die Experimentatoren im eigenen Heim nur noch durch Zufall einen Schritt weiterkommen konnten. Wenn wir diesen zufälligen Weiterentwicklungen viel zu verdanken haben und die Einsatzfreude jedes einzelnen Experimentators nicht hoch genug zu schätzen ist, so müssen wir uns doch den Herausforderungen durch neue Technologien stellen. Man darf jedoch nicht unbedingt darauf vertrauen, daß die Technik in absehbarer Zeit in der Lage sein wird, das Wesen und die Entstehung der Tonbandstimmen enträtseln zu können. Es fragt sich aber, ob dies überhaupt notwendig ist. Theo Bleitgen sprach allerdings die Hoffnung aus, daß die technische Forschung immerhin aufzeigen könnte, daß wir diesen oder jenen Weg nicht noch einmal gehen müssen. Auch ein negatives Forschungsergebnis hätte so seine positiven Auswirkungen. Die weitere technische Entwicklung sollte zunächst die bisher vorhandenen Möglichkeiten ausloten und sie gezielt zur Anwendung bringen. Denn nur wer sein Handwerkszeug kennt und gelernt hat, damit umzugehen, der wird auch erfolgreich damit arbeiten können. Manchmal, so erklärte Theo Bleitgen, müssen auch einmal unbequeme Fragen gestellt werden. Dies soll keine Herabwürdigung des Einsatzes vieler Forscher sein, ist aber notwendig, um eine Richtungsbestimmung unserer Forschungsarbeit vorzunehmen. Kann von einer koordinierten Tonbandstimmenforschung die Rede sein, wenn es sich viele Einzelne, mit unzureichender Technik und mangelhaften Kenntnissen auf technischem Gebiet, vorgenommen haben, das Tonbandstimmenphänomen zu lösen? Kann aus dem vorhandenen, bunten Forschungsmosaik vergangener Jahre ein verwertbares Bild entstehen, wenn wir unsere Forschungsergebnisse nicht ernsthaft genug dokumentieren, um eventuell daraus neue Erkenntnisse zu gewinnen? Kann es das erklärte Ziel sein, nur auf den Erkenntnissen der Vergangenheit Tonbandstimmenforschung zu betreiben, ohne überprüft zu haben, ob das, was wir als Ergebnisse erhalten haben, richtig war, ohne sich dabei neuester Kontrollmechanismen bedient zu haben, die derzeit möglich sind? Kann von einem Fortschritt gesprochen werden, wenn neue Technologien, die in der Tonbandstimmenforschung zum Einsatz kommen können, schon vor oder in der eigentlichen Erprobungsphase abgelehnt oder abgewertet werden, obwohl man deren Arbeitsweise nicht einmal richtig begriffen hat? Vor fast zwanzig Jahren wurde in der VTF-Post die Hoffnung ausgesprochen, daß es der Technik einmal möglich sein möge, auch leise Stimmen gut verständlich hörbar zu machen. Dieser Wunsch ist inzwischen durch die Filtermethode per Computer in Erfüllung gegangen. Nachdem diese neue Technik anfangs umjubelt worden ist, so Theo Bleitgen, verliert sie nicht nur immer mehr an Bedeutung, sondern es wird ihr teilweise sogar eine schädliche Wirkung bescheinigt. Die Gründe dafür sind nicht in dieser Möglichkeit der technischen Verbesserung zu suchen, vielmehr in der Unfähigkeit, mit dieser Technik umgehen zu können oder zu wollen. Die moderne Tontechnik könnte heute ohne die digitale Technik wohl kaum mehr auskommen. So ist man heute beispielsweise in der Lage, fast unbrauchbare Tondokumente auf Schellackplatten oder Walzen so zu restaurieren, daß sie im Originalzustand abgehört werden können. Sprachein- und -ausgaben und Spracherkennung feiern in der Büro- und Sicherheitstechnik einen Triumph nach dem anderen. Daß angesichts dieser bahnbrechenden Entwicklungen im VTF die Meinung kursiert, die digitale Bearbeitung von Stimmen sei schädlich für die Stimmen, ist rückständig und wenig zukunftsweisend. Die Filterungsmöglichkeiten haben sich, so Theo Bleitgen, inzwischen soweit verbessert, daß die in der Anfangsphase auftretenden störenden Nebengeräusche inzwischen eliminiert werden konnten. So sind schlechte Filterergebnisse einzelner Forscher auf die mangelnde Kenntnis der Möglichkeiten dieser Programme zurückzuführen. Diesem Mangel sollte durch die Reihe "Beitragsreihe Technik" in der VTF-Post abgeholfen werden. Sie mußte jedoch mangels Interesse und dem Vorwurf eines angeblichen Überangebots an Technik vorläufig auf Eis gelegt werden. Die Behauptung, durch das Filtern würden die paranormalen Signale einer Einspielung gelöscht, ist unhaltbar. Bevor man sich zu einer so gewagten Behauptung versteigt, müßte erst einmal herauszufinden versucht werden, wie sich eine paranormale Stimme von einem herkömmlichen Signal unterscheidet. Dabei geht es nicht nur um eine phonetische Unterscheidung, sondern auch darum, wie sie sich mittels einer technischen Analyse, beispielsweise per Computer, unterscheiden läßt. Könnte dieses Kunststück fertig gebracht werden, könnte man die Forschung sofort einstellen und sich ausschließlich auf die Interpretation der Stimmen beschränken. Die Stimmenfilterung kann inzwischen soweit verfeinert werden, daß man schon von einer Restauration von Tonbandstimmen sprechen kann. Wenn man also an eine solche Restauration herangeht, muß man sich fragen, was man machen will. Will man nur störende Geräuschanteile entfernen, oder will man die Stimme so restaurieren, daß man sie zu einem Vergleich mit der zu Lebzeiten aufgezeichneten Stimme heranziehen kann. Die digitale Stimmenfilterung oder Restauration ist zumindest für die Grundlagenforschung das einzigste und beste Instrument, was wir zur Verfügung haben. Da wir derzeit noch keine Möglichkeit haben, klare und ohne jeden Zweifel deutliche paranormale Stimmen aufzeichnen zu können, wird uns der Computer und die digitale Technik noch ein ganzes Stück Weg begleiten müssen, wenn wir Wert darauf legen, unsere guten Stimmen zur akustischen Beweisführung akustisch aufzuarbeiten. Theo Bleitgen demonstrierte nun einige nicht paranormale Stimmen, die er mit dem Computer restauriert hatte. Es handelte sich dabei um Aufnahmen von schlechter Qualität, die durch diese Methode doch erheblich in ihrer Klangqualität verbessert werden konnten. Theo Bleitgen kam dann noch auf den MiniDisc-Recorder zu sprechen, von dem ja behauptet wird, durch die Datenreduzierung könnten leise, paranormale Stimmen verlorengehen. An einer grafischen Darstellung erläuterte er eindeutig, daß der MiniDisc-Recorder im Gegenteil weit mehr Daten aufzeichnet als ein Cassettendeck. Der MiniDisc-Recorder, so führte Theo Bleitgen weiter aus, bietet trotz der Datenreduktion eine Tonqualität, die der CD nur unmerklich nachsteht. Durch seine große Rauschfreiheit und dem dadurch bedingten großen Dynamikumfang sowie der Möglichkeit einer sicheren Archivierung auch größerer Datenmengen, ist er für uns neben der idealen Bearbeitungsmöglichkeit von Tonbandstimmen als ein ideales Instrument zu betrachten. Wenn aber nicht ausreichend Zeit und Verständnis bleibt, um dieses neue System zu testen und es kennenzulernen, könnte ihm in der Stimmenforschung ein vorzeitiges Aus beschieden sein, noch bevor es seine Bewährungsprobe bestanden hat. Der rasante Fortschritt der digitalen Technik im Bereich der Unterhaltungselektronik ist nicht mehr zu übersehen. So verzichten große Automobilhersteller schon jetzt auf den Einbau von Cassettenrecordern in ihre Fahrzeuge. Laut Wirtschaftsfachleuten, so Theo Bleitgen, haben wir das analoge Zeitalter in der Aufzeichnungstechnik längst hinter uns. Bei der Datenreduktion von MiniDisc-Recordern handelt es sich darum, Signale außerhalb des menschlichen Hörvermögens zu reduzieren und trotzdem eine Tonqualität zu bewahren, die der CD fast gleichkommt. Wir können also davon ausgehen, daß MiniDisc-Recorder der unteren Preisklasse für die Aufzeichnung und Bearbeitung von Tonbandstimmen den herkömmlichen Cassettenrecordern weit überlegen sind. Ob die extreme Rauscharmut von Aufnahmen mit MiniDisc-Recordern den Empfang von paranormalen Tonbandstimmen beeinträchtigt, ist noch nicht mit Sicherheit geklärt. Sollte es sich aber so verhalten, daß wir das Rauschen unserer herkömmlichen Geräte zum Empfang von Stimmen brauchen, so haben wir mit der digitalen Technik erstmals die Möglichkeit, selbst zu bestimmen, wie hoch der Rauschanteil sein muß oder darf. Ging man bisher von der Annahme aus, daß eine paranormale Stimme entstehen kann, wenn zumindest ein Rauschsignal vorhanden ist, so zwingt uns die Digitaltechnik eventuell zum Umdenken. Die vorläufigen Versuche zeigen nämlich, daß die auf einem hochwertigen Bandrecorder aufgezeichneten paranormalen Stimmen ebenso auf einem parallel laufenden MiniDisc-Recorder aufgezeichnet wurden, welcher ein nicht mehr wahrnehmbares Störgeräusch oder Rauschen verursacht. Tonsignale, die mit einem Cassettenrecorder aufgenommen wurden und die leise Stimmen enthalten, die im Rauschen kaum noch zu verstehen sind, können mit dem MiniDisc-Recorder gut verstanden werden, da ihm das störende Rauschen des Bandrecorders nicht anhaftet. Es gibt also derzeit keinen vernünftigen Grund, dem MiniDisc-Recorder oder auch anderen digitalen Aufzeichnungsgeräten den Zugang zur Stimmenforschung zu verwehren. Einzig die etwas andere Form der Bedienung dieser Geräte könnte für einige schwierig oder gewöhnungsbedürftig sein, aber nach einer gewissen Einarbeitungszeit bietet uns diese Technik weit mehr Vorzüge, als dies die herkömmlichen Bandrecorder je bieten könnten. Zum Abschluß seines Vortrages betonte Theo Bleitgen, daß seiner Meinung nach die Kritik sowohl an der Stimmenfilterung als auch am MiniDiscrecorder weit über das Ziel hinausgeschossen ist. Die Technik von morgen ist bei der Industrie schon heute vorhanden und man wartet nur noch auf den richtigen Moment, um sie preisgünstig auf den Markt bringen zu können. Wir sollten froh über diese Pioniere sein, die neue Techniken erproben und deren Nutzwert für unsere Forschung testen. Das gilt auch für die VTF-Post. Sie ist ein Informationsblatt, welches die verschiedensten Interessengruppen ansprechen muß. Man sollte mit ihr so verfahren, wie man es auch mit seiner Tageszeitung tut: man liest das, was einen interessiert, und was nicht, überblättert man. Sollte es dennoch Grund zur Kritik geben, so sollte diese konstruktiv und auf keinen Fall verletzend sein. Aber auch im Hinblick auf unsere jenseitigen Freunde, die möglicherweise unsere Bemühungen um eine Kontaktverbesserung verfolgen, sollten wir uns neuen Techniken nicht verschließen. Gestatten Sie mir als Chronist hierzu noch einige Anmerkungen: Der von
Theo Bleitgen in seinem Referat beschriebene Mangel an Toleranz ist nicht
nur bedauerlich, sondern sogar erschreckend zu nennen. Wir sollten uns
immer der Tatsache bewußt sein, daß wir alle mit unserem Forschungsgebiet
wissenschaftliches Neuland betreten haben. Wir sind darauf angewiesen,
daß sich Menschen und noch dazu qualifizierte Techniker finden, neue
Wege zu erproben und uns komplizierte technische Vorgänge begreiflich
zu machen. Wir dürfen durch eine intolerante Haltung unseren Ruf als
einzige Organisation, die eine seriöse und ehrliche Tonbandstimmenforschung
betreibt, nicht aufs Spiel setzen. Ich selbst bin alter Hase, mit fast
dreißigjähriger Erfahrung. Ich habe die Spulentonbandgerätezeit
erlebt und die ersten Anfänge der Cassettenrecorder. Meine Frau kann
ein langes Lied davon singen, wie viel Tränen es gegeben hat, wenn
ein solches Gerät infolge von Überbelastung der Mechanik, mitunter
noch während der Garantiezeit, mehrfach zu Bruch gegangen ist. Für
sie ist eine weitgehend verschleißfreie Technik ein Segen, den wohl
nur der verstehen kann, der diese Mängel erlebt hat. Darum sage ich:
Geben wir den Pionieren die Chance, Neues gründlich und mit genügend
Zeit zu erproben. Jedem einzelnen von uns bleibt es ja immer überlassen,
mit welcher Technik er arbeiten möchte. Verunglimpfungen unserer Pioniere
können wir uns allerdings überhaupt nicht leisten, denn ohne
sie kann es keinen Fortschritt geben.
Man kann ihn schon kaum mehr als Gast bezeichnen, unseren Freund und Mitwanderer. Eine VTF-Tagung ohne seine interessanten und lehrreichen Vorträge wäre kaum mehr vorstellbar. Und so saß man denn auch gespannt da, um das angekündigte Referat von ihm zu hören. Aber es hatte sich eine Programmänderung ergeben, wie uns Rudolf Passian gleich zu Beginn seiner Ausführungen mitteilte. In Anbetracht des Umstandes, daß wir im kommenden Jahr, dem Jahr 2000, unser 25jähriges Jubiläum feiern werden, bat Herr Passian darum, sein angekündigtes Thema eben zu diesem Anlaß bringen zu dürfen. Statt dessen wollte er uns heute mit einem weiteren Aspekt der Nahtoderlebnisse vertraut machen, der weit weniger bekannt ist, als all die schönen und überwältigenden Erlebnisse, von denen die meisten Berichte sprechen. Denn es gibt sie auch, die düsteren Begegnungen an der Schwelle des Todes. Zunächst faßte er die wichtigsten Aspekte der Nahtodeserlebnisse zusammen und wies darauf hin, daß es zu allen Zeiten Menschen gegeben hat, die sozusagen schon mit einem Bein im Jenseits gestanden haben und, wie durch ein Wunder, zurückgekehrt sind. Aber seit die Medizin immer mehr Erfolge bei der Reanimation von klinisch Toten gemacht hat, treten solche Erlebnisse auch häufiger auf. Herr Passian wies aber darauf hin, daß inzwischen alle Gegenargumente, die von Wissenschaftlern gegen diese Erlebnisse ins Feld geführt worden sind, entkräftet werden konnten. Seit den sechziger Jahren wurden die Nahtoderlebnisse von klinisch Toten systematisch erforscht. Waren es anfangs nur wenige, die diese Erlebnisse systematisch gesammelt und studiert haben, so wuchs die Zahl im Laufe der Jahre ständig. So gibt es bei all diesen Berichten Kernerfahrungen, die allen gemeinsam sind: das Heraustreten aus dem Körper, das Tunnelerlebnis und das Licht am Ende des Tunnels, und jene Lebensrückschau oder Lebensfilm. Auch das Erscheinen von Verstorbenen und einer Lichtgestalt gehörten zu diesen Kernerfahrungen. Andere Ausschmückungen dagegen richten sich nach dem unterschiedlichen kulturellen Hintergrund des Erlebenden. Dennoch erlebt jeder einzelne sein Nahtodeserlebnis auf seine eigene Weise. Nicht alle genannten Komponenten finden sich in jedem Erlebnis wieder. Jeder hat sein eigenes Nahtoderlebnis. Bemerkenswert und auch äußerst beweiskräftig sind die Fälle, bei denen der klinisch Tote genau seine Umgebung beschreiben kann und später genau schildert, was die ihn behandelnden Arzte mit ihm gemacht haben. Hierzu führte Herr Passian das Beispiel eines in Vietnam schwer verwundeten Soldaten an, der berichtete, daß er seinen verwundeten Körper mit abgerissenen Gliedern am Boden liegen sah. Er selbst stellte aber an sich fest, daß er einen völlig intakten Körper hatte. Um ihn herum nahm er die Gestalten seiner vor wenigen Tagen gefallenen Kameraden war, mit denen er sich ohne Sprache, also telepathisch verständigte. Später konnte er genau beschreiben, wie die Ärzte den Bewußtlosen operiert hatten, was er im außerkörperlichen Zustand beobachten konnte. Fast alle diese Nahtoderlebnisse, so fuhr Rudolf Passian fort, vermitteln uns ein Bild, das den Eindruck erweckt, alles, was man in seinem bisherigen Leben getan hat, sei vergeben, sobald man dem Licht begegnet. Hier sollte man doch eine gewisse Skepsis anwenden. Es ist schwer vorstellbar, daß auch Verbrechen, die unermeßliches Leid über andere Menschen gebracht haben, dieser Vergebung unterliegen. Hier muß man sich fragen, ob es nicht doch auch eine Ahndung im Jenseits geben könnte. In neueren Veröffentlichungen findet diese Ansicht durchaus ihre Bestätigung. So ist es in Sonderheit der Kardiologe Morris Roulings, der in seinem Buch "Zur Hölle und zurück" auf solche negativen Nahtoderlebnisse hinweist. Erlebnisse von bedrückender bis erschreckender Art, die man am ehesten erfährt, wenn man die Patienten möglichst bald nach deren Wiederbelebung befragt. Später geben sie meist sehr ungern, wenn überhaupt, ihr Erlebnis preis. Roulings hält die meist durchweg positiven Nahtoderfahrungen für irreführend, wenn man hierdurch zu der Auffassung gelangt, es würde jedermann der Himmel offen stehen, ungeachtet seiner Lebensführung und Glaubensüberzeugung. Bei vielen dieser Fälle stellt sich das Licht als Widerschein von Feuer heraus, oder der Erlebende befindet sich in einer bedruckend finsteren Umgebung oder auch kosmischen Leere. Auch die Sterbeforscherin Philis Edwater die selbst einige solcher Erlebnisse hatte, berichtet von Fällen, wo das große Licht sich plötzlich verdunkelt hätte und der Erlebende sich in einer kargen Umgebung befand, bedrohliche Wesen wahrnahm, oder er war von einer beängstigenden Stille umgeben. Empfunden werden auch extreme Temperaturen, seien es Kälte oder Hitze. Rudolf Passian schilderte einige dieser Fälle, in denen diese Erlebnisse veranschaulicht wurden. Menschen wurden in totale Finsternis versetzt oder sie nahmen am Ende jenes Tunnels statt des Lichts Feuer wahr. Auch werden immer wieder bedrohliche Wesen geschildert, oder man sieht Verstorbene, die sich in dieser trostlosen oder bedrohlichen Umgebung aufhalten. Diesen negativen Erlebnissen, so Rudolf Passian, ist gemeinsam, daß in ihnen nie ein Licht oder Lichtwesen auftauchen und wenn doch, so ist es ein falsches und trügerisches Licht. Wie immer man darüber denken mag, so meinte Rudolf Passian, wenn Kinder von Nahtodeserlebnissen berichten, weisen diese Berichte niemals negative Komponenten auf. Im Gegenteil: Sie nehmen jenes Licht sehr intensiv wahr und können es später nicht nur beschreiben, sondern auch Zeichnungen davon malen. Ein besonderer Fall von Nahtoderlebnissen ist der des Demeon Brinkley, so Rudolf Passian. Er war nach einem Blitzschlag klinisch tot und machte fast die gleichen Erfahrungen wie die meisten, nur daß bei ihm die Lebensrückschau eine besondere Rolle spielte. Hier wurde er mit all den schrecklichen Taten, die er im Vietnam-Krieg begangen hatte, konfrontiert, mußte sogar Zeuge der Folgen seines Handelns sein. Das Besondere aber war, daß er bei dieser Rückschau von einem Lichtwesen begleitet wurde, welches das Gesehene kommentierte. Ihm wurde gesagt, auf welche Weise er sein Leben hätte besser leben können, und Brinkley gelobte, ein anderes Leben zu führen, wenn er nur die Chance dazu bekäme. Eine weitere Besonderheit seines spirituellen Erlebnisses war, daß ihm einige zukünftige Ereignisse gezeigt wurden, und daß er einen ganz bestimmten Auftrag bekam, den er nach seiner Reanimation zu erfüllen hätte. Dies alles schilderte er später Dr. Moody, dem er sich anvertraute. Rudolf Passian kam dann noch auf einige religiöse Aspekte von Nahtoderlebnissen zu sprechen. Aufgrund der Forschungsergebnisse des bereits erwähnten Dr. Roulings sei ihm erneut bewußt geworden, daß es sowohl die lichte als auch die finstere Macht im Jenseits gibt. Hierbei ist aber die Doppelgesichtigkeit des Bösen zu bedenken, welches dem Hinübergehenden durchaus als Lichtwesen erscheinen kann, ihn aber in die Irre und ins Verderben bringt. Dies geschieht zumeist solchen Erlebenden, die vom Sterbevorgang wenig wissen und auch vom Gottglauben nicht viel halten. Ist man aber solchermaßen in die Irre gegangen, so kann es Rettung geben, wenn man sich in diesem Moment an das Gebet erinnert. Es liegen Berichte vor, wonach Menschen förmlich aus finsteren Umgebungen herausgerissen wurden, nachdem sie ein Stoßgebet ausgesprochen oder auch nur den Namen Jesu gerufen hatten. Zusammenfassend sagte Rudolf Passian, daß an der Echtheit von Nahtoderlebnissen auf keinen Fall zu zweifeln sei, wenn auch aus den Reihen der Ärzteschaft immer wieder versucht wird, Gegenargumente zu finden und man behauptet, daß all diese Wahrnehmungen vom Gehirn produziert werden. Sämtliche Gegenargumente konnten, so Rudolf Passian, inzwischen entkräftet werden. Bedauerlich ist nur, daß zu wenig Theologen und Seelsorger den religiösen Wert solcher Erlebnisse erkennen. Dies mag zum Teil daran liegen, daß viele von ihnen, besonders im protestantischen Bereich, sich hauptsächlich um die diesseitigen Probleme kümmern und sich kaum der Tatsache bewußt sind, daß unsere irdische Existenz nur ein Bruchteil unseres Daseins ausmacht. Zweifellos war dieser Vortrag unseres Freundes und Mitwanderers ein
echter Höhepunkt dieser Tagung. Rudolf Passian hat es verstanden,
uns wieder einen anderen Aspekt der Nahtodesforschung näherzubringen.
Seine gekonnte Vortragskunst bannt die Zuhörer und regt immer zum
Nachdenken an.
Sein zweiter Vortrag bot schwere, aber wissenswerte Kost am letzten Vormittag des Tagungsprogramms. Es ist etwa 500 Jahre her, daß ein Mann geboren wurde, der Zeit seines Lebens in den Himmel gehoben und gleichermaßen verdammt wurde. Dies geschieht heute noch bei denen, die über seine Lehren und Erkenntnisse diskutieren. Thophrastus Bombastus von Hohenheim, besser bekannt unter dem Namen Paracelsus - wer oder was war er wirklich? War er ein Forscher, ein Seher, ein Mediziner, ein Heiler, ein Philosoph, ein Genie? Sicher etwas von alledem, so begann Alfons Steiner. Für Paracelsus stand fest, daß auch er, wie sein Vater, Arzt werden sollte. Von seinem Vater bekam er wesentliche Impulse, der ihn in die Geheimnisse der Naturkräfte einweihten. Nach erfolgreichem Studium trat Paracelsus seine Wanderschaft durch Europa an. Diese Reisen führten ihn bis hin nach Ägypten. Auf seinen Reisen lebte er aus den Erträgen seiner Heilkunst. 1527 übernahm Paracelsus eine Berufung als Staatsarzt in Basel. Hier geriet er jedoch bald in Konflikt mit den herrschenden Lehren der Ärzteschaft. So kündigte er an, daß er in seinen Vorlesungen vor allem über das berichten werde, was er aus seiner Erfahrung bei der Heilung von Krankheiten erlebt habe. Auch hielt er seine Vorlesungen, entgegen der üblichen Praxis, nicht auf Lateinisch, sondern in Deutsch. In Basel bekam er eben jenen Spitznamen Paracelsus, der ihm gefiel und der sein weiteres Pseudonym werden sollte. Zeit seines Lebens war Paracelsus nicht nur der Medizin, vielmehr auch im besonderen Maße der Alchemie verbunden. Die Erkenntnisse aus dieser experimentellen Wissenschaft waren für seine medizinischen Behandlungsmethoden von größter Bedeutung. In seinen Schriften betonte er, daß die Heilmittel aus der Natur mit Kunst bereitet werden müssen. Das Schriftgut des Paracelsus ist äußerst vielfältig. Er schrieb alles nieder, was ihn bewegte. Er schrieb über Medizin, Naturwissenschaft, Philosophie, Alchemie und Theologie. Vielfach geht eines ins andere über und kann kaum getrennt werden. Das gesamte Schriftwerk, welches Paracelsus hinterlassen hat, umfaßt heute etwa 7500 Buchseiten. So war er es, der die Chirurgie der internen Medizin gleichstellte. Er war es auch, der die Einbildungskraft des Patienten in die Heilbehandlung mit einbezog, etwas, was die Psychologie unserer Tage wieder aufgegriffen hat. Man kann, so betonte Alfons Steiner, die Schriften des Paracelsus nur richtig verstehen, wenn man mit dem Zeitgeist des ausgehenden Mittelalters vertraut ist. Will man beispielsweise die Magie des Paracelsus verstehen, so muß man wissen, daß sie sich aus Alchemie, Astrologie, alten Überlieferungen, wie zum Beispiel dem Glauben an Astralwesenheiten, und eigenen Vorstellungen zusammensetzt. Für Paracelsus ist die Welt von Geistern umgeben, die Heil als auch Unheil auslösen können. So sagt er: "Die Einbildung ist der Anfang aller magischen Leistungen". Sämtliche Werke des Paracelsus, so Alfons Steiner, sind ganz mit Magie durchsetzt und nicht anders zu verstehen als aus der alchemistisch-kabbalistischen Weltanschauung heraus. Weiterhin muß man sehen, daß die Weltanschauung und Naturbetrachtung des Paracelsus aus sehr heidnischen und unchristlichen Quellen starnmte, und daß sein Jenseitsglaube eher von vager, alchimistischer Hoffnung, als von christlicher Erwartung geprägt war. Dennoch vertrat er eindeutig die Ansicht, daß endgültiges Wissen nur von Gott kommen könne. Auch in seinem philosophischen Gedankengut findet sich sein Wissen von der Natur wieder. Für ihn war alles in der Natur mit Leben durchsetzt. So stand für ihn fest, daß beispielsweise die Steine eine Strahlung haben. Dennoch machte er auch in der Philosophie einen Unterschied zwischen der freien und der okkulten, der geheimen Philosophie, so wie er genau zwischen Magie und Zauberei unterscheidet. Paracelsus' Wissen stammt zu einem großen Teil aus intuitiven Quellen, wie dies bei Urvölkern üblich war. Vieles davon ist in unserer Zeit real geworden und nur mit anderem Namen versehen. Paracelsus starb 47jährig in Salzburg. Es ist nahezu unmöglich in diesem Bericht die Komplexität
dieses Vortrages auch nur annähernd zu würdigen. Nur ein akribisches
Studium kann ein solches Wissen hervorbringen. Alfons Steiner hat uns mit
dem Leben eines Gelehrten und Magiers bekannt gemacht, dessen Gedanken
noch bis in unsere Zeit lebendig geblieben sind.
Ich hatte es mir vorgenommen, einmal eine Bestandsaufnahme darüber zu machen, auf welch verschiedene Weise die Geisterwelt mit uns Kontakt aufnimmt. Ich war mir natürlich der Tatsache bewußt, daß dies nur ein äußerst grober Umriß sein konnte, denn um dieses Thema so zu bringen, wie es notwendig wäre, müßte man zum einen vieles aus vielen Schriften bringen. Zum anderen aber brauchte man wahrscheinlich eine ganze Vortragsreihe, um dieses Thema erschöpfend zu behandeln. Der Titel "Sprache der Geister" stellt ja ein gewisses Paradoxen dar, denn ein Geist hat ja keine Sprechwerkzeuge, und doch kann von einer Sprache der Geister gesprochen werden. Die wohl älteste Form der Kommunikation zwischen der geistigen Welt und uns ist die durch Träume. Hier begegnen wir den Verstorbenen und sehen sie oft so, wie sie waren. Es kommt auch vor, daß uns Verstorbene im Traum durch ihre Umgebung führen. Manchmal aber verweben sich Bilder unserer materiellen Umgebung mit der Erscheinung von Verstorbenen. So können wir ihnen auf unserer Straße oder in unserem Heim begegnen. Hier könnte die Einwirkung aus der anderen Welt zu schwach sein, so daß unsere übliche "Traumfabrik" sozusagen den Rest der Kulisse besorgen muß. Bleibt aber die Tatsache, daß wir Verstorbenen begegnen, die uns mitunter auf Fragen so antworten, daß wir keinen Zweifel daran haben, daß wir hier mit einem ganz bestimmten Verstorbenen sprechen. Durch alle Zeitalter bekannt sind die Geistererscheinungen, auch als Spuk bezeichnet. Zumeist tauchen solche Erscheinungen an Orten auf, wo der Verstorbene einmal gelebt hat, und zwar oft in seiner typischen Form, wie Kleidung aus jener Zeit. Es gibt Berichte, nach denen über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg an immer denselben Plätzen bestimmte Geister auftauchen. Diese sprechen aber meistens nicht. Selten ist von Erscheinungen die Rede, die etwas sagen, im Gegensatz zu Träumen, wo wir beide Erscheinungsformen kennen. Aber man kennt auch akustische Erscheinungen. So gibt es Berichte von immer wieder auftauchenden Klopfzeichen. Ich habe sogar einmal im Radio die Aufnahme einer solchen Klopferscheinung gehört, es hört sich wirklich eigenartig an, wenn man auch die Beweisbarkeit am Radio nicht nachvollziehen kann, es war eben der Eindruck, den ich hatte. Immer wieder hört man Berichte von Menschen, die von unsichtbaren Wesen vor Gefahren gewarnt werden. Dabei werden manchmal Stimmen gehört, die eine Warnung zurufen, oft aber bleibt es auch nur eine stumme Warnung, so daß man nur das Gefühl hat, gewarnt zu werden. Meistens stellt sich die Wahrhaftigkeit des Erlebten heraus, wenn beispielsweise ein Autofahrer rechtzeitig bremst, ehe er einen Unfall hat und später erzählt, er hatte das Gefühl, daß jemand neben ihm gesessen und ihn gewarnt habe. Mit diesen wortlosen Kundgaben aus dem Jenseits ist das so eine Sache; sie lassen sich nicht beweisen und sind daher dem persönlichen Ermessen des Erlebenden überlassen. Ähnlich verhält es sich mit Schicksalsfügungen, wie ich sie erlebt habe. Wenn ich für mich persönlich auch sicher bin, daß ich mein Berufsleben verlassen mußte, um wieder für unsere gute Sache tätig sein zu können, so ist es mir unmöglich, dies jemand Außenstehendem zu vermitteln; er kann es wie ich glauben oder auch nicht. Viele Einwirkungen, die wir aus der anderen Dimension erleben, entziehen sich der Beweisbarkeit, damit müssen wir leben. Um so wichtiger aber ist es, die Dinge, die wir zumindest überprüfen können, auch mit gründlicher Sachlichkeit zu untersuchen. Aber dazu mehr beim Thema Tonbandstimmen. Eine Bestandsaufnahme der Kommunikation aus dem Jenseits wäre ohne den großen Bereich des Spiritismus unvollständig. Ich habe in meinem Vortrag einiges davon erwähnt, will diesen Bereich aber hier nur streifen, um noch Platz für meine Einschätzung der Tonbandstimmen zu lassen. Der Spiritismus war ganz ohne Zweifel der Vorläufer unserer Tonbandstimmen. Auch hier kann oft beobachtet werden, daß medial begabte Menschen von der anderen Seite angesprochen und zum Kontakt aufgefordert wurden. Es hat einige bedeutende Medien gegeben, deren Kundgaben das Jenseitsbild, wie wir es bis heute kennen, geprägt haben. Dennoch muß gesagt werden, daß vieles, was da durchkam, von stark religiösem Charakter war und uns ein Jenseitsbild aus christlicher Sicht vermittelt hat. Und hier ist es dann wieder Glaubenssache, ob wir dieses Bild übernehmen wollen oder nicht. Nicht unerwähnt bleiben soll hier die Parapsychologie, die sich mit dem Spiritismus immer schwer getan hat. Das lag vor allem daran, daß man bis zum heutigen Tag in diesem Wissenschaftszweig die animistische Deutung jeglicher Jenseitsdurchsagen vertritt, was nichts anderes bedeutet, als daß alle diese Kundgaben auf Manifestationen des Unterbewußtseins beruhen. Und so konnten denn auch viele Medien beim Tricksen erwischt werden; besonders bei Materialisationsmedien war dies der Fall. Im Grund ist dies nicht verwunderlich, denn Medien sind Menschen, und selbst wenn sie Jenseitsdurchsagen bringen, so stehen sie doch so unter Druck, daß sie diese Leistung auf keinen Fall auf Abruf erbringen können. So waren und sind mediale Durchsagen immer mit der gebotenen Vorsicht zu genießen. Bevor ich schließlich auf die Tonbandstimmen zu sprechen kam, erwähnte ich noch kurz das Phänomen der fotografischen Extras, von denen einige als gesichert und gut dokumentiert gelten. Was allerdings die Fernsehbilder aus dem Jenseits angeht, so konnte deren Wahrheitsgehalt bislang nicht festgestellt werden, was im übrigen auch für Telefonanrufe aus dem Jenseits gilt. In den frühen Achtziger Jahren hat es Publikationen darüber gegeben, die eine Echtheit suggerierten. Aber wie alle diese Phänomene können auch diese Telefonanrufe nur von Leuten bestätigt werden, die sie erlebt haben. Die Anrufe jedenfalls, mit denen hierzulande hausiert wird, sind nicht echt, was jeder normal Hörende bestätigen kann, der einmal einen jener angeblichen Raudive-Anrufe erhalten oder per Mitschnitt gehört hat. Die Entdeckung der Tonbandstimmen durch Friedrich Jürgenson brachte eine völlig neue Qualität in die Erforschung paranormaler Phänomene. Hier waren Aufnahmen, die man so oft abspielen konnte wie man wollte, um sich von deren Echtheit zu überzeugen. Bei Friedrich Jürgenson sind Techniker vom Rundfunk gewesen und haben mit versiegelten Bändern Einspielungen gemacht und mußten einräumen, daß sie sich diese Stimmen nicht erklären konnten. Wen wundert es da, daß sich die Tonbandstimmenforschung sehr schnell im deutschsprachigen Raum verbreitet hat. Aber es wurden auch vielfach überzogene Erwartungen an dieses Phänomen gestellt. Schon bald nach Gründung unserer Organisation keimte die Hoffnung auf, daß, wenn sich einige Hobbytechniker nur ordentlich ins Zeug legten, man bald ein "Telefon zum Jenseits" haben würde. Diese Erwartung hat uns viel Streß gemacht und viele falsche Wege gehen lassen. Und dennoch sind wir auch an den falschen Wegen gereift. Heute, nach fast 25 Jahren VTF wissen die meisten, daß es noch langer Forschungsarbeit bedürfen wird, bis wir wenigstens halbwegs wissen, wie die herkömmlichen Tonbandstimmen zustande kommen. Aber wir sind uns auch immer der Tatsache bewußt geblieben, daß wir es hier mit einem Phänomen zu tun haben, welches sich von allen anderen spiritistischen Praktiken dadurch unterscheidet, daß jedermann es, bei ausreichender Geduld, hervorrufen kann. Und genau das ist es, was uns in diesen fast 25 Jahren zusammengehalten hat. Wir haben dadurch eine gemeinsame Schwingung erzeugt, die uns alle, ganz gleich, welche Richtung in der Stimmenforschung wir auch vertreten, miteinander verbindet. Der Wunsch und der Wille, unseren Mitmenschen unser Wissen weiterzugeben und ihnen die Hoffnung zu geben, es gibt ein Weiterleben, hat uns beseelt und hat uns über alle Klippen hinweggebracht. Ich habe das in meinem Vortrag an einem Bild anschaulich zu machen versucht. Vielleicht hätte ich das hier nicht gebracht, wenn ich nicht von Tagungsteilnehmern gerade auf diesen Vergleich angesprochen worden wäre, und darum möchte ich das Bild doch auch hier beschreiben. Ich habe zu Hause in meinem Wohnzimmer ein Filmplakat hängen, was ja eigentlich eine Merkwürdigkeit ist, denn wer hängt sich schon Kinoplakate ins Wohnzimmer - vermutlich nur ein hemmungsloser Cineast, und dann noch ein Plakat aus einem UFO-Film, nämlich der "Unheimlichen Begegnung der dritten Art". Ich habe dieses Bild noch immer hängen und möchte hier erklären, warum. Das Bild zeigt eine nächtliche Landschaft, durch die eine Autostraße fährt, ein dunkles Band, mit weißen Längsstreifen. Über der Straße ist ein etwas kitschig überzogener Nachthimmel, mit Sternen, groß wie Schneeflocken, zu sehen. Das wichtigste aber: Am Ende dieser Straße ist ein heller, aber undefinierbarer Lichtschein zu sehen. Nun stelle ich mir vor, daß auf dieser dunklen Straße viele Menschen unterwegs sind, die genau dort hinwollen, wo das Licht ist, um zu sehen, was sich hinter der Andeutung eines Lichtscheins verbirgt. Nun stelle ich mir weiter vor, daß ich mit vielen anderen Menschen auf eben jener Straße wandere. Man redet viel beim Wandern. Die einen erklären, sie wüßten ganz genau, was sie am Ende der Straße im Licht erwartet. Man spricht in großen Worten darüber. Die andere Gruppe erklärt, sie hätte keine Ahnung, was hinter dem Licht sei, man sei aber sehr neugierig und wolle sich das Ganze ansehen. Ich selbst nun gehöre zu der Gruppe die nicht so genau wissen, was da am Ende der Straße ist, ich wandere aber mit derselben Begeisterung und Neugier wie alle anderen zum Licht. Das ist vielleicht eine etwas vergröbernde Darstellung und die Metapher mag vielleicht ein wenig hinken, eines ist aber sicher: Wir sollten uns ein wenig die Neugier bewahren. Wir können unseren Mitmenschen von unseren Erfahrungen mit den Tonbandstimmen erzählen und ihnen sagen, wie sie diese Erfahrungen machen können. Machen aber muß jeder selbst diese Erfahrungen, was nichts anderes bedeutet, daß nur der sich ein Bild von unserer Sache machen kann, der die Sache in der Praxis ausprobiert, und dazu sollten wir auch die anhalten, die uns skeptisch gegenüber stehen. Darum sollten wir weiter unsere Straße gehen, gemeinsam, mit heißem Herzen, egal, wie verschieden unsere Ansichten auch sein mögen.
Wieder einmal ist festzustellen, daß unsere Jahrestagung, mit ihrem reichhaltigen Programm das zentrale Ereignis im VTF ist. Daher soll an dieser Stelle wieder all denen gedankt werden, die zum Gelingen beigetragen haben. Hier an erster Stelle den Organisatoren, den Eheleuten Köberle und Röhler. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich bewußt zu machen, wie viel Kleinarbeit hinter den Kulissen zu leisten ist, bis ein ordentliches Programm steht. Zu danken ist auch wieder unseren Gastreferenten, die den weiten Weg nicht gescheut haben, um zu uns zu sprechen. Aber auch den Referenten aus den eigenen Reihen ist zu danken. Es war deutlich zu beobachten, daß sich doch viele ernsthafte Gedanken über unsere Forschung machen, und daß auch immer wieder der Blick über unser eigentliches Forschungsgebiet hinaus gewagt wird. Ein besonderer Dank geht wieder an die Technik. Die Akustik im Saal war wieder hervorragend und auch die Aufnahmen der Vorträge liegen in erstklassiger Qualität vor, wofür an erster Stelle Theo Bleitgen zu danken ist. Sein Einsatz ist nicht hoch genug zu bewerten. Zum Schluß meines Berichtes möchte ich versuchen, einen Blick in die Zukunft des VTF zu wagen. Eine schwierige Zeit steht uns allen bevor und wir müssen uns ernsthaft Gedanken darüber machen, wie wir mit den Herausforderungen des nächsten Jahrtausends fertig werden. Der bevorstehende Generationswechsel stellt uns alle vor schwierige Aufgaben, denn es muß unser oberstes Ziel bleiben, dem VTF nicht nur seinen Platz zu erhalten, der ihm als seriöse Tonbandstimmenforschungsorganisation zusteht, sondern wir müssen uns auch intensiv darum bemühen, unsere Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um unser Satzungsziel, der Beweisführung für ein Leben nach dem Tode, erfüllen zu können. Dabei stellt sich nun die Frage, wie wir dieses Ziel am besten und effektivsten erreichen können. Genaugenommen kann man dieses Vorhaben auf eine einfache Formel bringen: Bewährtes erhalten und sich für Neues öffnen. Im einzelnen bedeutet es folgendes: Unsere Arbeit muß auch weiterhin im Geiste von Friedrich Jürgenson stehen, der uns stets zu Selbstkritik und Wahrhaftigkeit in der Forschung gemahnt hat. So sollte also die Tradition der heimischen Einspielungen mit den herkömmlichen Methoden nicht vernachlässigt werden. Darüber hinaus sollte der Erfahrungsaustausch und das gegenseitige Stimmenvorführen, auch in den Gruppen, nicht vernachlässigt werden. Nur so bekommen wir Material, welches wir mit Hilfe der Technik, aber auch mit unserer weltanschaulichen Deutung beurteilen und erforschen können. Diese Tradition, die uns durch die 25jährige Vereinsgeschichte getragen hat, muß gewahrt bleiben. Auch im menschlichen Bereich sollten wir uns an Friedrich Jürgensons Beispiel orientieren, der uns gemahnt hat, Liebe zu haben für alles, was lebt. So sollte die Freundschaft unter uns Vereinsmitgliedem unbedingt gefördert werden. Konkurrenz oder Mißgunst müssen verschwinden, wenn wir im nächsten Jahrtausend noch die Rolle spielen wollen, die wir jetzt spielen. Der zweite Punkt der Formel ist aber ebenso wichtig. Wir können es uns nicht leisten, daß die technische Entwicklung der Zukunft uns überrollt. Blicken wir nur einmal auf die 25 Jahre des VTF zurück und sehen uns an, was es in dieser Zeit für technische Neuerungen gegeben hat, mit denen wir zu leben gelernt haben. Ich möchte dafür nur einige Beispiele aus unserem alltäglichen Leben geben, um zu veranschaulichen, was ich meine. Es ist gute 25 Jahre her, seit die Musikcassette ihren Siegeszug in der Unterhaltungselektronik angetreten hat. Waren auch die ersten Cassetten noch von ziemlich schlechter Tonqualität, so wurde diese im Laufe der Jahre doch immer besser. Auch die Technik der Videorecorder feierte in dieser Zeit ihre Triumphe. Waren anfangs sowohl die Geräte als auch die Videokassette noch fast unerschwinglich, so sind beide inzwischen für wenig Geld zu haben. Auch hier hat ein starker Qualitätszuwachs stattgefunden. Auch die Entwicklung der CompactDisc (CD) fällt in diese Zeit. War diese anfangs nur für exklusive Klassikhörer gedacht, so zeichnete sich doch bald die Ablösung der guten alten Schallplatte durch die CD ab. Niemand möchte diese heute mehr missen, schon wegen der einwandfreien Klangqualität. Nicht viel anders verhält es sich mit den Computern. Gab es diese in den siebziger und achziger Jahren fast nur im geschäftlichen Bereich, so ist der PC aus fast keinem Privathaushalt mehr wegzudenken. Einkaufen per Internet oder Bankgeschäfte vom heimischen PC aus zu tätigen oder Reisen zu buchen, sind fast schon Selbstverständlichkeiten geworden. Und die Entwicklung geht immer weiter. Da ist es doch naheliegend, daß unsere Pioniere neue Technologien für unsere Forschung erschließen wollen, letztlich doch nur deshalb, um uns bessere Forschungsergebnisse zu bringen und um das bisher Erreichte gründlich und mit modernster Technik zu erforschen. Darum sollten wir uns nicht diesen Pionieren durch Engstirnigkeit in den Weg stellen. Sie alle verfolgen das gleiche Ziel wie diejenigen, die sich mit ihren Casettenrecordern mühen, gute und aussagestarke Stimmen einzuspielen. Auch diese Einsicht müssen wir ins nächste Jahrtausend hinübemehmen. In diesem Sinne sollten wir uns stärker als bisher auf unsere Gemeinsamkeiten besinnen und uns nicht durch unsinnige oder gar gehässige Diskussionen zerfleischen. Kritische Diskussionen sollten nur dort stattfinden, wo es darum geht, eine Verbesserung unserer Forschungsarbeit herbeizuführen. Wichtig ist vor allem, daß wir fest zusammenstehen, egal, welchen Weg in der Stimmenforschung jeder einzelne für richtig hält. Wir müssen eine Solidargemeinschaft werden, die ihre kraftvolle Ausstrahlung auch nach außen zeigt und so neue Interessenten für unsere Arbeit gewinnen kann. Eine zukünftige Leitung des VTF wird sich zweifelsohne darum bemühen, daß sowohl Bewährtes erhalten, als auch der technischen Entwicklung Rechnung getragen wird. Aber sie wird dies nur dann können, wenn sie von der breiten Mehrheit der Mitgliederschaft darin unterstützt wird. So muß auch weiterhin intensiv um die Gewinnung neuer Mitglieder geworben werden, nicht nur, um unsere satzungsgemäßen Ziele erreichen zu können, vielmehr auch, um die Gedanken des Fortlebens der Seele durch seriöse Forschungsergebnisse wachzuhalten. So kann von dieser Stelle aus nur an alle Mitglieder und Leser unseres Blattes appelliert werden, sich darüber Gedanken zu machen, wie wir unsere Arbeit fruchtbringend fortsetzen können. Wirklicher Forschergeist kann nur auf dem Nährboden einer breiten Solidargemeinschaft gedeihen und wir alle sind gefordert, diesen Boden zu bereiten.
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